Werkstatt des Jacob de Backer
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(Antwerpen um 1555 – um 1585)
Diana mit ihren Nymphen,
Öl auf Holz, rückseitig das Kleeblattzeichen des Tafelmachers Michel Claessens (1590–1637), 96 x 124 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich
Die vorliegende Komposition statuenhafter unbekleideter Körper, gewundener Bäume und antiker Ruinen im Hintergrund ist eine typisch lebendige Darstellung einer mythologischen Szene aus der Werkstatt des geheimnisvollen Antwerpener Manieristen Jacob de Backer. Ganz rechts erkennt man auf dem Waldweg einen Jäger mit seinen Hunden, wodurch sich die Szene mit Dianas und ihren Nymphen als jener Moment kurz vor der Bestrafung des Voyeurismus Aktaions entpuppt, den die Göttin der Jagd in einen Hirsch verwandelt, welcher der Erzählung in Ovids Metamorphosen zufolge von seinen eigenen Hunden gejagt und gerissen wird.
Über de Backers Leben ist wenig bekannt. Man nimmt an, dass er um 1555 geboren wurde und um 1585 verstarb. Er war einer der bedeutendsten manieristischen Meister im Antwerpen des 16. Jahrhunderts und nahm einen festen Platz zwischen den Generationen von Frans Floris und Peter Paul Rubens ein. Er war in den 1570er-Jahren und Anfang der 1580er-Jahre tätig. Trotz der Tatsache, dass er vermutlich sehr früh – mit etwa 30 Jahren – starb, war er überaus produktiv. Karel van Mander berichtet in seiner Funktion als unverzichtbare Quelle der Malerei des 16. Jahrhunderts in seinem 1604 in Haarlem erschienenen Schilderboeck (fols. 231f.), dass de Backer als junger Knabe von seinem Vater, der ebenfalls Maler gewesen war, zurückgelassen wurde, als dieser wegen einer bevorstehenden Gerichtsverhandlung aus Antwerpen fliehen musste. Van Mander zufolge arbeitete der junge Jacob de Backer mehrere Jahre in der Werkstatt des aus Italien stammenden Malers und Kunsthändlers Antonio van Palermo (1503/13 – vor 1589). Später trat er in die Werkstatt Hendrick van Steenwijcks des Älteren (1550–1603) ein. Van Mander behauptet, dass Palermo den jungen de Backer derart schikanierte, dass er im Alter von 30 Jahren in den Armen der Tochter des Meisters starb.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
03.05.2023 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 36.400,-
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 25.000,-
Werkstatt des Jacob de Backer
(Antwerpen um 1555 – um 1585)
Diana mit ihren Nymphen,
Öl auf Holz, rückseitig das Kleeblattzeichen des Tafelmachers Michel Claessens (1590–1637), 96 x 124 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich
Die vorliegende Komposition statuenhafter unbekleideter Körper, gewundener Bäume und antiker Ruinen im Hintergrund ist eine typisch lebendige Darstellung einer mythologischen Szene aus der Werkstatt des geheimnisvollen Antwerpener Manieristen Jacob de Backer. Ganz rechts erkennt man auf dem Waldweg einen Jäger mit seinen Hunden, wodurch sich die Szene mit Dianas und ihren Nymphen als jener Moment kurz vor der Bestrafung des Voyeurismus Aktaions entpuppt, den die Göttin der Jagd in einen Hirsch verwandelt, welcher der Erzählung in Ovids Metamorphosen zufolge von seinen eigenen Hunden gejagt und gerissen wird.
Über de Backers Leben ist wenig bekannt. Man nimmt an, dass er um 1555 geboren wurde und um 1585 verstarb. Er war einer der bedeutendsten manieristischen Meister im Antwerpen des 16. Jahrhunderts und nahm einen festen Platz zwischen den Generationen von Frans Floris und Peter Paul Rubens ein. Er war in den 1570er-Jahren und Anfang der 1580er-Jahre tätig. Trotz der Tatsache, dass er vermutlich sehr früh – mit etwa 30 Jahren – starb, war er überaus produktiv. Karel van Mander berichtet in seiner Funktion als unverzichtbare Quelle der Malerei des 16. Jahrhunderts in seinem 1604 in Haarlem erschienenen Schilderboeck (fols. 231f.), dass de Backer als junger Knabe von seinem Vater, der ebenfalls Maler gewesen war, zurückgelassen wurde, als dieser wegen einer bevorstehenden Gerichtsverhandlung aus Antwerpen fliehen musste. Van Mander zufolge arbeitete der junge Jacob de Backer mehrere Jahre in der Werkstatt des aus Italien stammenden Malers und Kunsthändlers Antonio van Palermo (1503/13 – vor 1589). Später trat er in die Werkstatt Hendrick van Steenwijcks des Älteren (1550–1603) ein. Van Mander behauptet, dass Palermo den jungen de Backer derart schikanierte, dass er im Alter von 30 Jahren in den Armen der Tochter des Meisters starb.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
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oldmasters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 03.05.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.04. - 03.05.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.