Lot Nr. 115 -


Zugeschrieben an Giles Hussey


Zugeschrieben an Giles Hussey - Alte Meister

(Marnhull 1710–1788 Broad Hempston)
Bildnis von Prinz Charles Edward Stuart, gen. Bonnie Prince Charlie (1721–1788), in Rüstung und mit der Schärpe des Hosenbandordens,
Öl auf Leinwand, 25,6 x 21 cm, gerahmt

Das vorliegende Gemälde gehört zu einer Reihe von Porträts von Prinz Charles Edward Stuart, der als „Young Pretender“ oder „Bonnie Prince Charlie“ bekannt ist. Hussey war in erster Linie Zeichner; zu Fassungen des Porträts in Kreide und Grafit zählen eine Version, die ehemals Teil der Sammlung Ilchester in Holland House war und die man in das Jahr 1735 datiert hat; außerdem eine Version im Besitz des Herzogs von Atholl und eine weitere, die sich einst in der Sammlung von Lord Montague in Cowdray Park befand. Auch zwei Fassungen in Rötel, die nur den Kopf zeigen, sind bekannt (British Museum und ex Sammlung Horace Walpole). Weitere Varianten zeigen den Prinzen in Rüstung und etwas älter als im vorliegenden Beispiel. Ein kleinformatiges beschädigtes Beispiel auf Pergament des letztgenannten Typus befand sich ehemals in der Sammlung von Lord Arundell of Wardour und zuletzt in der Sammlung Roger Warner. Diese späteren Bildnisse führte Hussey möglicherweise nach dem Scheitern des Aufstands von 1745 aus, um aus dem romantischen Status des Prinzen Kapital zu schlagen und damit sein Einkommen aufzubessern. Es wurde einmal behauptet, dass der in Armut lebende Hussey nur durch Repliken des Bildnisses von Charles ein regelmäßiges Einkommen hatte. Diese Hypothese wird auch durch ein Ölgemälde von Charles in Rüstung gestützt, das von Hussey signiert und mit 1765 datiert ist. Eine weitere Fassung der vorliegenden Komposition in Öl wurde in den 1750er-Jahren in der Sammlung von Sir William Meredith beschrieben (siehe R. Nicholson, Bonnie Prince Charlie and the Making of a Myth: A Study in Portraiture, 1720–1892, Bucknell 2002, S. 56).

Hussey, ein Katholik, der zwischen 1732 und 1737 in Rom auf der Suche nach Gönnern war, nachdem ihn sein Meister Vincenzo Damini auf die Straße gesetzt hatte, war für seine große Zeichenkunst bekannt. Vor allem seine Porträts im Profil waren am jakobitischen Exilhof und bei seinen Anhängern beliebt. Über seine Verbindung zum Hause Stuart ist bis dato nichts bekannt; eine Quelle deutet darauf hin, dass er kurzzeitig der Privatsekretär Charles Edward Stuarts war. Man weiß, dass er sowohl Charles als auch dessen Vater James, den Old Pretender, gezeichnet hat. Hussey war ein standhafter Anhänger der jakobitischen Bewegung, insbesondere von Charles. Seine vollendeten Porträtzeichnungen wurden zu einer Art jakobitischer „Ikone“, die für Stuart-Anhänger sowohl in Großbritannien als auch im Exil auf dem Kontinent angefertigt wurden.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 9.888,-
Schätzwert:
EUR 6.000,- bis EUR 8.000,-

Zugeschrieben an Giles Hussey


(Marnhull 1710–1788 Broad Hempston)
Bildnis von Prinz Charles Edward Stuart, gen. Bonnie Prince Charlie (1721–1788), in Rüstung und mit der Schärpe des Hosenbandordens,
Öl auf Leinwand, 25,6 x 21 cm, gerahmt

Das vorliegende Gemälde gehört zu einer Reihe von Porträts von Prinz Charles Edward Stuart, der als „Young Pretender“ oder „Bonnie Prince Charlie“ bekannt ist. Hussey war in erster Linie Zeichner; zu Fassungen des Porträts in Kreide und Grafit zählen eine Version, die ehemals Teil der Sammlung Ilchester in Holland House war und die man in das Jahr 1735 datiert hat; außerdem eine Version im Besitz des Herzogs von Atholl und eine weitere, die sich einst in der Sammlung von Lord Montague in Cowdray Park befand. Auch zwei Fassungen in Rötel, die nur den Kopf zeigen, sind bekannt (British Museum und ex Sammlung Horace Walpole). Weitere Varianten zeigen den Prinzen in Rüstung und etwas älter als im vorliegenden Beispiel. Ein kleinformatiges beschädigtes Beispiel auf Pergament des letztgenannten Typus befand sich ehemals in der Sammlung von Lord Arundell of Wardour und zuletzt in der Sammlung Roger Warner. Diese späteren Bildnisse führte Hussey möglicherweise nach dem Scheitern des Aufstands von 1745 aus, um aus dem romantischen Status des Prinzen Kapital zu schlagen und damit sein Einkommen aufzubessern. Es wurde einmal behauptet, dass der in Armut lebende Hussey nur durch Repliken des Bildnisses von Charles ein regelmäßiges Einkommen hatte. Diese Hypothese wird auch durch ein Ölgemälde von Charles in Rüstung gestützt, das von Hussey signiert und mit 1765 datiert ist. Eine weitere Fassung der vorliegenden Komposition in Öl wurde in den 1750er-Jahren in der Sammlung von Sir William Meredith beschrieben (siehe R. Nicholson, Bonnie Prince Charlie and the Making of a Myth: A Study in Portraiture, 1720–1892, Bucknell 2002, S. 56).

Hussey, ein Katholik, der zwischen 1732 und 1737 in Rom auf der Suche nach Gönnern war, nachdem ihn sein Meister Vincenzo Damini auf die Straße gesetzt hatte, war für seine große Zeichenkunst bekannt. Vor allem seine Porträts im Profil waren am jakobitischen Exilhof und bei seinen Anhängern beliebt. Über seine Verbindung zum Hause Stuart ist bis dato nichts bekannt; eine Quelle deutet darauf hin, dass er kurzzeitig der Privatsekretär Charles Edward Stuarts war. Man weiß, dass er sowohl Charles als auch dessen Vater James, den Old Pretender, gezeichnet hat. Hussey war ein standhafter Anhänger der jakobitischen Bewegung, insbesondere von Charles. Seine vollendeten Porträtzeichnungen wurden zu einer Art jakobitischer „Ikone“, die für Stuart-Anhänger sowohl in Großbritannien als auch im Exil auf dem Kontinent angefertigt wurden.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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