(Plympton 1723–1792 London)
Porträt von Margaret Scott (1740–1806), der künftigen Lady Montgomery, im weißen Kleid,
Öl auf Leinwand, 76,5 x 63 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung F. Dent;
Auktion, Sotheby’s, London, 15. November 1959, Lot 105;
Newhouse Galleries, New York;
Sammlung Harold Zellerbach (1894–1978);
dessen Schenkung an den Palace of the Legion of Honour, San Francisco (1970);
Auktion, Sotheby’s, London, 7. Juni 2006, Lot 162;
Privatsammlung, Frankreich

Das vorliegende Porträt einer Adeligen, die ein höfisches Gewand aus feinem blauem Samt mit Hermelinbesatz trägt, ist ein typisch verfeinertes Werk des größten Vertreters der englischen Schule, Sir Joshua Reynolds. Bei der Dargestellten handelt es sich um Margaret Scott, die spätere Lady Montgomery und Gemahlin von Sir James Montgomery (1721–1803). Reynolds führte ein „Sitters’ Book“, in dem im Februar 1759 mehrere Sitzungen mit einer „Lady Scott“ verzeichnet sind, woraus sich eine wahrscheinliche Datierung für das vorliegende Werk ergibt.

Joshua Reynolds adaptierte die großen italienischen Meister wie Raffael, Michelangelo, Correggio und Tizian nach seiner eigenen künstlerischen Auffassung und kreierte einen einzigartigen, unverkennbaren Stil. Der Sohn eines Schuldirektors aus Plymouth stammte aus bescheidenen Verhältnissen. Eine zufällige Bekanntschaft mit Augustus Keppel, einem Kommandeur der königlichen Flotte, verschaffte ihm eine prägende Reise nach Italien auf Keppels Flaggschiff, der HMS Centurion, die dem jungen Maler eine Art „Grand Tour des armen Mannes“ ermöglichte. Nach seiner Rückkehr nach England im Jahr 1752 etablierte er sich rasch als führender Porträtist. Die anmutige Haltung und die Zeichen von Macht, die er seinen Dargestellten verlieh, zeigen sich auch im vorliegenden Werk.