Lot Nr. 133


Französische Schule, 18. Jahrhundert


Französische Schule, 18. Jahrhundert - Alte Meister

Le Vielleur oder Tänzchen im Park,
Öl auf Leinwand, 65 x 82 cm, gerahmt

Provenienz:
vermutlich Sammlung Monsieur H. D., Paris;
vermutlich dessen Auktion, Hôtel des Ventes, 30. Jänner 1845, Lot 5 (als Watteau);
Auktion, Hôtel des Ventes, Paris, 10. und 11. Dezember 1847, Lot 93 (als Watteau), verkauft um 1.300 Francs;
Privatsammlung, Spanien, vor 1970;
Privatsammlung, Schweiz, um 1972;
Auktion, Sotheby’s, London, 8. Dezember 1993, Lot 237 (als Nachfolger Antoine Watteaus);
Kunsthandel Turquin, Paris (lt. rückseitigem Aufkleber);
Kunsthandel Luigi Grassi, Florenz, 2014;
europäische Privatsammlung

Literatur:
J. Ferré, Watteau. Critiques – Planches – Catalogue – Tables, Madrid 1972, S. 888, Nr. A 35 (als Jean-Antoine Watteau);
J. Cailleux, A Strange Monument and Other Watteau Studies, in: The Burlington Magazine, 1975, Bd. 117, Nr. 865, S. 246f. (als zweifelhafte Zuschreibung an Watteau);
M. M. Grasselli, Watteau 1684–1721, Paris, Washington, Berlin 1984, Ausstellungskatalog, Erwähnung unter Kat.-Nr. 53, Abb. S. 375, Abb. 3 (mit Zurückweisung der Zuschreibung an Watteau);
F. Gétreau, Watteau et la musique: réalité et interpretation, in: F. Moureau, M. Morgan Grasselli (Hrsg.), Antoine Watteau (1684–1721). Le peintre, son temps et sa légende, Paris/Genf 1987, S. 243–245 (Zurückweisung der Zuschreibung an Watteau, als Französische Schule, 18. Jahrhundert?);
N. Garnier-Pelle, Chantilly musée Condé. Peintures du XVIIIe siécle, Paris 1995, S. 152, Erwähnung unter Nr. 111 (als Replik, Anzweiflung der Zuschreibung Watteau)

Das vorliegende Gemälde beruht auf Kompositionen Antoine Watteaus im Musée Condé, Chantilly (Inv.-Nr. PE 370) und im Schloss Charlottenburg, Berlin (Inv.-Nr. GK I 5303).

Die Fête galante ist eine Bildgattung, die mit der Rokokomalerei des frühen 18. Jahrhunderts aufkam und eine fantasievolle Kombination von Landschaft und eleganten Figuren in verschiedenen Stadien der romantischen Annäherung darstellt. Hier erscheint ein elegantes Paar auf der rechten Seite tanzend, begleitet von Musizierenden, weiteren Paaren und Figuren links, alles eingebettet in eine üppige Landschaft. Der Kontrast zwischen der linken und der rechten Bildhälfte wird durch die Farbgebung verstärkt: Links heben sich erdige Rottöne ab, während auf der rechten Seite Grün- und Grautöne dominieren, wobei der helle Ockerton des Kleides der Tänzerin im Blickpunkt steht. Die Farben sind mit schnellen, pastosen Pinselstrichen aufgetragen, die die ganze Szene in Bewegung versetzen und das Gefühl der anregenden Musik und des belebenden Tanzes vermitteln.

Antoine Watteau gilt als Begründer der Fêtes galantes und verlieh diesem scheinbar ätherischen und dekorativen Genre einen zeitlosen psychologischen Reichtum, aber auch Humor und Mystik. Während seiner Tätigkeit als Restaurator im Palais du Luxembourg hatte Watteau die Möglichkeit, das Werk von Peter Paul Rubens zu studieren, dessen Medici-Zyklus dort aufbewahrt wurde. Rubens hatte in der Tat großen Einfluss auf den Künstler, und sein Garten der Liebe (Prado, Madrid, Inv.-Nr. P001690) gilt als Inspirationsquelle für die Fêtes galante.

