Lot Nr. 131 -


Französische Schule, 18. Jahrhundert


Französische Schule, 18. Jahrhundert - Alte Meister

Jahreszeitenallegorien,
Öl auf Leinwand, 142 x 154 cm und 141 x 174 cm, gerahmt, Pendants (2)

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Françoise Joulie, die für das vorliegende Gemäldepaar eine Zuschreibung an François Boucher (Paris 1703–1770) vorgeschlagen hat. Sie datiert die Werke in Bouchers italienische Periode zwischen 1728 und 1731.

Joulie hält die vorliegenden Werke für zur Gänze eigenhändige, etwas größere Varianten eines Gemäldepaars, das bei François Boucher für das Châtelet Fortier in Auftrag gegeben worden war und das zwischen 1730 und 1735 entstand (je 72 x 72 cm). Es befindet sich heute in einer Privatsammlung und in der Rhode Island School of Design (Inv.-Nr. 64.115; siehe A. Ananoff, D. Wildenstein, L’opera completa di Boucher, Mailand 1980, Kat.-Nr. 60, 61).

Die Kompositionen zeigen pastorale Landschaften, in denen Putten Vögel fangen und mit einer Ziege spielen; sie waren als Allegorien des Sommers und des Herbstes gedacht. Es sind Beispiele für Bouchers Frühwerk, in dem es pastorale Szenen zuhauf gab; sie wurden zum Markenzeichen seines Schaffens und in der Folge des Rokokostils im Allgemeinen. Boucher wurde zwar für seine Gemälde von Kindern und Putten berühmt, doch es waren nicht seine eigenen Bilderfindungen. Das Thema rührte von der Antike her und wurde bereits von venezianischen Malern des 16. Jahrhunderts, insbesondere von Tizian, sowie von Malern des 17. Jahrhunderts aufgegriffen, darunter Meister wie Domenichino, Francesco Albani und Nicholas Poussin, dessen Bacchanal mit Putten Teil der Sammlung des Palazzo Barberini in Rom ist, sowie François Duquesnoy, dessen Relief dieses Themas sich im Palazzo Doria befindet.

François Boucher (1703‒1770) wurde in Paris geboren und erhielt seine erste künstlerische Ausbildung wahrscheinlich von seinem Vater, der Maler war. Anschließend besuchte er die Académie de France in Rom und reiste vermutlich auch nach Neapel, Venedig und Bologna. Nach einem Jahrzehnt in Italien kehrte Boucher 1731 nach Paris zurück, wo er schnell die Gunst des Königs erlangte. Er war ein produktiver Künstler und schuf ein breites Spektrum an Werken, darunter pastorale Gemälde, Entwürfe für Porzellan und Wandteppiche sowie Bühnenbilder. Er hatte großen Einfluss auf die Entstehung und Entwicklung des Rokokos.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Französische Schule, 18. Jahrhundert


Jahreszeitenallegorien,
Öl auf Leinwand, 142 x 154 cm und 141 x 174 cm, gerahmt, Pendants (2)

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Françoise Joulie, die für das vorliegende Gemäldepaar eine Zuschreibung an François Boucher (Paris 1703–1770) vorgeschlagen hat. Sie datiert die Werke in Bouchers italienische Periode zwischen 1728 und 1731.

Joulie hält die vorliegenden Werke für zur Gänze eigenhändige, etwas größere Varianten eines Gemäldepaars, das bei François Boucher für das Châtelet Fortier in Auftrag gegeben worden war und das zwischen 1730 und 1735 entstand (je 72 x 72 cm). Es befindet sich heute in einer Privatsammlung und in der Rhode Island School of Design (Inv.-Nr. 64.115; siehe A. Ananoff, D. Wildenstein, L’opera completa di Boucher, Mailand 1980, Kat.-Nr. 60, 61).

Die Kompositionen zeigen pastorale Landschaften, in denen Putten Vögel fangen und mit einer Ziege spielen; sie waren als Allegorien des Sommers und des Herbstes gedacht. Es sind Beispiele für Bouchers Frühwerk, in dem es pastorale Szenen zuhauf gab; sie wurden zum Markenzeichen seines Schaffens und in der Folge des Rokokostils im Allgemeinen. Boucher wurde zwar für seine Gemälde von Kindern und Putten berühmt, doch es waren nicht seine eigenen Bilderfindungen. Das Thema rührte von der Antike her und wurde bereits von venezianischen Malern des 16. Jahrhunderts, insbesondere von Tizian, sowie von Malern des 17. Jahrhunderts aufgegriffen, darunter Meister wie Domenichino, Francesco Albani und Nicholas Poussin, dessen Bacchanal mit Putten Teil der Sammlung des Palazzo Barberini in Rom ist, sowie François Duquesnoy, dessen Relief dieses Themas sich im Palazzo Doria befindet.

François Boucher (1703‒1770) wurde in Paris geboren und erhielt seine erste künstlerische Ausbildung wahrscheinlich von seinem Vater, der Maler war. Anschließend besuchte er die Académie de France in Rom und reiste vermutlich auch nach Neapel, Venedig und Bologna. Nach einem Jahrzehnt in Italien kehrte Boucher 1731 nach Paris zurück, wo er schnell die Gunst des Königs erlangte. Er war ein produktiver Künstler und schuf ein breites Spektrum an Werken, darunter pastorale Gemälde, Entwürfe für Porzellan und Wandteppiche sowie Bühnenbilder. Er hatte großen Einfluss auf die Entstehung und Entwicklung des Rokokos.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023

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