Jacob Alt
![Jacob Alt - Gemälde des 19. Jahrhunderts Jacob Alt - Gemälde des 19. Jahrhunderts](/fileadmin/lot-images/38N221108/normal/jacob-alt-8264600.jpg)
(Frankfurt/Main 1789–1872 Wien)
Drei Ansichten der fürstlich Salm’schen Eisenwerke und Kunstgießerei in Blansko bei Brünn (Restauration in Klepoczow, die Altgrafenhütte sowie die Karlshütte), alle drei signiert, datiert Jac. Alt 1855 und Ansicht von Schloss Raitz (Schloss Rájec nad Svitavou) bei Blansko von Salm-Reifferscheidt, signiert, datiert Jac. Alt 1855, Öl auf Leinwand, je 29 x 36 cm, gerahmt (4)
Provenienz:
Seit vier Generationen - Familienbesitz, Wien.
Der in Frankfurt geborene Maler und Lithograph Jakob Alt erhielt seinen ersten Kunstunterricht beim Miniaturmaler Johann Peter Beer und dessen Vater Johann Friedrich Beer. 1810 kam er nach Wien, um an der Akademie zu studieren. Er heiratete kurz darauf Anna Schaller, mit der er acht Kinder hatte, darunter die Maler Franz Alt und Rudolf von Alt. Durch viele Reisen in die österreichischen Donau- und Alpengegenden erlernte er die Landschaftsmalerei autodidaktisch und avancierte dabei zum äußerst gefragten und hoch geschätzten Landschaftsmaler.
Eine seiner letzten Reisen im Jahr 1855 führte ihn nach Mähren und Schlesien. Im Zuge dieser Reise entstanden drei lithographische Zyklen, von denen zwei hauptsächlich Industriewerke zeigen. Dabei rücken industrielle Werkstätten und die Arbeitswelt in den Vordergrund der Gemälde. Teil dieser Serie sind die drei Werke „Restauration von Klepoczow“, „Karlshütte“ und „Altgrafenhütte“. In ihnen spiegelt sich auf künstlerischer Ebene der neue Zeitgeist mit der Begeisterung für die aufstrebende Industrie.
Fürst Salm hatte bereits 1810 das kaiserlich-königliche Fabrikprivileg für seine Eisenwerke erhalten; seine Fabrik produzierte nicht nur Gussrohre für Wasser-, Dampf- und Gasleitungen, sondern auch dekorative Gusseisenelemente und Gestelle für avantgardistische Projekte, wie z. B. die Sprudelkolonnade in Karlsbad (im Zweiten Weltkrieg zerstört). Ab 1821 bildeten die Werke eine 25 km lange, ineinandergreifende Werksanlage mit Blansko als Zentrum.
Das vierte Gemälde „Ansicht auf Schloss Raitz“ zeigt das Schloss Rájec nad Svitavou (deutsch Schloss Raitz), einen frühklassizistischen Adelssitz in Mähren. Auf dem Gelände des heutigen Schlosses stand lange Zeit eine mittelalterliche Burg und später ein Renaissanceschloss. Nachdem das Schloss 1743 bei einem Brand zerstört wurde, verkauften es die damaligen Besitzer 1763 an Anton Josef Altgraf von Salm-Reifferscheidt, der ein neues Schloss im Stil des König Louis XVI. errichten und einen großen englischen Schlossgarten anlegen ließ. Die Baupläne für den neuen Hauptsitz der Linie Salm-Reifferscheidt-Raitz lieferte der Wiener Architekt Isidore Carnevale. Die zahlreichen, fast lebensgroßen Verzierungen aus Gusseisen ließ Altgraf von Salm-Reifferscheidt in den hauseigenen Fürstlich Salm‘schen Eisenwerken und der Kunstgießerei in Blansko fertigen.
In diesen Werkstätten waren die Vorfahren der Einbringer über Jahrzehnte lang tätig und lernten so Jakob Alt bei seinem längeren Aufenthalt in Blankso, bei dem diese Werke entstanden sind, kennen. Die vier Gemälde sind seit ihrer Entstehungszeit 1855 im Besitz der Familie.
