(Utrecht 1585–1666)
Dorfkirmes mit schmausendem und zechendem Volk und raufenden Kindern,
monogrammiert und datiert auf dem Gasthausschild links: JCDS. 1647,
Öl auf Holz, 75,5 x 106,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde zeigt eine ländliche Kirmesszene, ein im Oeuvre des holländischen Malers Joost Cornelisz. Droochsloot wiederkehrendes Bildthema. Die Komposition gibt den Blick auf eine breite Straße frei, die in einer sanften Kurve vom Betrachter weg in das Bild hineinführt. Die Straße ist beidseitig von kleinen Häusern gesäumt, im Hintergrund befindet sich eine Kirche mit gehisster Fahne. Entlang der Straße bevölkern Dorfbewohner die Szene und geben ihr einen festlichen Charakter. Die dargestellten Figuren sind mit unterschiedlichen Tätigkeiten befasst: Man isst und trinkt an einem vor dem Gasthaus aufgestellten Tisch, Kinder raufen im Vordergrund.

Das Kompositionsschema der auf einen niedrigen Horizont zulaufenden Straße findet sich in zahlreichen Gemälden des Holländers. Das die Tiefenillusion betonende dunkle Haus links ist ebenfalls ein wiederkehrendes Motiv von Droochsloots Dorfszenen. Unterschiedliche Braunschattierungen dominieren diese Darstellung des Landlebens; nur ein paar Farbakzente vor allem in den Gewändern der Figuren beleben die Szenerie. Die vorherrschende gedämpfte Farbigkeit des Dorfes kontrastiert mit dem strahlenden Himmel, auf dem die Sonne die Wolken sanft zum Leuchten bringt.

Wenig ist über das frühe Leben des Joost Cornelisz. Droochsloot bekannt. 1616 wird er als Mitglied der Utrechter Lukasgilde urkundlich erwähnt. Als erfolgreicher Künstler fungierte er 1623 und 1641/42 als deren Dekan. Während seine frühen Werke zumeist historische oder biblische Themen darstellen, verlegte er sich später auf Genreszenen wie das vorliegende Beispiel, das aus dem Jahr 1647 datiert.