(Fritzlar 1957 geb.)
fünf männliche Akte, 1999, Coihue-Südbuche, die Figuren teilweise auf Sockel bemalt, je 162 x 24 x 33,5 cm, Figuren 40 cm hoch (5)

Provenienz:
Galerie Monica Cardenas, Mailand
Privatsammlung, Asien
Sotheby’s New York, 10. November 2004, Los 572
Privatsammlung, Deutschland
Grisebach, Berlin, 28. November 2014, Los 765
Privatsammlung, Norddeutschland

Stephan Balkenhol gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Bildhauern. Er lebt und arbeitet in Kassel, Karlsruhe und Meisenthal, Frankreich. Seit 1992 ist der Künstler ebenso Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Karlsruhe.
Sein Oeuvre besteht aus figürlichen Motiven, Darstellungen von Menschen und Tieren in Holz. Sie sind sowohl stehende, dreidimensionale Skulpturen, als auch zweidimensionale Reliefplatten, von Einzelfiguren oder Figurengruppen. Balkenhols Skulpturen sind meist anonyme Figuren oder Tiere. Im Gegensatz zu seinen aktuellen Skulpturen stellen seine frühen Werke oft Akte dar.
Das hier angebotene Werk zeigt fünf männliche Akte seiner sogenannten Säulenfiguren. Wie für den Künstler typisch handelt es sich um anonyme Figuren, die durchschnittlich in ihrem Erscheinungsbild und durch das scheinbare Fehlen von Emotionen oder detaillierten Zügen mysteriös und alterslos wirken. Die Haltung gegenüber den dargestellten Personen liegt allein in der Interpretation des Rezipienten, denn ebenso die Körperhaltung der Skulpturen wirkt betont entspannt und neutral.
Balkenhols Skulpturen, die er direkt aus Holzstämmen schnitzt und auf minimalistische Holzplinthen platziert, wirken seltsam distanziert sowie zugleich durch ihr gewöhnliches Erscheinungsbild uns sehr vertraut. Dieser Widerspruch macht seine Skulpturen so spannend wie einzigartig.