Neckerei eines jungen Paares in Betzinger Tracht vor einem Fliederbusch, Gouache auf Papier, 37,5 x 26,5 cm, Passep., gerahmt, (BH)

Wir danken dem Deutschen Trachtenverband und Jürgen Stuma, Heimatpfleger der Stadt Minden, für die wissenschaftliche Unterstützung. Literatur: Albert Kretschmer, Das große Buch der Volkstrachten, Reprint, Eltville/Rhein 1977, S 99ff, Tafel 54 und 55. Carmen Anton, Die Betzinger Tracht, in: Alltagskultur im Südwesten (www. leo-bw. de/themenmodul/all tagskultur-im-suedwesten/klei dung/trachten-im-sudwesten/die-betzinger-tracht-wurttemberg,6.10.21). Betzingen ist ein Stadtteil von Reutlingen in BadenWürttemberg. Die Betzinger Tracht wird stellvertretend mit der Region assoziiert und zeichnet sich durch ihre auffällige farbenfrohe Gestaltung aus. Ein Charakteristikum der Betzinger Tracht ist das weiße Leinenhemd für Mann und Frau mit langen, voluminösen Ärmeln, die am Handgelenk schmal zulaufen. Die Damentracht zeichnet sich durch einen blauen Faltenrock mit einer goldfarbenen Borte am Saum, einer vor allem weißen Schürze, einem roten Schnürmieder, einem lila Deckelkäppchen, weißen Strümpfen und flachen schwarzen Schuhen aus. Für die Männer typisch sind eine helle Lederhose bzw. später eine weiße Leinenhose, eine rote Weste aus Tuch mit 12 silbernen Knöpfen bzw. eine schwarze Samtweste, ein langes Halstuch, eine runde Lederkappe, weiße Strümpfe und schwarze Schnallenschuhe. Die farblichen Details können je nach Anlass, Alter und Stand des Trägers variieren. Der Künstler der vorliegenden Gouache hat die Tracht mit einer gewissen künstlerischen Freiheit dargestellt. Es scheint sich aber aufgrund der Farben der Tracht um ein noch lediges Pärchen zu handeln, wofür auch der spielerische Umgang der beiden miteinander spricht.