(Antwerpen 1582–1647) )
Trauben, Pfirsiche, Pflaumen und Kirschen in einem Weidenkorb mit einer Libelle und einem Schmetterling,
signiert rechts unten: Hulsdonck FE,
Öl auf Holz, 50 x 75 cm, gerahmt

Provenienz:
Adelsbesitz, Belgien

Die vorliegende Darstellung eines Weidenkorbes auf einer hölzernen Tischplatte, beladen mit sich hoch auftürmenden und von Insekten belebten Früchten, ist eine charakteristische Arbeit von der Hand Jacob van Hulsdoncks, eines der Pioniere der Antwerpener Stilllebenmalerei. Die Wassertropfen am Rand der Tischplatte und das glänzende helle und dunkle Fruchtfleisch der Trauben im Korb, dem das schimmernde Purpur der darunterliegenden Kirschen antwortet, wecken im Betrachter den Sinn für die Schönheit der Natur und Gottes Schöpfung.

Jacob van Hulsdonck wurde in Antwerpen geboren. In Middelburg begann er verfeinerte Stillleben im Umkreis des bekannten Meisters Ambrosius Bosschaert zu malen. Nach seiner Rückkehr nach Antwerpen wurde er 1608 in die Lukasgilde aufgenommen. In Middelburg gab es einen berühmten botanischen Garten und viele bedeutende Naturforscher. Die Libelle und der genau beobachtete Schmetterling, der sich im vorliegenden Bild am Stamm der Weintrauben niedergelassen hat, erinnern an Arbeiten Bosschaerts, dessen Motive auf ähnlich genauer Beobachtung beruhen.

Gemeinsam mit Osias Beert spielte van Hulsdonck eine Rolle bei der Weiterentwicklung des Stilllebengenres in Flandern, doch erweist sich die zeitliche Einordnung seines Schaffens als schwierig, denn er hinterließ nur ein einziges datiertes Werk, sein Frühstücksstillleben mit Fisch, Schinken und Kirschen von 1614 im Bowes Museum, Barnard Castle, England. Auch über seine Werkstatt ist wenig bekannt. Man glaubt, dass Isaac Soreau ein Schüler van Hulsdoncks war.