Lot Nr. 270


Adolf Luther *


Adolf Luther * - Zeitgenössische Kunst I

(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
Hohlspiegelobjekt (dunkles Silber), auf der Rückseite signiert, datiert luther 88 und Stempel in rot „Energetische Plastik“ und „Sehen ist schön“, 225 quadratische Spiegel auf gebogener Plexiglasplatte auf Holz, 150 x 150 cm, Plexiglasrahmen

Provenienz:
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen – direkt vom Künstler

„Indem ich keine Bilder mehr wollte, wollte ich ja auch nicht mehr die Schönheit in der Art der Erhabenheit, der Betroffenheit, der Ergriffenheit oder der Erschüttertheit. Wahrscheinlich wollte ich doch wohl nur das Erstaunen, denn indem ich Licht und Materie thematisiert habe, ist die Wirklichkeit unerkennbar.“
Adolf Luther, Das Licht kann kein Bild sein, Köln 1984, S. 139
Für Adolf Luther ist die Wirklichkeit nicht die beobachtbare Welt der Erscheinung, die in der Tradition einer mimetischen Kunst steht, sondern seine Wirklichkeit liegt unter und vielmehr jenseits des unmittelbar Beobachtbaren – es ist das Licht, jene Strahlungsenergie, die durch das dunkle Universum hindurch das Leben der Erde ermöglicht und enthüllt. Die instrumentale Wirklichkeit von Luthers Hohlspiegelobjekten besteht darin, dass die vorgegebene Wirklichkeit vervielfacht wird und durch die Spiegelung eine lichthafte, in den Realraum ausgreifende Phänomenalität vor der Stofflichkeit des Objektes erzeugt wird. (vgl. Magdalena Broska, Adolf Luther, Eine außergewöhnliche Künstlerkarriere, Goch 2012, S. 9)
Sein Verständnis des Lichts ist physikalisch, transoptisch, denn seine Realität ist nicht auf das Sichtbare gerichtet, sondern die Bedingungen der Sichtbarkeit werden für ihn selbst und in seiner Kunst reflektiert. Mit seinen Hohlspiegelobjekten gelingt es Adolf Luther sein selbstgesetztes Problem – das Unsichtbare des Lichtes möglichst unmittelbar sichtbar werden zu lassen– direkt umzusetzen. Mit den Hohlspiegeln findet Adolf Luther das Medium, mit dem er das Licht nicht absorbiert, sondern mit möglichst immateriellen Objekten das Licht bricht und reflektiert, und zudem seine Leuchtkraft in optimaler Ungetrübtheit in Erscheinung bringt.
Das hier angebotene konkave Spiegelobjekt ist ein perfektes Beispiel für diese Lichtbrechung. Das quadratische Format kreiert durch die konkave Formung der Spiegelflächen einen Sog, in den die Rezipienten hineingezogen werden. Steht man vor dem großformatigen Werk, tritt man automatisch immer näher heran und scheint sich komplett im Werk zu verlieren. Man wird von dem reflektierenden Licht umhüllt und begibt sich in die sichere Obhut des Kunstwerks.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
+49 211 2107747

petra.schaepers@dorotheum.de

24.05.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 117.000,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Adolf Luther *


(Uerdingen 1912–1990 Krefeld)
Hohlspiegelobjekt (dunkles Silber), auf der Rückseite signiert, datiert luther 88 und Stempel in rot „Energetische Plastik“ und „Sehen ist schön“, 225 quadratische Spiegel auf gebogener Plexiglasplatte auf Holz, 150 x 150 cm, Plexiglasrahmen

Provenienz:
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen – direkt vom Künstler

„Indem ich keine Bilder mehr wollte, wollte ich ja auch nicht mehr die Schönheit in der Art der Erhabenheit, der Betroffenheit, der Ergriffenheit oder der Erschüttertheit. Wahrscheinlich wollte ich doch wohl nur das Erstaunen, denn indem ich Licht und Materie thematisiert habe, ist die Wirklichkeit unerkennbar.“
Adolf Luther, Das Licht kann kein Bild sein, Köln 1984, S. 139
Für Adolf Luther ist die Wirklichkeit nicht die beobachtbare Welt der Erscheinung, die in der Tradition einer mimetischen Kunst steht, sondern seine Wirklichkeit liegt unter und vielmehr jenseits des unmittelbar Beobachtbaren – es ist das Licht, jene Strahlungsenergie, die durch das dunkle Universum hindurch das Leben der Erde ermöglicht und enthüllt. Die instrumentale Wirklichkeit von Luthers Hohlspiegelobjekten besteht darin, dass die vorgegebene Wirklichkeit vervielfacht wird und durch die Spiegelung eine lichthafte, in den Realraum ausgreifende Phänomenalität vor der Stofflichkeit des Objektes erzeugt wird. (vgl. Magdalena Broska, Adolf Luther, Eine außergewöhnliche Künstlerkarriere, Goch 2012, S. 9)
Sein Verständnis des Lichts ist physikalisch, transoptisch, denn seine Realität ist nicht auf das Sichtbare gerichtet, sondern die Bedingungen der Sichtbarkeit werden für ihn selbst und in seiner Kunst reflektiert. Mit seinen Hohlspiegelobjekten gelingt es Adolf Luther sein selbstgesetztes Problem – das Unsichtbare des Lichtes möglichst unmittelbar sichtbar werden zu lassen– direkt umzusetzen. Mit den Hohlspiegeln findet Adolf Luther das Medium, mit dem er das Licht nicht absorbiert, sondern mit möglichst immateriellen Objekten das Licht bricht und reflektiert, und zudem seine Leuchtkraft in optimaler Ungetrübtheit in Erscheinung bringt.
Das hier angebotene konkave Spiegelobjekt ist ein perfektes Beispiel für diese Lichtbrechung. Das quadratische Format kreiert durch die konkave Formung der Spiegelflächen einen Sog, in den die Rezipienten hineingezogen werden. Steht man vor dem großformatigen Werk, tritt man automatisch immer näher heran und scheint sich komplett im Werk zu verlieren. Man wird von dem reflektierenden Licht umhüllt und begibt sich in die sichere Obhut des Kunstwerks.

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 24.05.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.05. - 24.05.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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