Lot Nr. 204


Yayoi Kusama


(Matsumoto, Japan, 1929 geb.)
Pumpkin KKK, 2002, rückseitig signiert, datiert und betitelt, Acryl auf Leinwand, 22,7 x 15,8 cm, in Plexiglasbox

Eine Registrierkarte des Yayoi Kusama Studio liegt bei.

Wir danken Yayoi Kusama Inc. für die Bestätigung der Registrierung der Arbeit in ihrer Datenbank.

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Ikonischer Kürbis

Yayoi Kusama ist die wohl bekannteste japanische Künstlerin der Welt. Ihre berühmten Tupfen sind zu ihrem Markenzeichen geworden und ihre stilisierten Kürbisse gehören zu den ikonischsten Meisterwerken der zeitgenössischen Kunst.

Yayoi Kusama wurde Ende der 1920er Jahre geboren und wuchs in der konservativen Enge der Kleinstadt Matsumoto in der Präfektur Nagano in Japan auf. Sie besuchte die Schule für Kunst und Handwerk in Kyoto und konnte nach ersten Ausstellungen, durch die sie von der internationalen Kunstwelt „entdeckt” wurde, nach Amerika emigrieren, wo sie von 1957 bis 1973 vor allem in New York lebte und arbeitete. Ihren ersten großen Erfolg in New York feierte Kusama 1959 mit einer Einzelausstellung in der Brata Gallery unter dem Titel Obsessional Monochrome. Die dort ausgestellten Infinity Net Paintings sind Kompositionen aus dichten Netzen, die mit weißen Pinselstrichen auf schwarzem Grund ausgeführt und vom Thema der Wiederholung geprägt sind.

Gitter, Lichtblitze und vor allem Punkte, die sich endlos wiederholen, sind das auffälligste Merkmal von Kusamas Werken und begründeten ihren Ruhm als „Polka Dot Princess”. Für die Künstlerin sind die Punkte, die alles überwuchern, nicht nur ein harmloses Muster. Sie haben ihren Ursprung in den Halluzinationen und Panikattacken, die sie seit ihrer Jugend erlebt hat und die ihre Wahrnehmung der Welt bestimmten. Als sie aufwuchs, sah sie Punkt- und Netzmuster und fürchtete, sich darin aufzulösen. Die Tupfen und ihre ständige Wiederholung wurden nun zum Ausdruck der Suche nach Unendlichkeit und dem Wunsch nach Selbstauflösung. Die Punkte löschen das Bild aus, in das die Künstlerin ihre Ängste kanalisiert. Mit ihren Polka Dots überzieht Kusama nicht nur Leinwände, sondern auch Alltagsgegenstände wie Teekessel oder Bücherregale, Kleider, riesige Tentakel, überdimensionale Blumen, ganze Räume oder sich selbst. Und eben auch Kürbisse.

„Pumpkin KKK” (2002) ist ein weiteres wichtiges Thema im Werk von Yayoi Kusama. Der Kürbis ist für Kusama mit Kindheitserinnerungen verbunden und seit den 1970er bis 1980er Jahren ein beliebtes Motiv mit fast mythischem Status. Zum ersten Mal sah die Künstlerin Kürbisse bei Spaziergängen mit ihrem Großvater, und sie hatten eine beruhigende Wirkung auf die von Halluzinationen geplagte Künstlerin. „Ich liebe Kürbisse für ihre humorvolle Form, ihre Wärme und ihre menschliche Qualität”, sagt Kusama. Sie widmete sich den Kürbissen in Gemälden und Skulpturen und integrierte sie in ihre Infinity Rooms. Kräftige Farben prägen die Kürbisse ebenso wie die präzise platzierten Tupfen. Die Farbgebung folgt einer inneren Symbolik, nach der die Künstlerin unverarbeitete Erfahrungen kategorisiert. Die Kürbisse stehen für den Triumph über innere Kämpfe, ihre endlose Wiederholung ermöglicht es der Künstlerin, ihr seelisches Gleichgewicht zu finden.

Seit ihrer Rückkehr nach Japan lebt Kusama, die nie ein Geheimnis aus ihrer Krankheit gemacht hat, freiwillig in einer psychiatrischen Anstalt. 2017 wurde in Tokio ein ihr gewidmetes Museum eröffnet und zahlreiche internationale Ausstellungen zeugen von einem anhaltend großen Interesse an ihrem Werk. Mit ihren unkonventionellen Werken, ihren außergewöhnlichen Performances, Selbstinszenierungen und Happenings hat Kusama viele Trends in der zeitgenössischen Kunst vorweggenommen.

