(Antwerpen 1662–1749 Rom)
Das Kolosseum in Rom mit dem Konstantinbogen und Figurenstaffage; und

Der Palatin und der Dioskurentempel in Rom mit Figurenstaffage,
Öl auf Leinwand, 74,2 x 134,9 cm und 73,2 x 135 cm, gerahmt, Pendants (2)

Die vorliegenden Gemälde stellen einige der berühmtesten Bauwerke des alten Roms dar: das Kolosseum, den Konstantinbogen, den Palatin und den Dioskurentempel. Umgeben werden sie von weiteren, der Fantasie entnommenen Bildelementen, etwa dem Brunnen rechts der Ruine des Dioskurentempels, aus dem eine Rinderherde trinkt.

Der leicht erhöhte Blickpunkt, von dem aus die beiden Szenen betrachtet werden, ist ein typischer Kunstgriff, dessen sich van Bloemen in seinen Landschaften bediente. Dem Betrachter wird dadurch ein möglichst weiter Ausblick geboten. Dies trug dem Künstler den Beinamen „Orizzonte“ ein, mit dem er seine Gemälde bisweilen auch signierte.

Jan Frans van Bloemen, der 1688 in Rom eintraf, blieb dort den Rest seines Lebens und wurde zu einem Hauptvertreter einer pastoralen Interpretation der römischen Landschaft, bei der sich der Naturalismus eines Gaspar Dughet mit den atmosphärischen Kompositionen Claude Lorrains verbindet; seine Auffassung war beeinflusst vom besonderen künstlerischen und kulturellen Klima, das sich in der Stadt durch die Gründung der Accademia dell’Arcadia ausbreitete, die 1690 von einer Gruppe Literaten aus dem Umfeld der schwedischen König Christina ins Leben gerufen worden war. Der Künstler war auch Mitglied der Schildersbent, eines Zusammenschlusses von Künstlern des Nordens, der in den 1620er-Jahren in Rom gegründet worden war.

Schon Kritiker des 18. Jahrhunderts wie Leone Pascoli priesen das besondere Geschick Bloemens bei der Wiedergabe von Bäumen: das Ergebnis eines langen Naturstudiums. Der Künstler griff oft auf die Mitarbeit führender Malerkollegen wie Luigi Garzi, Benedetto Luti, Carlo Maratti und Pompeo Batoni zurück, die die Figurenstaffage seiner Landschaften malten.