(Biella 1933 geb.)
Ragazza acrobata, 1981, rückseitig signiert, datiert und betitelt, Siebdruckverfahren auf poliertem Edelstahl, 125 x 70 cm, Unikat

Zu diesem Werk liegt ein vom Künstler signiertes Fotozertifikat vor.

Provenienz:
Galleria Cafiso, Mailand
Europäische Privatsammlung (dort im Jahre 1998 erworben)

Michelangelo Pistoletto (geboren 1933 in Biella) ist einer der führenden Vertreter der Arte Povera und der Pop Art. Die Obsession, sich selbst und die eigene Identität zu finden, hat ihn von klein auf angetrieben. So ist es kein Zufall, dass seine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Selbstporträt begann und sich dann zum Thema des Spiegelbildes entwickelte.
Seit 1962 verwendet er hauptsächlich rostfreie Aluminiumfolie auf Leinwand, auf die er fotografische Scherenschnitte aus Seidenpapier aufträgt, so dass sich jeder als Teil des Werks fühlen kann.
Der Spiegel ist eine Metapher für das „große Welttheater“, in dem jeder Teil des Bühnenbildes in einer sich ständig entfaltenden Aufführung ist.
Wenn eines der Ziele der Arte Povera darin besteht, das Publikum einzubeziehen, dann ist die Spiegelfläche von Pistolettos Werk der Ort, an dem dies am besten dargestellt wird.
In dem Werk Ragazza acrobata (Akrobatenmädchen) von 1981 legt er die Unsicherheit der heutigen Zeit offen, indem er etwas Flüchtiges und Vorläufiges darstellt. Dieses Thema hat vorher schon viele Künstler beschäftigt, wie z. B. Picasso, der regelmäßig den Zirkus Medrano besuchte und von den Zirkusfiguren als Symbol für die Widersprüchlichkeit der Existenz zwischen Magie und Trostlosigkeit fasziniert war; die perfekte Bedingung der menschlichen Realität.