(Krnov 1954 geb.)
Mis Mus Sian, 2014, betitelt, auf der Überlappung mehrmals signiert Dokoupil, Seifenlauge und Pigmente auf Leinwand, 250 x 300 cm bzw. 300 x 250 cm (das Werk kann sowohl vertikal als auch horizontal gehängt werden), auf Keilrahmen

Provenienz:
Atelier des Künstlers
Kasmin Gallery, New York
Privatsammlung, Deutschland

Literatur:
Galerie Kasmin, Jiří (Georg) Dokoupil, New paintings,
Katalog zur Ausstellung, New York 2015
Jiří Georg Dokoupil, Soap Bubble Paintings, Berlin 2015

Ausgestellt:
Kasmin Gallery, New York, Jiří (Georg) Dokoupil, New paintings,
8. Januar - 7. Februar 2015

„Es geht darum etwas zu erstellen, das nicht machbar ist.“
Jiří (Georg) Dokoupil

Jiří Georg Dokoupil bringt seit den 1970ern seine Kunst auf Leinwände – und das seit langer Zeit ganz ohne Pinsel. Ständig erfindet er die Produktion von Kunstwerken neu, drückt seine Kreativität mit den unterschiedlichsten Materialien, wie Muttermilch oder Fruchtsäften, aus und denkt „out of the box“. Mittlerweile umfasst sein Oeuvre an die 140 Serien, die sich in nichts gleichen. Er ist ein Verwandlungskünstler in der Zeitgenössischen Kunstwelt. Wie ein Star aus der Popkultur erfindet er seine Kunst mit jeder Serie gänzlich neu.

Die frühe Flucht aus dem Heimatland und dem damit verbundenen Entzug einer nationalen, sozialen und persönlichen Identität bewegten den Künstler dazu nie einen eigenen festgelegten Stil zu entwickeln. (Vgl. Wilfried Dickhoff, Soap Bubble Thinking, S.5, in: Jiří Georg Dokoupil. Soap Bubble Paintings, Berlin 2015) Die Serie „Soap Bubble Paintings” zählt zu den am längsten anhaltenden Serien des Künstlers. Das hier angebotene Werk „Mis Mus Sian“ ist Teil davon.

Mit einem Metallreifen auf einer Leiter stehend lässt Jiří Georg Dokoupil seine Seifenblasen auf die Leinwand herab. Er benutzt dazu eine mit teils schimmernden Pigmenten versetzte Seifenlauge, deren genaue Zusammensetzung er streng geheim hält. Die einzelnen Schichten der Seifenblasen, ihre schimmernden Pigmente und Übereinanderlagerungen kreieren eine eigene Sphäre. Es entsteht eine für ein zweidimensionales Werk ungeahnte Tiefe, welche man nur in Anbetracht des Werkes richtig erfahren kann. Die Seifenblasen glitzern dynamisch auf dem tiefblauen Bildhintergrund und evozieren durch ihre unterschiedlichen Formen und Ausrichtungen Bewegung. Durch das enorme Format über 250 x 300 cm gleicht die Erfahrung des Werkes einem Besuch eines Riesenaquariums. Man ist zunächst überwältigt von der Fülle und Erscheinung des Werkes und taucht mit der Zeit immer tiefer in seinem Kosmos ab. Der Künstler überlässt es dem Eigentümer das Werk als Hoch- oder als Querformat zu hängen. Aus diesem Grund hat er es rückseitig an zwei Seiten signiert.

Zum Blogeintrag