Lot Nr. 16


Nachfolger des Raffaello Sanzio, gen. Raffael


Porträt des Künstlers als junger Mann,
Öl auf Holz, 46 x 34 cm, gerahmt

Provenienz:
Anna Maria Papi (1928–2012), Deutschland;
von dieser in den 1980er-Jahren erworben durch den Vater des jetzigen Besitzers;
Privatsammlung, Ungarn

Das vorliegende Gemälde basiert auf Raffaels Selbstporträt als junger Mann in der Galleria Palatina, Palazzo Pitti, Florenz (Inv. 1890 Nr. 1706).

Jenes Gemälde kann auch mit einem weiteren Selbstporträt des Künstlers im Fresko der Schule von Athen in der Stanza della Segnatura im Vatikan verglichen werden, das von Papst Julius II. in Auftrag gegeben und zwischen 1509 und 1511 gemalt wurde. In beiden Porträts stellte sich der Künstler mit einem ähnlichen Ausdruck und ähnlichen Gesichtszügen dar. Der Haartracht ist typisch für die eines höfischen Pagen der Renaissance, und die dunkle Mütze, die später als „Raffaella“ bezeichnet wurde, wurde von Malern gerne getragen, ebenso das dunkle Gewand, unter dem ein weißes Hemd kaum sichtbar hervorschaut. Als bewusste Anspielung auf seinen Beruf hat der Künstler diese einfache Arbeitskleidung gewählt. Seine anmutigen Gesichtszüge scheinen das überschwängliche Urteil Vasaris zu bestätigen, der Raffaels „Anmut, Gelehrtheit, Schönheit und erlesene Kleidung“ sowie seine Vollkommenheit als Künstler lobt und ihn mit den Malern Zeuxis und Apelles vergleicht, die als die größten Maler der antiken Welt galten.

Das Original befand sich in Urbino, der Geburtsstadt Raffaels, wo es bis 1652 in den Gemächern der Vittoria della Rovere, der Tochter des letzten Herzogs von Urbino und Claudia de’ Medicis, untergebracht war. Dass die Herrscher von Urbino das Bildnis Raffaels in ihrer Sammlung haben wollten, ist nachvollziehbar: Als erfolgreicher Maler war Raffael eine Quelle großen Stolzes und Ruhmes für die Stadt, in der er geboren worden war. In den 1630er-Jahren brachte Vittoria della Rovere, die sich mit ihrem Cousin Ferdinando II. de’ Medici verlobte, die schönsten Meisterwerke aus der Sammlung ihrer Familie als Mitgift nach Florenz. Das Selbstbildnis wurde daraufhin (1663–1667) als eines der von Kardinal Leopoldo de’ Medici gesammelten „Porträts von Malern, gemalt von ihrer eigenen Hand“ registriert und gehörte damit zum ersten Grundstock seiner umfangreichen Sammlung, die sich heute größtenteils in den Uffizien in Florenz befindet.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 50.000,-

Nachfolger des Raffaello Sanzio, gen. Raffael


Porträt des Künstlers als junger Mann,
Öl auf Holz, 46 x 34 cm, gerahmt

Provenienz:
Anna Maria Papi (1928–2012), Deutschland;
von dieser in den 1980er-Jahren erworben durch den Vater des jetzigen Besitzers;
Privatsammlung, Ungarn

Das vorliegende Gemälde basiert auf Raffaels Selbstporträt als junger Mann in der Galleria Palatina, Palazzo Pitti, Florenz (Inv. 1890 Nr. 1706).

Jenes Gemälde kann auch mit einem weiteren Selbstporträt des Künstlers im Fresko der Schule von Athen in der Stanza della Segnatura im Vatikan verglichen werden, das von Papst Julius II. in Auftrag gegeben und zwischen 1509 und 1511 gemalt wurde. In beiden Porträts stellte sich der Künstler mit einem ähnlichen Ausdruck und ähnlichen Gesichtszügen dar. Der Haartracht ist typisch für die eines höfischen Pagen der Renaissance, und die dunkle Mütze, die später als „Raffaella“ bezeichnet wurde, wurde von Malern gerne getragen, ebenso das dunkle Gewand, unter dem ein weißes Hemd kaum sichtbar hervorschaut. Als bewusste Anspielung auf seinen Beruf hat der Künstler diese einfache Arbeitskleidung gewählt. Seine anmutigen Gesichtszüge scheinen das überschwängliche Urteil Vasaris zu bestätigen, der Raffaels „Anmut, Gelehrtheit, Schönheit und erlesene Kleidung“ sowie seine Vollkommenheit als Künstler lobt und ihn mit den Malern Zeuxis und Apelles vergleicht, die als die größten Maler der antiken Welt galten.

Das Original befand sich in Urbino, der Geburtsstadt Raffaels, wo es bis 1652 in den Gemächern der Vittoria della Rovere, der Tochter des letzten Herzogs von Urbino und Claudia de’ Medicis, untergebracht war. Dass die Herrscher von Urbino das Bildnis Raffaels in ihrer Sammlung haben wollten, ist nachvollziehbar: Als erfolgreicher Maler war Raffael eine Quelle großen Stolzes und Ruhmes für die Stadt, in der er geboren worden war. In den 1630er-Jahren brachte Vittoria della Rovere, die sich mit ihrem Cousin Ferdinando II. de’ Medici verlobte, die schönsten Meisterwerke aus der Sammlung ihrer Familie als Mitgift nach Florenz. Das Selbstbildnis wurde daraufhin (1663–1667) als eines der von Kardinal Leopoldo de’ Medici gesammelten „Porträts von Malern, gemalt von ihrer eigenen Hand“ registriert und gehörte damit zum ersten Grundstock seiner umfangreichen Sammlung, die sich heute größtenteils in den Uffizien in Florenz befindet.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023

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