(Iglau 1725–1793)
Bildnis von Kaiserin Maria Ludovica, Großherzogin der Toskana und spanische Infantin (1745–1792), in Dreiviertelfigur,
Öl auf Leinwand, 141 x 93 cm, gerahmt

Provenienz:
Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha, Palais Coburg, Wien;
Privatsammlung, Wien

Maria Ludovica war die fünfte Tochter Karls III., des Königs von Neapel und Sizilien und künftigen Königs von Spanien, und seiner Frau Maria Amalia von Sachsen. Sie heiratete Peter Leopold (1747–1792), den Sohn Maria Theresias, der den Titel Großherzog der Toskana erbte. Sie lebten 25 Jahre lang zusammen im Palazzo Pitti in Florenz. Nach dem Tod seines älteren Bruders Joseph II. wurde Maria Ludovicas Gemahl 1790 römisch-deutscher Kaiser. Er nahm den Namen Leopold II. an, und sie übersiedelten nach Wien. Nach bloß zwei Jahren verstarben Leopold II. und Maria Ludovica 1792 im Abstand von nur drei Monaten.

Als das vorliegende Porträt gemalt wurde, war Maria Ludovica noch eine junge Frau. Zeitgenossen priesen ihre Schönheit. Auf diesem Bild hat der Künstler Johann Nepomuk Steiner das Augenmerk auf das reich verzierte Kleid der Dargestellten mit Rüschenärmeln und Rosenmuster gelegt. Maria Ludovica fühlt den kostbaren Stoff ihres Gewandes sanft zwischen den Fingern der linken Hand.

Johann Nepomuk Steiner wurde zunächst von seinem böhmischen Landsmann Ignaz Josef Raab ausgebildet, später setzte er seine Studien in Venedig und Rom fort. Er wurde 1760 zum Hofmaler der Habsburger ernannt und porträtierte einige der erlauchtesten Persönlichkeiten seiner Zeit, darunter nicht nur Maria Ludovica, sondern auch Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Joseph II. (siehe U. Thieme, F. Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig 1999, Bd. 31/32, „Steiner, Johann Nepomuk“, S. 557).