Mit seinen Kompositionen hatte Watteau nicht nur einen enormen Einfluss auf die Kunstproduktion, sondern auch auf die Mode seiner Zeit. Die Ballkleider und Kostüme seiner Figuren waren von den Schäferspielen des Theaters inspiriert und wurden um die eigenen modischen Kreationen des Künstlers bereichert, die sich in der französischen Gesellschaft großer Beliebtheit erfreuten.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

03.05.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Französische Schule, 18. Jahrhundert


Le Vielleur oder Tänzchen im Park,
Öl auf Leinwand, 65 x 82 cm, gerahmt

Provenienz:
vermutlich Sammlung Monsieur H. D., Paris;
vermutlich dessen Auktion, Hôtel des Ventes, 30. Jänner 1845, Lot 5 (als Watteau);
Auktion, Hôtel des Ventes, Paris, 10. und 11. Dezember 1847, Lot 93 (als Watteau), verkauft um 1.300 Francs;
Privatsammlung, Spanien, vor 1970;
Privatsammlung, Schweiz, um 1972;
Auktion, Sotheby’s, London, 8. Dezember 1993, Lot 237 (als Nachfolger Antoine Watteaus);
Kunsthandel Turquin, Paris (lt. rückseitigem Aufkleber);
Kunsthandel Luigi Grassi, Florenz, 2014;
europäische Privatsammlung

Literatur:
J. Ferré, Watteau. Critiques – Planches – Catalogue – Tables, Madrid 1972, S. 888, Nr. A 35 (als Jean-Antoine Watteau);
J. Cailleux, A Strange Monument and Other Watteau Studies, in: The Burlington Magazine, 1975, Bd. 117, Nr. 865, S. 246f. (als zweifelhafte Zuschreibung an Watteau);
M. M. Grasselli, Watteau 1684–1721, Paris, Washington, Berlin 1984, Ausstellungskatalog, Erwähnung unter Kat.-Nr. 53, Abb. S. 375, Abb. 3 (mit Zurückweisung der Zuschreibung an Watteau);
F. Gétreau, Watteau et la musique: réalité et interpretation, in: F. Moureau, M. Morgan Grasselli (Hrsg.), Antoine Watteau (1684–1721). Le peintre, son temps et sa légende, Paris/Genf 1987, S. 243–245 (Zurückweisung der Zuschreibung an Watteau, als Französische Schule, 18. Jahrhundert?);
N. Garnier-Pelle, Chantilly musée Condé. Peintures du XVIIIe siécle, Paris 1995, S. 152, Erwähnung unter Nr. 111 (als Replik, Anzweiflung der Zuschreibung Watteau)

Das vorliegende Gemälde beruht auf Kompositionen Antoine Watteaus im Musée Condé, Chantilly (Inv.-Nr. PE 370) und im Schloss Charlottenburg, Berlin (Inv.-Nr. GK I 5303).

Die Fête galante ist eine Bildgattung, die mit der Rokokomalerei des frühen 18. Jahrhunderts aufkam und eine fantasievolle Kombination von Landschaft und eleganten Figuren in verschiedenen Stadien der romantischen Annäherung darstellt. Hier erscheint ein elegantes Paar auf der rechten Seite tanzend, begleitet von Musizierenden, weiteren Paaren und Figuren links, alles eingebettet in eine üppige Landschaft. Der Kontrast zwischen der linken und der rechten Bildhälfte wird durch die Farbgebung verstärkt: Links heben sich erdige Rottöne ab, während auf der rechten Seite Grün- und Grautöne dominieren, wobei der helle Ockerton des Kleides der Tänzerin im Blickpunkt steht. Die Farben sind mit schnellen, pastosen Pinselstrichen aufgetragen, die die ganze Szene in Bewegung versetzen und das Gefühl der anregenden Musik und des belebenden Tanzes vermitteln.

Antoine Watteau gilt als Begründer der Fêtes galantes und verlieh diesem scheinbar ätherischen und dekorativen Genre einen zeitlosen psychologischen Reichtum, aber auch Humor und Mystik. Während seiner Tätigkeit als Restaurator im Palais du Luxembourg hatte Watteau die Möglichkeit, das Werk von Peter Paul Rubens zu studieren, dessen Medici-Zyklus dort aufbewahrt wurde. Rubens hatte in der Tat großen Einfluss auf den Künstler, und sein Garten der Liebe (Prado, Madrid, Inv.-Nr. P001690) gilt als Inspirationsquelle für die Fêtes galante.

Mit seinen Kompositionen hatte Watteau nicht nur einen enormen Einfluss auf die Kunstproduktion, sondern auch auf die Mode seiner Zeit. Die Ballkleider und Kostüme seiner Figuren waren von den Schäferspielen des Theaters inspiriert und wurden um die eigenen modischen Kreationen des Künstlers bereichert, die sich in der französischen Gesellschaft großer Beliebtheit erfreuten.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 03.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.04. - 03.05.2023

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