(Deinze, Belgien 1930 – 2012)
Veld en wolkje (Feld und Wölkchen), 1968, rückseitig betitelt, signiert und datiert, Öl auf Leinwand, 70 x 70 cm, auf Keilrahmen

Provenienz:
Galerij Kaleidoskoop Gent (rückseitig Etikett)
Sammlung P. Roelants, Brüssel
Privatsammlung, Belgien

Ausgestellt:
Groningen, Groninger Museum, Raoul De Keyser: rondom de werkelijkheid: Schilderijen, objekten, situaties, tekeningen, zeefdrukken, 5. September - 5. Oktober 1970, Nr. 34 Diese Ausstellung wanderte später nach Haarlem, Franz Halsmuseum, de Hallen, 10. Oktober - 16. November 1970 und 's Hertogenbosch, Noordbrabants Museum, 28. November 1970 - 4. Januar 1971.

Die meist abstrakten Gemälde des belgischen Malers Raoul De Keyser haben international große Beachtung gefunden. Seit Mitte der 1960er Jahre war sein Werk Gegenstand mehrerer Einzelausstellungen in bedeutenden Institutionen, wobei seine Teilnahme an der Documenta IX im Jahr 1992 einen der Höhepunkte darstellte.

Seit seinem Debüt im Jahr 1964 hat De Keyser ein einzigartiges, taktiles Werk entwickelt, in dem sich die Grenzen zwischen Figurativem und Abstraktem in einer poetischen Allianz mit dem Alltag des Künstlers auflösen. Seine Praxis entstand aus der so genannten Nieuwe Visie, einer lokalen Variante der internationalen Pop Art, die darauf abzielte, der Alltagserfahrung durch die Kombination von Figuration und Abstraktion eine erhöhte Sensibilität zu verleihen. De Keysers Gemälde sind von der Nachkriegsmoderne beeinflusst und beziehen sich auf Farbfeldmalerei und Minimalismus.

Für De Keyser war der Ausgangspunkt immer ein Gefühl oder eine Erfahrung von Landschaft, wie es auch in dem vorliegenden Werk der Fall ist. Dieses Werk ist aus simplen Formen und Zeichen konstruiert und macht räumliche und figurale Anspielungen, doch eine beschreibende Erzählung bleibt aus. Diese vierfarbige Komposition mit ihren Zitaten aus dem Alltag und der Natur veranschaulicht perfekt Keysers Fähigkeit, mit einfachen Gesten starke Gefühle zu vermitteln.