Meister von San Martino Alfieri
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(tätig in Piemont im frühen 16. Jahrhundert)
Die heilige Anna (?),
Öl auf Holz, 45,8 x 34,5 cm, gerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung
Literatur:
Serena D’Italia, Gotico e Rinascimento Piemontese nelle Collezioni Private, in: Serena D’Italia et al., Rinascimento privato. Da Spanzotti a Defendente Ferrari nelle collezioni piemontesi, Ausstellungskatalog, Genua 2022, S. 19, Abb. 6 (als Meister von San Martino Alfieri)
Der Meister von San Martino Alfieri ist ein rätselhaft gebliebener Künstler der Frührenaissance. Der möglicherweise aus Frankreich stammende Maler war hauptsächlich im Piemont tätig, wo er im frühen 16. Jahrhundert eng mit Macrino d’Alba (1460–1520) zusammenarbeitete. Sein Name verdankt sich vier Tafeln mit Begebenheiten aus dem Leben der Jungfrau Maria, die sich heute im Museum Palazzo Mazzetti in Asti befinden und ursprünglich in der nahegelegenen Pfarrkirche San Martino Alfieri angebracht waren.
Die weibliche Heilige des vorliegenden Gemäldes nach demselben Modell gemalt, das Macrino auch für eine Darstellung der biblischen Episode der Begegnung von Joachim und Anna an der Goldenen Pforte eigesetzt hatte: die rechte Tafel des Flügelaltars für die Kirche des heiligen Franziskus in Alba, die sich heute im Städel Museum in Frankfurt befindet (Inv.-Nr. 837, um 1494).
Die Zusammenarbeit zwischen dem Meister von San Martino Alfieri und Macrino d’Alba muss eng gewesen sein, denn es gibt zahlreiche Beispiele für die Verwendung derselben Modelle bzw. Vorlagen in Form derselben Vorzeichnungen. Im Gegensatz zu Macrino bediente sich der anonyme Meister des vorliegenden Bildes jedoch einer wärmeren Farbpalette und vereinfachter Formen, die wahrscheinlich von der franko-provenzalischen Malerei der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts herrührten. Der Austausch von Künstlern zwischen dem Südpiemont und der Provence und umgekehrt war zu dieser Zeit recht häufig. Es ist auch möglich, dass sich der Meister von San Martino Alfieri einige Zeit in Ligurien aufhielt, wo er auf das Schaffen von Ludovico Brea (1450–1523) gestoßen sein könnte.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
03.05.2023 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-
Meister von San Martino Alfieri
(tätig in Piemont im frühen 16. Jahrhundert)
Die heilige Anna (?),
Öl auf Holz, 45,8 x 34,5 cm, gerahmt
Provenienz:
europäische Privatsammlung
Literatur:
Serena D’Italia, Gotico e Rinascimento Piemontese nelle Collezioni Private, in: Serena D’Italia et al., Rinascimento privato. Da Spanzotti a Defendente Ferrari nelle collezioni piemontesi, Ausstellungskatalog, Genua 2022, S. 19, Abb. 6 (als Meister von San Martino Alfieri)
Der Meister von San Martino Alfieri ist ein rätselhaft gebliebener Künstler der Frührenaissance. Der möglicherweise aus Frankreich stammende Maler war hauptsächlich im Piemont tätig, wo er im frühen 16. Jahrhundert eng mit Macrino d’Alba (1460–1520) zusammenarbeitete. Sein Name verdankt sich vier Tafeln mit Begebenheiten aus dem Leben der Jungfrau Maria, die sich heute im Museum Palazzo Mazzetti in Asti befinden und ursprünglich in der nahegelegenen Pfarrkirche San Martino Alfieri angebracht waren.
Die weibliche Heilige des vorliegenden Gemäldes nach demselben Modell gemalt, das Macrino auch für eine Darstellung der biblischen Episode der Begegnung von Joachim und Anna an der Goldenen Pforte eigesetzt hatte: die rechte Tafel des Flügelaltars für die Kirche des heiligen Franziskus in Alba, die sich heute im Städel Museum in Frankfurt befindet (Inv.-Nr. 837, um 1494).
Die Zusammenarbeit zwischen dem Meister von San Martino Alfieri und Macrino d’Alba muss eng gewesen sein, denn es gibt zahlreiche Beispiele für die Verwendung derselben Modelle bzw. Vorlagen in Form derselben Vorzeichnungen. Im Gegensatz zu Macrino bediente sich der anonyme Meister des vorliegenden Bildes jedoch einer wärmeren Farbpalette und vereinfachter Formen, die wahrscheinlich von der franko-provenzalischen Malerei der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts herrührten. Der Austausch von Künstlern zwischen dem Südpiemont und der Provence und umgekehrt war zu dieser Zeit recht häufig. Es ist auch möglich, dass sich der Meister von San Martino Alfieri einige Zeit in Ligurien aufhielt, wo er auf das Schaffen von Ludovico Brea (1450–1523) gestoßen sein könnte.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 03.05.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 22.04. - 03.05.2023 |