Lot Nr. 66 -


Zugeschrieben an Daniel Dumonstier


Zugeschrieben an Daniel Dumonstier - Alte Meister

(Paris 1574–1645)
Halbfiguriges Porträt des Honoré d’Albert, Duc de Chaulnes, in Rüstung und mit dem Schulterband des Ordens vom Heiligen Geist,
Öl auf Leinwand, 74 x 62 cm, gerahmt

Dumonstier war der Hofmaler von Heinrich IV., Ludwig XIII. und Gaston d’Orléans. Er war zudem ein bedeutender Connoisseur und Sammler, bewandert auf vielen Gebieten: Florent le Comte bemerkte in seinem Cabinet des singularitez: „Il avoit l’esprit des plus enjoüés & joüoit de differens instrumens; son merite particulier lui attira l’estime du Prince qui lui avoit decerné une bonne pension dont il a toûjours loüi jusques à la mort“ [„Er hatte den bestrickendsten Verstand und spielte mehrere Instrumente; seine besonderen Verdienste trugen ihm die Wertschätzung des Fürsten ein, der ihm eine stattliche Pension zusprach, von der er bis zu seinem Tod profitierte.“] Seine Porträts waren häufig mit Farbkreide ausgeführt. Über große Porträtbestände Dumonstiers verfügen die Bibliothèque Nationale (siehe J. Adhémar, Les dessins de Daniel Dumonstier au Cabinet des Estampes, in: Gazette des Beaux-Arts, März 1970, LXXV, S. 129–150) und der Louvre in Paris (siehe J. Guiffrey, P. Marcel, Inventaire général des dessins du Musée du Louvre et du Musée de Versailles, École Française, Paris 1949, V, Nr. 3799–3827). Das früheste Porträt aus diesen Beständen ist jenes des Marquis de Sillery N. Brulart, das mit 1605 datiert ist und sich in der Sammlung Lagoy befand.

Das vorliegende Gemälde steht stilistisch dem Schaffen Daniel Dumonstiers sehr nahe. Bis dato ist nicht belegt, ob dieser jemals Porträts in Öl ausführte, doch weist dieses vornehme Bildnis des Duc de Chaulnes alle Merkmale seines vollendeten Stils auf. Der Dargestellte war in Frankreich unter der Regentschaft Ludwigs XIII. eine prominente Erscheinung. Sein Bruder Charles d’Albert, der Herzog von Luynes, war ein Günstling des Königs und verschaffte Honoré eine Stellung als führender Beamter in Amboise, wo Luynes Gouverneur war. Er stieg rasch auf und wurde bald zum Generalleutnant der Picardy, zum Ritter des Ordens vom Heiligen Geist und zum Marschall von Frankreich ernannt. 1620 wurde er als Botschafter nach London entsandt. König Jakob I. machte ihm und seiner Gefolgschaft Schmuck des königlichen Goldschmieds George Heriot zum Geschenk. 1621 nahm er anlässlich seiner Ernennung zum Herzog den Namen Maréchal Duc de Chaulnes an. Er war an der Belagerung von Saint-Jean-d’Angély und an der Belagerung von Montauban beteiligt. Im selben Jahr übertrug man ihm nach dem Tod seines Bruders die Verwaltung über die Stadt und Zitadelle von Amiens. Er erwarb sich Verdienste als Militärführer in den Französisch-Spanischen Kriegen und trat 1645 als Gouverneur der Auvergne in den Ruhestand.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 11.300,-
Schätzwert:
EUR 8.000,- bis EUR 12.000,-

Zugeschrieben an Daniel Dumonstier


(Paris 1574–1645)
Halbfiguriges Porträt des Honoré d’Albert, Duc de Chaulnes, in Rüstung und mit dem Schulterband des Ordens vom Heiligen Geist,
Öl auf Leinwand, 74 x 62 cm, gerahmt

Dumonstier war der Hofmaler von Heinrich IV., Ludwig XIII. und Gaston d’Orléans. Er war zudem ein bedeutender Connoisseur und Sammler, bewandert auf vielen Gebieten: Florent le Comte bemerkte in seinem Cabinet des singularitez: „Il avoit l’esprit des plus enjoüés & joüoit de differens instrumens; son merite particulier lui attira l’estime du Prince qui lui avoit decerné une bonne pension dont il a toûjours loüi jusques à la mort“ [„Er hatte den bestrickendsten Verstand und spielte mehrere Instrumente; seine besonderen Verdienste trugen ihm die Wertschätzung des Fürsten ein, der ihm eine stattliche Pension zusprach, von der er bis zu seinem Tod profitierte.“] Seine Porträts waren häufig mit Farbkreide ausgeführt. Über große Porträtbestände Dumonstiers verfügen die Bibliothèque Nationale (siehe J. Adhémar, Les dessins de Daniel Dumonstier au Cabinet des Estampes, in: Gazette des Beaux-Arts, März 1970, LXXV, S. 129–150) und der Louvre in Paris (siehe J. Guiffrey, P. Marcel, Inventaire général des dessins du Musée du Louvre et du Musée de Versailles, École Française, Paris 1949, V, Nr. 3799–3827). Das früheste Porträt aus diesen Beständen ist jenes des Marquis de Sillery N. Brulart, das mit 1605 datiert ist und sich in der Sammlung Lagoy befand.

Das vorliegende Gemälde steht stilistisch dem Schaffen Daniel Dumonstiers sehr nahe. Bis dato ist nicht belegt, ob dieser jemals Porträts in Öl ausführte, doch weist dieses vornehme Bildnis des Duc de Chaulnes alle Merkmale seines vollendeten Stils auf. Der Dargestellte war in Frankreich unter der Regentschaft Ludwigs XIII. eine prominente Erscheinung. Sein Bruder Charles d’Albert, der Herzog von Luynes, war ein Günstling des Königs und verschaffte Honoré eine Stellung als führender Beamter in Amboise, wo Luynes Gouverneur war. Er stieg rasch auf und wurde bald zum Generalleutnant der Picardy, zum Ritter des Ordens vom Heiligen Geist und zum Marschall von Frankreich ernannt. 1620 wurde er als Botschafter nach London entsandt. König Jakob I. machte ihm und seiner Gefolgschaft Schmuck des königlichen Goldschmieds George Heriot zum Geschenk. 1621 nahm er anlässlich seiner Ernennung zum Herzog den Namen Maréchal Duc de Chaulnes an. Er war an der Belagerung von Saint-Jean-d’Angély und an der Belagerung von Montauban beteiligt. Im selben Jahr übertrug man ihm nach dem Tod seines Bruders die Verwaltung über die Stadt und Zitadelle von Amiens. Er erwarb sich Verdienste als Militärführer in den Französisch-Spanischen Kriegen und trat 1645 als Gouverneur der Auvergne in den Ruhestand.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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