(Purbach 1677–1747 Wien)
Berglandschaft mit Bauernkarren auf einem Pfad; und
Waldlandschaft mit einem gestürzten Maultier,
das zweite Bild signiert links unten: Josephüs Vrienntt. f.,
Öl auf Kupfer, je 30,6 x 45,4 cm, gerahmt, Pendants (2)

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 16. Dezember 1998, Lot 140

Literatur:
U. de Goede-Broug, De Hongaars-Oostenrijkse landschaftsschilder Josef Orient (1677–1747) Meer dan slechts een epigoon van Saftleven en Griffie een eerste verkenning, in: Liber Amicorum Marijke de Kinkelder, Den Haag 2013, S. 171f., Nr. 42743

Das vorliegende Gemäldepaar ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 11942 und 11943 verzeichnet (als Josef Orient).

Die beiden Landschaften mit grünem Hügelland und sorgfältig ausgeführten Figuren im Vordergrund sind charakteristisch für die Handschrift von Joseph Orient (geb. Urindt) und basieren vermutlich auf Ansichten, die er in seiner burgenländischen Heimat und in Ungarn aufgenommen hat. Die Signatur in der linken unteren Ecke erscheint in der pseudolatinisierten Form des Namens des Künstlers Josef Urindt: „Josephüs Vrienntt. f.“.

Das Kompositionsschema und der Einsatz von Licht und Texturen erinnern an die niederländische Malerei, insbesondere an die Werke Herman Saftlevens (1609–1685), die Ende des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum weithin imitiert wurden.

Als Schüler von Anton Wilhelm Faistenberger (1663–1708) assistierte Orient seinem Meister vermutlich bei dessen großen, effektvollen Gemälden, von denen sich viele in öffentlichen Sammlungen befinden. Später fand er zu seinem eigenen Stil, wie das vorliegende hervorragend gemalte Gemäldepaar verrät. Orient wurde später zum Direktor der Wiener Akademie der bildenden Künste ernannt.