Hendrick van Cleve III.
![Hendrick van Cleve III. - Alte Meister Hendrick van Cleve III. - Alte Meister](/fileadmin/lot-images/38A230503/normal/hendrick-van-cleve-iii-8507500.jpg)
(Antwerpen, um 1525–1590/91)
Das Kolosseum in Rom mit eleganten Figuren im Vordergrund,
Öl auf Kupfer, 28 x 37,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland
Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um ein Capriccio. Es zeigt das zum Teil verfallene Kolosseum in Rom, dessen untere Geschoße halb im Schlamm des Tibers vergraben sind, ganz so, wie es sich zur Zeit Hendricks van Cleve III. präsentiert haben muss. Mehrere antike Elemente wurden jedoch aus der Vorstellung des Künstlers beigefügt, wie es sich durch die sogenannten „Antwerpener Romanisten“ und andere in Italien tätige Künstler des Nordens verbreitet hatte. Eine kolossale Statue (eine Anspielung auf den Ursprung des Namens des Bauwerkes, das aufgrund der einst dort befindlichen gigantischen Statue Kaiser Neros so genannt wurde) wurde von van Cleve im Zentrum der Arena platziert. Sie scheint eine weibliche Gottheit, möglicherweise Artemis, die Göttin der Jagd, darzustellen. Auch andere Künstler des Nordens spielten mit diesen Themen, etwa Maerten van Heemskerck, der in seiner eigenen Darstellung des Kolosseums eine Fantasiestatue des Zeus errichtete. Dies ging einher mit der Beliebtheit der Darstellung der Sieben Weltwunder der Antike in von Sammlern des 16. Jahrhunderts nachgefragten Serien. Links im vorliegenden Gemälde erscheint ein riesiger Fuß zusammen mit einem Relief von Romulus und Remus, die von einer Wölfin, der Lupa Capitolina, gesäugt werden.
Van Cleve war ein Schüler des angesehenen Antwerpener Manieristen Frans Floris. Seine zahlreichen Ansichten von Rom, egal ob real oder der Fantasie entsprungen, belegen wie das vorliegende Werk einen prägenden Aufenthalt in Italien. Nach seiner Rückkehr nach Antwerpen 1551 wurde Hendrick van Cleve Meister der Lukasgilde seiner Heimatstadt. Über sein Leben weiß man abgesehen davon wenig. Seine Werke sind hingegen leicht erkennbar. Dazu gehören auch topografische Landschaften sowie die erwähnten sowohl antike als auch kirchliche Gebäude darstellenden Prospekte der römischen Architektur.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
03.05.2023 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 23.400,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Hendrick van Cleve III.
(Antwerpen, um 1525–1590/91)
Das Kolosseum in Rom mit eleganten Figuren im Vordergrund,
Öl auf Kupfer, 28 x 37,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland
Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um ein Capriccio. Es zeigt das zum Teil verfallene Kolosseum in Rom, dessen untere Geschoße halb im Schlamm des Tibers vergraben sind, ganz so, wie es sich zur Zeit Hendricks van Cleve III. präsentiert haben muss. Mehrere antike Elemente wurden jedoch aus der Vorstellung des Künstlers beigefügt, wie es sich durch die sogenannten „Antwerpener Romanisten“ und andere in Italien tätige Künstler des Nordens verbreitet hatte. Eine kolossale Statue (eine Anspielung auf den Ursprung des Namens des Bauwerkes, das aufgrund der einst dort befindlichen gigantischen Statue Kaiser Neros so genannt wurde) wurde von van Cleve im Zentrum der Arena platziert. Sie scheint eine weibliche Gottheit, möglicherweise Artemis, die Göttin der Jagd, darzustellen. Auch andere Künstler des Nordens spielten mit diesen Themen, etwa Maerten van Heemskerck, der in seiner eigenen Darstellung des Kolosseums eine Fantasiestatue des Zeus errichtete. Dies ging einher mit der Beliebtheit der Darstellung der Sieben Weltwunder der Antike in von Sammlern des 16. Jahrhunderts nachgefragten Serien. Links im vorliegenden Gemälde erscheint ein riesiger Fuß zusammen mit einem Relief von Romulus und Remus, die von einer Wölfin, der Lupa Capitolina, gesäugt werden.
Van Cleve war ein Schüler des angesehenen Antwerpener Manieristen Frans Floris. Seine zahlreichen Ansichten von Rom, egal ob real oder der Fantasie entsprungen, belegen wie das vorliegende Werk einen prägenden Aufenthalt in Italien. Nach seiner Rückkehr nach Antwerpen 1551 wurde Hendrick van Cleve Meister der Lukasgilde seiner Heimatstadt. Über sein Leben weiß man abgesehen davon wenig. Seine Werke sind hingegen leicht erkennbar. Dazu gehören auch topografische Landschaften sowie die erwähnten sowohl antike als auch kirchliche Gebäude darstellenden Prospekte der römischen Architektur.
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
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oldmasters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 03.05.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.04. - 03.05.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.