Lot Nr. 77


Adriaen van Ostade


Adriaen van Ostade - Alte Meister

(Haarlem 1610–1685)
Wirtshausinterieur mit singenden und musizierenden Bauern,
Öl auf Holz, 25,5 x 33 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel K. & V. Waterman, Amsterdam, 1983;
Sammlung der Familie Hascoe, 1983–2011;
Auktion, Dorotheum, Wien, 12. Oktober 2011, Lot 479;
Privatsammlung, Wien

Ausgestellt:
The Archer M. Huntington Gallery at the University of Texas, Austin, Leihgabe der Sammlung Hascoe, 1984–2008

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 232676 verzeichnet (als Adriaen van Ostade).

Wir danken Bernhard Schnackenburg, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Adriaen van Ostade auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Er datiert das Werk in van Ostades Frühzeit um 1631/32.

Die vorliegende Komposition ist ein schönes Beispiel für das „Bauerngenre“, für das van Ostade so bekannt war. Das Bild zeigt ein improvisiertes Konzert im Inneren einer Schenke. Der Fokus ist auf eine Gruppe von Bauern gerichtet, die sich um ein Notenblatt scharen und, begleitet von einem Dudelsackspieler, ausgelassen singen. Trotz des eher düsteren Rahmens strahlt die Szene dank der gelungenen Charakterisierung, der feinen Details und der subtilen Farbgebung eine gewisse Wärme aus.

Stilistisch ist das vorliegende Gemälde mit den Raufenden Kartenspielern in der Prager Nationalgalerie in der Tschechischen Republik (Inv.-Nr. O 10140) aus der Frühzeit des Künstlers vergleichbar. Es zeigt sich dieselbe Kombination aus zarten Pastelltönen in Rosa, Blau und Grau. Es ist anzunehmen, dass das vorliegende Werk als Allegorie des Hörens gedacht war, die einst Teil einer den fünf Sinnen gewidmeten Serie war. Damals galt die Gattung der Allegorie als „hohe Kunst“, und man erwartete, dass die Sinne in der Gestalt klassischer Gottheiten und Helden dargestellt würden. Indem er stattdessen karikaturhafte Figuren von gedrungenem, tollpatschigem Erscheinungsbild wählte, brach van Ostade hier ostentativ mit der Tradition. Eine vergleichbare, mit 1635 datierte Serie kleineren Formats befindet sich in der Sammlung der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Adriaen van Ostade


(Haarlem 1610–1685)
Wirtshausinterieur mit singenden und musizierenden Bauern,
Öl auf Holz, 25,5 x 33 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel K. & V. Waterman, Amsterdam, 1983;
Sammlung der Familie Hascoe, 1983–2011;
Auktion, Dorotheum, Wien, 12. Oktober 2011, Lot 479;
Privatsammlung, Wien

Ausgestellt:
The Archer M. Huntington Gallery at the University of Texas, Austin, Leihgabe der Sammlung Hascoe, 1984–2008

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 232676 verzeichnet (als Adriaen van Ostade).

Wir danken Bernhard Schnackenburg, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Adriaen van Ostade auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Er datiert das Werk in van Ostades Frühzeit um 1631/32.

Die vorliegende Komposition ist ein schönes Beispiel für das „Bauerngenre“, für das van Ostade so bekannt war. Das Bild zeigt ein improvisiertes Konzert im Inneren einer Schenke. Der Fokus ist auf eine Gruppe von Bauern gerichtet, die sich um ein Notenblatt scharen und, begleitet von einem Dudelsackspieler, ausgelassen singen. Trotz des eher düsteren Rahmens strahlt die Szene dank der gelungenen Charakterisierung, der feinen Details und der subtilen Farbgebung eine gewisse Wärme aus.

Stilistisch ist das vorliegende Gemälde mit den Raufenden Kartenspielern in der Prager Nationalgalerie in der Tschechischen Republik (Inv.-Nr. O 10140) aus der Frühzeit des Künstlers vergleichbar. Es zeigt sich dieselbe Kombination aus zarten Pastelltönen in Rosa, Blau und Grau. Es ist anzunehmen, dass das vorliegende Werk als Allegorie des Hörens gedacht war, die einst Teil einer den fünf Sinnen gewidmeten Serie war. Damals galt die Gattung der Allegorie als „hohe Kunst“, und man erwartete, dass die Sinne in der Gestalt klassischer Gottheiten und Helden dargestellt würden. Indem er stattdessen karikaturhafte Figuren von gedrungenem, tollpatschigem Erscheinungsbild wählte, brach van Ostade hier ostentativ mit der Tradition. Eine vergleichbare, mit 1635 datierte Serie kleineren Formats befindet sich in der Sammlung der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023

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