Expertin: Mag. Dimitra Reimüller
Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355
19c.paintings@dorotheum.at
08.11.2022 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 24.320,-
- Schätzwert:
-
EUR 12.000,- bis EUR 18.000,-
Jacob Alt
(Frankfurt/Main 1789–1872 Wien)
Drei Ansichten der fürstlich Salm’schen Eisenwerke und Kunstgießerei in Blansko bei Brünn (Restauration in Klepoczow, die Altgrafenhütte sowie die Karlshütte), alle drei signiert, datiert Jac. Alt 1855 und Ansicht von Schloss Raitz (Schloss Rájec nad Svitavou) bei Blansko von Salm-Reifferscheidt, signiert, datiert Jac. Alt 1855, Öl auf Leinwand, je 29 x 36 cm, gerahmt (4)
Provenienz:
Seit vier Generationen - Familienbesitz, Wien.
Der in Frankfurt geborene Maler und Lithograph Jakob Alt erhielt seinen ersten Kunstunterricht beim Miniaturmaler Johann Peter Beer und dessen Vater Johann Friedrich Beer. 1810 kam er nach Wien, um an der Akademie zu studieren. Er heiratete kurz darauf Anna Schaller, mit der er acht Kinder hatte, darunter die Maler Franz Alt und Rudolf von Alt. Durch viele Reisen in die österreichischen Donau- und Alpengegenden erlernte er die Landschaftsmalerei autodidaktisch und avancierte dabei zum äußerst gefragten und hoch geschätzten Landschaftsmaler.
Eine seiner letzten Reisen im Jahr 1855 führte ihn nach Mähren und Schlesien. Im Zuge dieser Reise entstanden drei lithographische Zyklen, von denen zwei hauptsächlich Industriewerke zeigen. Dabei rücken industrielle Werkstätten und die Arbeitswelt in den Vordergrund der Gemälde. Teil dieser Serie sind die drei Werke „Restauration von Klepoczow“, „Karlshütte“ und „Altgrafenhütte“. In ihnen spiegelt sich auf künstlerischer Ebene der neue Zeitgeist mit der Begeisterung für die aufstrebende Industrie.
Fürst Salm hatte bereits 1810 das kaiserlich-königliche Fabrikprivileg für seine Eisenwerke erhalten; seine Fabrik produzierte nicht nur Gussrohre für Wasser-, Dampf- und Gasleitungen, sondern auch dekorative Gusseisenelemente und Gestelle für avantgardistische Projekte, wie z. B. die Sprudelkolonnade in Karlsbad (im Zweiten Weltkrieg zerstört). Ab 1821 bildeten die Werke eine 25 km lange, ineinandergreifende Werksanlage mit Blansko als Zentrum.
Das vierte Gemälde „Ansicht auf Schloss Raitz“ zeigt das Schloss Rájec nad Svitavou (deutsch Schloss Raitz), einen frühklassizistischen Adelssitz in Mähren. Auf dem Gelände des heutigen Schlosses stand lange Zeit eine mittelalterliche Burg und später ein Renaissanceschloss. Nachdem das Schloss 1743 bei einem Brand zerstört wurde, verkauften es die damaligen Besitzer 1763 an Anton Josef Altgraf von Salm-Reifferscheidt, der ein neues Schloss im Stil des König Louis XVI. errichten und einen großen englischen Schlossgarten anlegen ließ. Die Baupläne für den neuen Hauptsitz der Linie Salm-Reifferscheidt-Raitz lieferte der Wiener Architekt Isidore Carnevale. Die zahlreichen, fast lebensgroßen Verzierungen aus Gusseisen ließ Altgraf von Salm-Reifferscheidt in den hauseigenen Fürstlich Salm‘schen Eisenwerken und der Kunstgießerei in Blansko fertigen.
In diesen Werkstätten waren die Vorfahren der Einbringer über Jahrzehnte lang tätig und lernten so Jakob Alt bei seinem längeren Aufenthalt in Blankso, bei dem diese Werke entstanden sind, kennen. Die vier Gemälde sind seit ihrer Entstehungszeit 1855 im Besitz der Familie.
Expertin: Mag. Dimitra Reimüller
Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355
19c.paintings@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Gemälde des 19. Jahrhunderts |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 08.11.2022 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.10. - 08.11.2022 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.
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Startpreis:
EUR 800,-