(Haarlem 1630/1635–1698 Amsterdam)
Buntes Markttreiben,
signiert links unten: B. GAEL,
Öl auf Holz, 47 x 64 cm, gerahmt

Provenienz:
Dr. H. Rickards, 1885;
Weitergabe im Erbgang bis 1982;
Auktion, Christie’s, London, 17 Dezember 1982, Los 164;
Privatsammlung, Großbritannien;
Auktion, Sotheby‘s, London, 27 Oktober 2011, Los 30;
Privatsammlung, Niederlande

Die vorliegende Marktszene mit einem Geflügelhändler im Vordergrund, einer Kapelle im Hintergrund und einer Reihe von Lastpferden, die am linken Rand abgeführt werden, ist typisch für den Haarlemer Landschaftsmaler Barent Gael. Die Umsetzung der Pferde und die realistische Darstellung der Planen der Marktstände, die den Feldlagerzelten auf den Pleisterplaatsen sehr ähnlich sind, bestätigen die Behauptung des niederländischen Biografen Arnold Houbraken (1660–1719), dass Gael in der Werkstatt des großen Haarlemer Meisters Philips Wouwerman ausgebildet wurde.

Houbraken zufolge war Gael ein mürrischer Künstler, der einmal einem Mäzen gegenüber behauptete, er sei „nicht zu Hause“, als dieser ihn rief. Als Gael den Mäzen besuchte, um die Bezahlung für eines seiner Gemälde abzuholen, teilte der verärgerte Sammler dem Künstler im Gegenzug ebenfalls mit, er sei „nicht zu Hause“. In den Jahren 1661–1673 war Gael in Amsterdam tätig, aber ob dies daran lag, dass er alle seine Kunden in Haarlem vergrämt hatte, darüber kann man nur spekulieren.