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it

30.11.2022 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 478.000,-
Schätzwert:
EUR 250.000,- bis EUR 350.000,-

Yayoi Kusama


(Matsumoto, Japan, 1929 geb.)
Pumpkin KKK, 2002, rückseitig signiert, datiert und betitelt, Acryl auf Leinwand, 22,7 x 15,8 cm, in Plexiglasbox

Eine Registrierkarte des Yayoi Kusama Studio liegt bei.

Wir danken Yayoi Kusama Inc. für die Bestätigung der Registrierung der Arbeit in ihrer Datenbank.

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Ikonischer Kürbis

Yayoi Kusama ist die wohl bekannteste japanische Künstlerin der Welt. Ihre berühmten Tupfen sind zu ihrem Markenzeichen geworden und ihre stilisierten Kürbisse gehören zu den ikonischsten Meisterwerken der zeitgenössischen Kunst.

Yayoi Kusama wurde Ende der 1920er Jahre geboren und wuchs in der konservativen Enge der Kleinstadt Matsumoto in der Präfektur Nagano in Japan auf. Sie besuchte die Schule für Kunst und Handwerk in Kyoto und konnte nach ersten Ausstellungen, durch die sie von der internationalen Kunstwelt „entdeckt” wurde, nach Amerika emigrieren, wo sie von 1957 bis 1973 vor allem in New York lebte und arbeitete. Ihren ersten großen Erfolg in New York feierte Kusama 1959 mit einer Einzelausstellung in der Brata Gallery unter dem Titel Obsessional Monochrome. Die dort ausgestellten Infinity Net Paintings sind Kompositionen aus dichten Netzen, die mit weißen Pinselstrichen auf schwarzem Grund ausgeführt und vom Thema der Wiederholung geprägt sind.

Gitter, Lichtblitze und vor allem Punkte, die sich endlos wiederholen, sind das auffälligste Merkmal von Kusamas Werken und begründeten ihren Ruhm als „Polka Dot Princess”. Für die Künstlerin sind die Punkte, die alles überwuchern, nicht nur ein harmloses Muster. Sie haben ihren Ursprung in den Halluzinationen und Panikattacken, die sie seit ihrer Jugend erlebt hat und die ihre Wahrnehmung der Welt bestimmten. Als sie aufwuchs, sah sie Punkt- und Netzmuster und fürchtete, sich darin aufzulösen. Die Tupfen und ihre ständige Wiederholung wurden nun zum Ausdruck der Suche nach Unendlichkeit und dem Wunsch nach Selbstauflösung. Die Punkte löschen das Bild aus, in das die Künstlerin ihre Ängste kanalisiert. Mit ihren Polka Dots überzieht Kusama nicht nur Leinwände, sondern auch Alltagsgegenstände wie Teekessel oder Bücherregale, Kleider, riesige Tentakel, überdimensionale Blumen, ganze Räume oder sich selbst. Und eben auch Kürbisse.

„Pumpkin KKK” (2002) ist ein weiteres wichtiges Thema im Werk von Yayoi Kusama. Der Kürbis ist für Kusama mit Kindheitserinnerungen verbunden und seit den 1970er bis 1980er Jahren ein beliebtes Motiv mit fast mythischem Status. Zum ersten Mal sah die Künstlerin Kürbisse bei Spaziergängen mit ihrem Großvater, und sie hatten eine beruhigende Wirkung auf die von Halluzinationen geplagte Künstlerin. „Ich liebe Kürbisse für ihre humorvolle Form, ihre Wärme und ihre menschliche Qualität”, sagt Kusama. Sie widmete sich den Kürbissen in Gemälden und Skulpturen und integrierte sie in ihre Infinity Rooms. Kräftige Farben prägen die Kürbisse ebenso wie die präzise platzierten Tupfen. Die Farbgebung folgt einer inneren Symbolik, nach der die Künstlerin unverarbeitete Erfahrungen kategorisiert. Die Kürbisse stehen für den Triumph über innere Kämpfe, ihre endlose Wiederholung ermöglicht es der Künstlerin, ihr seelisches Gleichgewicht zu finden.

Seit ihrer Rückkehr nach Japan lebt Kusama, die nie ein Geheimnis aus ihrer Krankheit gemacht hat, freiwillig in einer psychiatrischen Anstalt. 2017 wurde in Tokio ein ihr gewidmetes Museum eröffnet und zahlreiche internationale Ausstellungen zeugen von einem anhaltend großen Interesse an ihrem Werk. Mit ihren unkonventionellen Werken, ihren außergewöhnlichen Performances, Selbstinszenierungen und Happenings hat Kusama viele Trends in der zeitgenössischen Kunst vorweggenommen.

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 30.11.2022 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.11. - 30.11.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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