(Livorno 1924–2023 Rom)
Tempi d’oro per i numeri infiniti, 1962, rückseitig betitelt, signiert und datiert, Mischtechnik auf Leinwand, 190 x 208 cm, gerahmt

Die Registrierung des vorliegenden Werkes beim Fondazione Baruchello wurde beantragt. Ein Fotozertifikat wird ausgestellt.

Provenienz:
Galerie Michael Hasenclever, München
1989 direkt vom Künstler erworben
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
München, Galerie Michael Hasenclever, Baruchello. Bringer of Plurabilities, Ausst.-Kat. S. 21, Abb.
München, Galerie Michael Hasenclever; Gianfranco Baruchello. Round Trip, Ausst.-Kat., Cover und Kat.-No. 2, Abb.

Gianfranco Baruchello nutzt für seine künstlerischen Reflektionen über das scheinbar Banale vielfältige Ausdrucksformen: Malerei, Bildhauerei, Video, Happenigs, Literatur und kollektive Landwirtschaft. Obschon er sich einer klaren Zuordnung stets verweigerte, ist er am bekanntesten für seine Gemälde mit miniaturisierten dezentrierten Universen aus Symbolen, Buchstaben und Markierungen.

Auf seinen großen Leinwänden der frühen 1960-er Jahre öffnet er auf betörend rätselhafte Weise dynamische mentale Räume. Auf vielschichtig angelegten Oberflächen mit einem Eigenleben fein abgestufter Schattierungen in Weiß plaziert der Künstler sporadisch Farbspuren, einzelne Linien und vage Formen, die auf ein von ihm entwickeltes Zeichenalphabeth aus alltäglichen Gegenständen Bezug nehmen.

Baruchello begann seine künstlerische Laufbahn 1959 als Autodidakt. 1962 nahm er an der bahnbrechenden Ausstellung The New Realists in New York teil und verfolgte dann bis in die späten 1970-er Jahre eine rege internationale Ausstellungstätigkeit, bevor er sich weitgehend vom Kunstmarkt zurückzog. In den letzten 10 Jahren ist mit seiner erneuten Teilnahme an der Documenta (1977 und 2012) und der Biennale in Venedig (1976 und 2013) sowie zahlreichen Retrospektiven erneut ein großes Interesse an seinem Werk zu beobachten.