(Rovereto 1901–1986 Mailand)
Ohne Titel, um 1946, signiert, bemalter Ton, 50 x 88 x 7 cm

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Mailand, Melotti, Palazzo Reale, Mai-Juni 1979, Ausst.-Kat. S. 64 mit Abb.
Neapel, Melotti, Museo Madre, 16. Dezember 2011–9. April 2012, Ausst.-Kat. mit Abb.

Literatur:
G. Celant, Melotti. Catalogo generale, Bd. II, Sculture 1973–1986
e Bassorilievi, Electa, Mailand 1996, S. 603 n. 1946 5B mit Abb.

Fausto Melotti (Rovereto, 1901 – Mailand, 1986) war ein Bildhauer, Maler, Keramiker, Dichter und Musikwissenschaftler und zählt zu den Vertretern der italienischen Abstraktion der Nachkriegszeit.
Sein Werk zeichnet sich durch Originalität und eine Abkehr von den strengen Anforderungen öffentlicher Aufträge aus. Musik spielte in seinem künstlerischen Schaffen eine wichtige Rolle, die viele seiner leichten, harmonischen und fadenscheinigen Werke inspirierte.
Das im Katalog vorgestellte Werk „Ohne Titel“ (um 1946) ist nicht nur aus künstlerischer Sicht von Bedeutung, sondern stellt auch ein Gründungsmoment seiner Poetik dar. In diesem Werk treffen wir auf neue Dimensionen seiner Produktion, wie Graffiti, einen ausdrücklichen Verweis auf den Klassizismus und das Material, mit dem der Künstler den Code seiner Forschung bekräftigt. Es ist kein Zufall, dass sich Melotti ab 1945 der Schaffung von Flachreliefs, Skulpturen, Kaminen, Vasen und Halsketten widmete, wobei er mit fragilen und poetischen Materialien wie Ton, Keramik und Lehm arbeitete.
In diesem Werk offenbart der Künstler seine Liebe zum Ton als einem Medium, das figurative Darstellungen beiseitelassen kann und es ihm ermöglicht, seine volle Treue zum Material auszudrücken.