Biagio Pupini
(Bologna tätig 1504–1558)
Christi Geburt mit einem Hirten und Salome,
Öl auf Holz, 23 x 46,5 cm, gerahmt
Provenienz (lt. rückseitigen Aufklebern):
Alexander Penrose Forbes (1817–1875), Bischof von Brechin, Dundee;
Sammlung Cornelia Kouwenhoven van Neuren (1893–1981), Voorburg, Niederlande;
Sammlung Dr. Martin de Wild (1899–1969), Niederlande, vermutlich 1960er-Jahre
Ausgestellt (lt. rückseitigem Aufkleber):
Dundee, Free Library and Museum Buildings, Fine Art Exhibition, November 1873, S. 16, Kat.-Nr. 188 (als Luca Signorelli)
Wir danken Enrico Ghetti, der die Zuschreibung vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.
Die vorliegende Geburt Christi oder Anbetung der Hirten beinhaltet rechts eine ältere Frau, die man als heilige Anna identifizieren könnte. Es wurde jedoch erwogen, dass es sich um Salome handelt, eine Figur, die häufig auf orthodoxen Ikonen der Geburt Christi dargestellt wird, in Anlehnung an das apokryphe Protoevangelium des Jakobus (XIX, 3; XX, 1).
Die Tafel weist Elemente der emilianischen Cinquecento-Malerei auf, die typische Stilmerkmale aus Bologna, Parma und Ferrara in sich vereint, und wurde Biagio Pupini zugeschrieben. Der Künstler wurde in der Werkstatt von Francesco Francia (1460–1517) und Amico Aspertini (1474/1475–1552) ausgebildet, wurde aber auch von Girolamo da Carpi (1501–1556) und Parmigianino (1503-1540) beeinflusst.
Die schlanken, eleganten Figuren mit den spitzen Gesichtszügen tauchen auch in anderen Werken des Malers auf, darunter Madonna mit Kind, dem heiligen Hieronymus und vier weiteren Heiligen in der Berliner Gemäldegalerie und Die Vermählung Mariä im Palazzo Pitti, Florenz (siehe R. Serra, Biagio Pupini non solo disegni, in: Intrecci d’arte, 10, 2021, S. 33–49).
Über Biagio Pupinis Jugend und Ausbildung ist wenig bekannt. Giovanni Filoteo Achillini lobte jedoch in seinem Viridario von 1513 die musikalischen und künstlerischen Talente eines gewissen „Biasio“, der höchstwahrscheinlich mit Biagio Pupini zu identifizieren ist. Der erste dokumentierte Auftrag des Künstlers ist ein heute verlorener Freskenzyklus in San Pietro in Vincoli in Faenza von 1511, den er zusammen mit Bartolomeo Ramenghi, gen. Bagnacavallo (1484–1542), ausgeführte.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
25.10.2023 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 10.000,- bis EUR 15.000,-
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Biagio Pupini
(Bologna tätig 1504–1558)
Christi Geburt mit einem Hirten und Salome,
Öl auf Holz, 23 x 46,5 cm, gerahmt
Provenienz (lt. rückseitigen Aufklebern):
Alexander Penrose Forbes (1817–1875), Bischof von Brechin, Dundee;
Sammlung Cornelia Kouwenhoven van Neuren (1893–1981), Voorburg, Niederlande;
Sammlung Dr. Martin de Wild (1899–1969), Niederlande, vermutlich 1960er-Jahre
Ausgestellt (lt. rückseitigem Aufkleber):
Dundee, Free Library and Museum Buildings, Fine Art Exhibition, November 1873, S. 16, Kat.-Nr. 188 (als Luca Signorelli)
Wir danken Enrico Ghetti, der die Zuschreibung vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.
Die vorliegende Geburt Christi oder Anbetung der Hirten beinhaltet rechts eine ältere Frau, die man als heilige Anna identifizieren könnte. Es wurde jedoch erwogen, dass es sich um Salome handelt, eine Figur, die häufig auf orthodoxen Ikonen der Geburt Christi dargestellt wird, in Anlehnung an das apokryphe Protoevangelium des Jakobus (XIX, 3; XX, 1).
Die Tafel weist Elemente der emilianischen Cinquecento-Malerei auf, die typische Stilmerkmale aus Bologna, Parma und Ferrara in sich vereint, und wurde Biagio Pupini zugeschrieben. Der Künstler wurde in der Werkstatt von Francesco Francia (1460–1517) und Amico Aspertini (1474/1475–1552) ausgebildet, wurde aber auch von Girolamo da Carpi (1501–1556) und Parmigianino (1503-1540) beeinflusst.
Die schlanken, eleganten Figuren mit den spitzen Gesichtszügen tauchen auch in anderen Werken des Malers auf, darunter Madonna mit Kind, dem heiligen Hieronymus und vier weiteren Heiligen in der Berliner Gemäldegalerie und Die Vermählung Mariä im Palazzo Pitti, Florenz (siehe R. Serra, Biagio Pupini non solo disegni, in: Intrecci d’arte, 10, 2021, S. 33–49).
Über Biagio Pupinis Jugend und Ausbildung ist wenig bekannt. Giovanni Filoteo Achillini lobte jedoch in seinem Viridario von 1513 die musikalischen und künstlerischen Talente eines gewissen „Biasio“, der höchstwahrscheinlich mit Biagio Pupini zu identifizieren ist. Der erste dokumentierte Auftrag des Künstlers ist ein heute verlorener Freskenzyklus in San Pietro in Vincoli in Faenza von 1511, den er zusammen mit Bartolomeo Ramenghi, gen. Bagnacavallo (1484–1542), ausgeführte.
Experte: Mark MacDonnell
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old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 25.10.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.10. - 25.10.2023 |