Lot Nr. 47


Elisabetta Marchioni


Elisabetta Marchioni - Alte Meister

(tätig in Rovigo in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts)
Rosen, Anemonen, rote Nelken, Schneeballen und weitere Blumen in einer Urne; und
Rosen, Anemonen, Tulpen, Nelken, Schneeballen und weitere Blumen in einer Urne,
Öl auf Leinwand, je 110 x 146 cm, gerahmt, Pendants (2)

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Alberto Cottino, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.

Dieses Gemäldepaar bzw. die beiden Pendants stellen jeweils eine in der Bildmitte platzierte große Metallvase dar, die mit Rosen, Anemonen, Tulpen, Nelken, Schneeballen und anderen Blüten gefüllt ist. Es ist ein Triumph des kultivierten Gartens und der wild wachsenden Wiesenblumen. Daneben erscheinen weitere Pflanzen: auf Stöcken hochgezogene rosafarbene und gelbe Rosen.

Die vorliegenden Gemälde sind mit Marchionis Blumenvase in der Accademia dei Concordi di Rovigo vergleichbar, einem Gemälde, das von Marchionis Biografen Francesco Bartoli als ursprünglich über dem Altar der Kapuzinerkirche des Ortes befindlich erwähnt wird. Bis heute ist das Gemälde in Rovigo das einzige dokumentierte Werk der Künstlerin und dient somit als wesentlicher Bezugspunkt für die Rekonstruktion ihres Œuvres. Die vorliegenden Werke sind dem Altarbild von Rovigo durchweg vergleichbar, sowohl hinsichtlich des Malstils als auch in der Qualität der Ausführung und der Vasenform, wobei die Blumen ebenso wie dort als auseinanderspringende Bündel wiedergegeben sind, als würden sie von einer leichten Brise bewegt. Damit bestätigt sich die Zuschreibung an Elisabetta Marchioni.

Der Malstil der vorliegenden Werke ist gewollt flott und stellenweise summarisch, in anderen Bereichen wiederum detaillierter, etwa im Blattwerk und den Blütenblättern. Am deutlichsten zeigt sich dies in den Blumen im Vordergrund, wo die Farbe voll und betont pastos aufgetragen ist, wodurch die Darstellung eher sinnträchtig denn realistisch erscheint (E. Safarik, F. Bottari, Elisabetta Marchioni, in: F. Zeri, F. Porzio, La Natura Morta in Italia, Mailand 1989, Bd. I, S. 329–333).

Aus historischer Sicht bleibt Elisabetta Marchioni eine schwer fassbare Figur, über deren Leben man wenig weiß. Ihr Biograf Francesco Bartoli berichtet nur wenige biografische Details. Von ihm wissen wir, dass sie mit einem Goldschmied namens Sante Marchioni verheiratet war (ihr Mädchenname ist bedauerlicherweise nicht bekannt) und in hohem Alter „um das Jahr 1700“ verstarb (F. Bartoli, Le pitture, sculture ed architetture della città di Rovigo, Venedig 1793, S. 318f.). Ein paar Jahre später erwähnte sie Abbé Luigi Lanzi in seiner Storia pittorica della Italia (1809) flüchtig als „la Marchioni rodigina“ (L. Lanzi, Storia pittorica della Italia dal risorgimento delle belle arti fin presso al fine del XVIII secolo, Bassano 1809, Bd. 3, S. 257).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 46.800,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Elisabetta Marchioni


(tätig in Rovigo in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts)
Rosen, Anemonen, rote Nelken, Schneeballen und weitere Blumen in einer Urne; und
Rosen, Anemonen, Tulpen, Nelken, Schneeballen und weitere Blumen in einer Urne,
Öl auf Leinwand, je 110 x 146 cm, gerahmt, Pendants (2)

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Alberto Cottino, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.

Dieses Gemäldepaar bzw. die beiden Pendants stellen jeweils eine in der Bildmitte platzierte große Metallvase dar, die mit Rosen, Anemonen, Tulpen, Nelken, Schneeballen und anderen Blüten gefüllt ist. Es ist ein Triumph des kultivierten Gartens und der wild wachsenden Wiesenblumen. Daneben erscheinen weitere Pflanzen: auf Stöcken hochgezogene rosafarbene und gelbe Rosen.

Die vorliegenden Gemälde sind mit Marchionis Blumenvase in der Accademia dei Concordi di Rovigo vergleichbar, einem Gemälde, das von Marchionis Biografen Francesco Bartoli als ursprünglich über dem Altar der Kapuzinerkirche des Ortes befindlich erwähnt wird. Bis heute ist das Gemälde in Rovigo das einzige dokumentierte Werk der Künstlerin und dient somit als wesentlicher Bezugspunkt für die Rekonstruktion ihres Œuvres. Die vorliegenden Werke sind dem Altarbild von Rovigo durchweg vergleichbar, sowohl hinsichtlich des Malstils als auch in der Qualität der Ausführung und der Vasenform, wobei die Blumen ebenso wie dort als auseinanderspringende Bündel wiedergegeben sind, als würden sie von einer leichten Brise bewegt. Damit bestätigt sich die Zuschreibung an Elisabetta Marchioni.

Der Malstil der vorliegenden Werke ist gewollt flott und stellenweise summarisch, in anderen Bereichen wiederum detaillierter, etwa im Blattwerk und den Blütenblättern. Am deutlichsten zeigt sich dies in den Blumen im Vordergrund, wo die Farbe voll und betont pastos aufgetragen ist, wodurch die Darstellung eher sinnträchtig denn realistisch erscheint (E. Safarik, F. Bottari, Elisabetta Marchioni, in: F. Zeri, F. Porzio, La Natura Morta in Italia, Mailand 1989, Bd. I, S. 329–333).

Aus historischer Sicht bleibt Elisabetta Marchioni eine schwer fassbare Figur, über deren Leben man wenig weiß. Ihr Biograf Francesco Bartoli berichtet nur wenige biografische Details. Von ihm wissen wir, dass sie mit einem Goldschmied namens Sante Marchioni verheiratet war (ihr Mädchenname ist bedauerlicherweise nicht bekannt) und in hohem Alter „um das Jahr 1700“ verstarb (F. Bartoli, Le pitture, sculture ed architetture della città di Rovigo, Venedig 1793, S. 318f.). Ein paar Jahre später erwähnte sie Abbé Luigi Lanzi in seiner Storia pittorica della Italia (1809) flüchtig als „la Marchioni rodigina“ (L. Lanzi, Storia pittorica della Italia dal risorgimento delle belle arti fin presso al fine del XVIII secolo, Bassano 1809, Bd. 3, S. 257).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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