(Grabowczyk 1850–1911 München)
Junge Blumenverkäuferin, signiert Czachorski, Öl auf Leinwand, 40 x 29 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, London, 11. Juni 2012, Los 22;
Privatsammlung, Österreich.

Vergleiche:
Henryk Piatkowski, Wl. Czachorski. Monografje artystyczne tom XI,
Warschau 1927, „Marchande des fleurs“.

Der polnische Maler Władysław Czachórski (Ladislaus von Czachorski) zählt zu den Vertretern der Münchner Schule. Seine künstlerische Ausbildung begann 1866-1867 in der Zeichenklasse bei dem polnischen Historienmaler Rafał Hadziewicz (1803-1883), danach ging er 1868 zum Studium an die Kunstakademie Dresden und schließlich 1869-73 an die Akademie der Bildenden Künste München, wo er unter der Leitung von Hermann Anschutz, Alexander Wagner und Karl von Piloty studierte. Zwischen 1874-77 verbrachte er Studienreisen in Italien und Frankreich bevor er sich ab 1879 in München niederließ, wo er bis zu seinem Lebensende ein Atelier betrieb und sich bald als Portraitmaler des wohlhabenden Münchner Bürgertums etablierte. Vorwiegend malte er Genreszenen, Portraits und Stillleben sowie Bilder aus Literatur, Geschichte und Schauspiel. Seine Bilder über Shakespeare-Dramen zeichnen sich durch die naturalistische Wiedergabe der Frauenfiguren in historischen Kostümen.
Das vorliegende Los zeigt eine junge Dame im Profil, die einen Korb mit prächtigen Blumen in ihren Händen hält. Dieses Bild veranschaulicht eindrucksvoll das malerische Können Czachórskis. Die Zartheit ihrer Haut ist annährend zu spüren und setzt sich gegen die Kühle ihrer Perlenkette ab. Mit verträumtem Blick schweift sie in die Ferne während sie stolz einen Korb mit Rosen und Nelken, die zum Verkauf gedacht sind, präsentiert. Die Dargestellte ist mit fotografischer Präzision gezeigt und ihr Blick lädt auch den Betrachter zum Träumen ein.