Lot Nr. 36


Leandro Bassano


(Bassano del Grappa 1557–1622)
Büßende Magdalena,
signiert unten in der Mitte neben dem Buch: Leander a ponte bass. Is aeques f. at,
Öl auf Leinwand, 130 x 100 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.

Dieses signierte und bisher unveröffentlichte Bild ist eine bedeutende Hinzufügung zum Werk Leandro Bassanos. Es zeigt die büßende Magdalena, deren Verkörperung von Gesinnungswandel und weiblicher Tugend ein beliebtes Thema in der Malerei des 16. Jahrhundert in Venedig war. Leandro Bassanos Version beruht auf Tizians höchst erfolgreicher Komposition, welche Magdalena in Dreiviertelfigur und nach oben blickend, zeigt. Bemerkenswert sind das lockige blonde Haar und die nackte Brust, die aus dem rot-weißen Gewand hervortritt. Zu den Attributen der Heiligen gehören der Totenkopf als allseits bekanntes Vanitas-Symbol, das offene Buch, bei dem es sich wohl um die Bibel handelt, und das Salbungsgefäß, das ihr bei der Waschung der Füße Christi diente. Die großartige Landschaft im Hintergrund wird durch einen von rechts oben kommenden Sonnenstrahl beleuchtet und symbolisiert das göttliche Licht und die Auferstehung Christi.

Leandro Bassano war Jacopo Bassanos zweiter Sohn. 1588 zog er nach Venedig und schlug eine äußerst erfolgreiche Laufbahn als Porträtist und Maler narrativer und allegorischer Themen ein. Er malte ein Porträt des Dogen Marino Grimani, was ihm den TItel „cavaliere“ eintrug. Zudem arbeitete er für den Prager Hof Rudolfs II. Leben und Schaffen dieses wichtigen Künstlers sind jedoch immer noch unzureichend bekannt.

Das Sujet des vorliegenden Bildes ist in Leandros Werk selten. Es kann mit einer unsignierten kleineren und weniger weit ausgeführten Fassung Leandros der Magdalena in der Accademia Carrara in Bergamo verglichen werden (siehe E. Arslan, I Bassano, Mailand 1960, II, Kat.-Nr. 323). Eine ähnliche Komposition verwendete er für eine Lucretia in der Galleria dell’Accademia in Venedig (Arslan 1960, II, Kat.-Nr. 334). Die Chronologie der Werke Leandros ist zurzeit noch wenig erforscht, aber es scheint, dass das vorliegende Bild in die erste Dekade des 17. Jahrhunderts datiert.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 36.960,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Leandro Bassano


(Bassano del Grappa 1557–1622)
Büßende Magdalena,
signiert unten in der Mitte neben dem Buch: Leander a ponte bass. Is aeques f. at,
Öl auf Leinwand, 130 x 100 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung

Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.

Dieses signierte und bisher unveröffentlichte Bild ist eine bedeutende Hinzufügung zum Werk Leandro Bassanos. Es zeigt die büßende Magdalena, deren Verkörperung von Gesinnungswandel und weiblicher Tugend ein beliebtes Thema in der Malerei des 16. Jahrhundert in Venedig war. Leandro Bassanos Version beruht auf Tizians höchst erfolgreicher Komposition, welche Magdalena in Dreiviertelfigur und nach oben blickend, zeigt. Bemerkenswert sind das lockige blonde Haar und die nackte Brust, die aus dem rot-weißen Gewand hervortritt. Zu den Attributen der Heiligen gehören der Totenkopf als allseits bekanntes Vanitas-Symbol, das offene Buch, bei dem es sich wohl um die Bibel handelt, und das Salbungsgefäß, das ihr bei der Waschung der Füße Christi diente. Die großartige Landschaft im Hintergrund wird durch einen von rechts oben kommenden Sonnenstrahl beleuchtet und symbolisiert das göttliche Licht und die Auferstehung Christi.

Leandro Bassano war Jacopo Bassanos zweiter Sohn. 1588 zog er nach Venedig und schlug eine äußerst erfolgreiche Laufbahn als Porträtist und Maler narrativer und allegorischer Themen ein. Er malte ein Porträt des Dogen Marino Grimani, was ihm den TItel „cavaliere“ eintrug. Zudem arbeitete er für den Prager Hof Rudolfs II. Leben und Schaffen dieses wichtigen Künstlers sind jedoch immer noch unzureichend bekannt.

Das Sujet des vorliegenden Bildes ist in Leandros Werk selten. Es kann mit einer unsignierten kleineren und weniger weit ausgeführten Fassung Leandros der Magdalena in der Accademia Carrara in Bergamo verglichen werden (siehe E. Arslan, I Bassano, Mailand 1960, II, Kat.-Nr. 323). Eine ähnliche Komposition verwendete er für eine Lucretia in der Galleria dell’Accademia in Venedig (Arslan 1960, II, Kat.-Nr. 334). Die Chronologie der Werke Leandros ist zurzeit noch wenig erforscht, aber es scheint, dass das vorliegende Bild in die erste Dekade des 17. Jahrhunderts datiert.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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