Lot Nr. 42


Orsola Maddalena Caccia


Orsola Maddalena Caccia - Alte Meister

(Moncalvo 1596–1676)
Die heilige Katharina von Alexandrien,
Öl auf Leinwand, 100 x 72 cm, gerahmt

Wir danken Alberto Cottino, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.

Das vorliegende Gemälde zeigt die heilige Katharina von Alexandrien als vornehme und in Gedanken versunkene junge Frau. In der Linken hält sie den Palmzweig als Zeichen ihres Martyriums, während ihr Rad in der rechten unteren Ecke der Szene erscheint. Das Werk ist in die Reifezeit der Künstlerin zu datieren und somit mit einigen der bekanntesten ihrer Gemälde vergleichbar, darunter die Heilige Margaret des Heiligtums von Curtatone (bei Mantua) oder das Altarbild für die Pfarrkirche von Castellazzo Bormida im Piemont, wo die heilige Agatha in nahezu identischer Haltung und mit den gleichen Gesichtszügen dargestellt ist. Diese Werkgruppe ist stilistisch mit der mit 1648 datierten Mystischen Vermählung der seligen Osanna Andreasi in Carbonarola (Mantua) vergleichbar.

Das Schaffen Orsola Maddalena Caccias wurde erst jüngst im Rahmen neuer Forschungen zu Künstlerinnen des 16. und 17. Jahrhunderts einer Neubewertung unterzogen. Sie war die Tochter des manieristischen Malers Guglielmo Caccia, gen. Moncalvo (1568–1625), und auch ihr Großvater mütterlicherseits, Ambrogio Oliva, war Künstler. Der Geburtsname der Künstlerin, den sie vor ihrem Eintritt ins Kloster trug, lautete Theodora Caccia. Als solche ging sie bei ihrem Vater in die Lehre und assistierte ihm bei allen wichtigen kirchlichen und weltlichen Ausstattungsprojekten der damaligen Zeit in der Lombardei und im Piemont.

Im Jahr 1620 folgte Orsola vier ihrer Schwestern in ein Leben für Gott und trat ins Ursulinenkloster von Bianzé (bei Vercelli) ein. 1625 finanzierte Guglielmo Caccia den Bau eines neuen Klosters in Moncalvo nahe seines Wohnhauses, wohin Orsola Maddalena und ihre Schwestern kurz vor seinem Tod übersiedelten. Orsola Maddalena erbte das Inventar aus der Werkstatt ihres Vaters und leitete die kommenden fünfzig Jahre eine eigene Werkstatt, die sie innerhalb der Klostermauern eingerichtet hatte, unterstützt von ihren Schwestern und später – ab den 1660er-Jahren – auch von Laura und Angelica Bottero. Damit sicherte sie ihrer kleinen religiösen Gemeinde das wirtschaftliche Überleben.

Obschon von der Malweise ihres Vaters beeinflusst, entfaltete Orsola ihren persönlichen Stil, der sich durch einen Sinn für Details und die jüngeren Entwicklungen in der lombardischen und flämischen Malerei auszeichnete. Trotzdem sie zahlreiche Altarbilder schuf, kam sie insbesondere mit ihren kleinen, feinen Kabinettbildern und ihren eleganten weiblichen Heiligenfiguren zu Ruhm. Zu ihren Auftraggebern zählten die Höfe von Savoyen und der Gonzaga.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 26.000,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Orsola Maddalena Caccia


(Moncalvo 1596–1676)
Die heilige Katharina von Alexandrien,
Öl auf Leinwand, 100 x 72 cm, gerahmt

Wir danken Alberto Cottino, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.

Das vorliegende Gemälde zeigt die heilige Katharina von Alexandrien als vornehme und in Gedanken versunkene junge Frau. In der Linken hält sie den Palmzweig als Zeichen ihres Martyriums, während ihr Rad in der rechten unteren Ecke der Szene erscheint. Das Werk ist in die Reifezeit der Künstlerin zu datieren und somit mit einigen der bekanntesten ihrer Gemälde vergleichbar, darunter die Heilige Margaret des Heiligtums von Curtatone (bei Mantua) oder das Altarbild für die Pfarrkirche von Castellazzo Bormida im Piemont, wo die heilige Agatha in nahezu identischer Haltung und mit den gleichen Gesichtszügen dargestellt ist. Diese Werkgruppe ist stilistisch mit der mit 1648 datierten Mystischen Vermählung der seligen Osanna Andreasi in Carbonarola (Mantua) vergleichbar.

Das Schaffen Orsola Maddalena Caccias wurde erst jüngst im Rahmen neuer Forschungen zu Künstlerinnen des 16. und 17. Jahrhunderts einer Neubewertung unterzogen. Sie war die Tochter des manieristischen Malers Guglielmo Caccia, gen. Moncalvo (1568–1625), und auch ihr Großvater mütterlicherseits, Ambrogio Oliva, war Künstler. Der Geburtsname der Künstlerin, den sie vor ihrem Eintritt ins Kloster trug, lautete Theodora Caccia. Als solche ging sie bei ihrem Vater in die Lehre und assistierte ihm bei allen wichtigen kirchlichen und weltlichen Ausstattungsprojekten der damaligen Zeit in der Lombardei und im Piemont.

Im Jahr 1620 folgte Orsola vier ihrer Schwestern in ein Leben für Gott und trat ins Ursulinenkloster von Bianzé (bei Vercelli) ein. 1625 finanzierte Guglielmo Caccia den Bau eines neuen Klosters in Moncalvo nahe seines Wohnhauses, wohin Orsola Maddalena und ihre Schwestern kurz vor seinem Tod übersiedelten. Orsola Maddalena erbte das Inventar aus der Werkstatt ihres Vaters und leitete die kommenden fünfzig Jahre eine eigene Werkstatt, die sie innerhalb der Klostermauern eingerichtet hatte, unterstützt von ihren Schwestern und später – ab den 1660er-Jahren – auch von Laura und Angelica Bottero. Damit sicherte sie ihrer kleinen religiösen Gemeinde das wirtschaftliche Überleben.

Obschon von der Malweise ihres Vaters beeinflusst, entfaltete Orsola ihren persönlichen Stil, der sich durch einen Sinn für Details und die jüngeren Entwicklungen in der lombardischen und flämischen Malerei auszeichnete. Trotzdem sie zahlreiche Altarbilder schuf, kam sie insbesondere mit ihren kleinen, feinen Kabinettbildern und ihren eleganten weiblichen Heiligenfiguren zu Ruhm. Zu ihren Auftraggebern zählten die Höfe von Savoyen und der Gonzaga.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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