Werkstatt des Jusepe de Ribera
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(Játiva 1591–1652 Neapel)
Der Apostel Matthäus (?) als Dreiviertelfigur,
Öl auf Leinwand, 122 x 94 cm, ungerahmt
Provenienz:
Adelsbesitz, Deutschland;
dort erworben vom Vater des jetzigen Besitzers
Eine ähnliche Fassung der vorliegenden Darstellung eines als Dreiviertelfigur wiedergegebenen Mannes befindet sich in der Biblioteca Museu Víctor Balaguer in Vilanova i la Geltrú (Leihgabe des Prado in Madrid, siehe N. Spinosa, Ribera. La obra completa, Madrid 2008, S. 379, Kat.-Nr. A132). Eine weitere Version mit einer Halbfigur wurde am 7. Mai 2020 bei Sotheby’s angeboten (Lot 20, „Saint Philip“),ein Brustbild wurde bei Christie’s am 30. Oktober 2002 verkauft (Lot 126, „Saint Philip“): beide mit einer Zuschreibung an die Werkstatt des Meisters.
Jusepe de Ribera malte bei mehreren Gelegenheiten Heiligenfiguren, Apostel und Philosophen wie auf dem vorliegenden Gemälde. Häufig wandte er ein vergleichbares Schema an, nach dem mystisch anmutende Figuren mit einer begrenzten Anzahl austauschbarer Attribute aus einem dunklen Hintergrund auftauchen. Das Bildthema war im frühen 17. Jahrhundert vor allem in Rom und Neapel populär, sodass Ribera diesen Kompositionstypus von Beginn seiner Laufbahn an umsetzte. Als der junge Spanier Ribera 1612 in Rom ankam, gewann er die Anerkennung der Anhängerschaft Caravaggios. Er entwickelte einen Stil, der sich durch ein kühnes Helldunkel auszeichnete und dessen starke Kontraste zwischen Schatten und Lichtern der Szene eine dramatische Aura verleihen.
Größe und Format legen nahe, dass das vorliegende Gemälde Teil einer Apostelserie gewesen sein könnte. Die Identität des Dargestellten ist noch nicht geklärt, aber es ist denkbar, dass es sich um den Apostel Matthäus handelt, der oft mit einer Axt dargestellt wurde. Der Heilige ist mit großer Intensität und extrem starkem Realismus dargestellt. Die individuelle Präsenz der Figur spricht für ein lebendes Modell, das dem Künstler zur Verfügung stand. Anatomische Details hat der Künstler mit lebendigem Pinselstrich festgehalten, der im Verein mit der Wiedergabe eines intensiven Lichts ein Bild von großem Realismus und extremer Spiritualität entstehen ließ.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
03.05.2023 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-
Werkstatt des Jusepe de Ribera
(Játiva 1591–1652 Neapel)
Der Apostel Matthäus (?) als Dreiviertelfigur,
Öl auf Leinwand, 122 x 94 cm, ungerahmt
Provenienz:
Adelsbesitz, Deutschland;
dort erworben vom Vater des jetzigen Besitzers
Eine ähnliche Fassung der vorliegenden Darstellung eines als Dreiviertelfigur wiedergegebenen Mannes befindet sich in der Biblioteca Museu Víctor Balaguer in Vilanova i la Geltrú (Leihgabe des Prado in Madrid, siehe N. Spinosa, Ribera. La obra completa, Madrid 2008, S. 379, Kat.-Nr. A132). Eine weitere Version mit einer Halbfigur wurde am 7. Mai 2020 bei Sotheby’s angeboten (Lot 20, „Saint Philip“),ein Brustbild wurde bei Christie’s am 30. Oktober 2002 verkauft (Lot 126, „Saint Philip“): beide mit einer Zuschreibung an die Werkstatt des Meisters.
Jusepe de Ribera malte bei mehreren Gelegenheiten Heiligenfiguren, Apostel und Philosophen wie auf dem vorliegenden Gemälde. Häufig wandte er ein vergleichbares Schema an, nach dem mystisch anmutende Figuren mit einer begrenzten Anzahl austauschbarer Attribute aus einem dunklen Hintergrund auftauchen. Das Bildthema war im frühen 17. Jahrhundert vor allem in Rom und Neapel populär, sodass Ribera diesen Kompositionstypus von Beginn seiner Laufbahn an umsetzte. Als der junge Spanier Ribera 1612 in Rom ankam, gewann er die Anerkennung der Anhängerschaft Caravaggios. Er entwickelte einen Stil, der sich durch ein kühnes Helldunkel auszeichnete und dessen starke Kontraste zwischen Schatten und Lichtern der Szene eine dramatische Aura verleihen.
Größe und Format legen nahe, dass das vorliegende Gemälde Teil einer Apostelserie gewesen sein könnte. Die Identität des Dargestellten ist noch nicht geklärt, aber es ist denkbar, dass es sich um den Apostel Matthäus handelt, der oft mit einer Axt dargestellt wurde. Der Heilige ist mit großer Intensität und extrem starkem Realismus dargestellt. Die individuelle Präsenz der Figur spricht für ein lebendes Modell, das dem Künstler zur Verfügung stand. Anatomische Details hat der Künstler mit lebendigem Pinselstrich festgehalten, der im Verein mit der Wiedergabe eines intensiven Lichts ein Bild von großem Realismus und extremer Spiritualität entstehen ließ.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 03.05.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.04. - 03.05.2023 |