Jan Frans van Bredael
(Antwerpen 1686–1750)
Vornehme Reitergesellschaft auf der Falkenjagd,
Öl auf Holz, 36,5 x 45,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Belgien
Dem vorliegenden Gemälde liegt die Kopie eines Zertifikats von Jan de Maere vom Documentatiecentrum voor het Vlaams Kunstpatrimonium in Brüssel vom 29. November 2017 bei. De Maere bestätigt die Zuschreibung und datiert das Gemälde in die Zeit um 1730.
Das vorliegende Werk zeigt eine Gruppe modisch gekleideter Adeliger, die im Vordergrund auf ihren galoppierenden und tänzelnden Pferden sitzen, während über ihnen Falken kreisen oder hinabstoßen, um ihrer Beute habhaft zu werden. Besonders die Pferde sind wunderschön in einer fließenden Bewegung gemalt, die gekonnt die Geschwindigkeit und den Lärm der in vollem Gang befindlichen Jagd vermittelt. Die farbenfrohen Kostüme der Jäger sind aufwendig und kostspielig und lenken den Blick des Betrachters auf die sich auftuende Szene. Zwei weiße Pferde führen die Jagd an: Auf dem einen reitet ein Mann in rotem Mantel mit reich geschmücktem Hut, das andere trägt eine Jägerin in einem eleganten gelben Kleid mit roter Schleife, die im Damensattel reitet. Mitte des 17. Jahrhunderts war die Jagd in Holland das Vorrecht der Aristokratie; selbst ein neureicher Bürger, der Land gekauft hatte, musste bestimmte Kriterien erfüllen, bevor er die Erlaubnis zur Jagd erhielt.
Jan Frans van Bredael war der Sohn des Künstlers Alexander van Bredael, bei dem er in Antwerpen ausgebildet wurde. Laut Jan de Maere ist ein unterzeichneter Vertrag aus dem Jahr 1705 bekannt, aus dem hervorgeht, dass der Künstler zusammen mit seinem Bruder Josef van Bredael vier Jahre lang für den Händler Jacob de Witte arbeitete, um Kopien und Nachahmungen von Werken berühmter Künstler wie Philips Wouwerman und Jan Brueghel I. anzufertigen. Einige Dekaden danach begleitete der Künstler den Bildhauer Michiel Rysbrack nach England, wo beide sehr viel Erfolg hatten und zahlreiche Aufträge von der englischen Aristokratie erhielten. Van Bredael kehrte auf den Kontinent zurück und hielt sich kurze Zeit in Paris auf, bevor er sich in Antwerpen niederließ, wo Ludwig XIV. laut De Maere vier seiner Werke kaufte, darunter zwei, die heute in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aufbewahrt werden: Aufbruch zur Jagd (Inv.-Nr. 1131) und Der Hufschmied (Inv.-Nr. 1130).
Experte: Damian Brenninkmeyer
Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
25.10.2023 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 16.900,-
- Schätzwert:
-
EUR 8.000,- bis EUR 12.000,-
Jan Frans van Bredael
(Antwerpen 1686–1750)
Vornehme Reitergesellschaft auf der Falkenjagd,
Öl auf Holz, 36,5 x 45,5 cm, gerahmt
Provenienz:
Privatsammlung, Belgien
Dem vorliegenden Gemälde liegt die Kopie eines Zertifikats von Jan de Maere vom Documentatiecentrum voor het Vlaams Kunstpatrimonium in Brüssel vom 29. November 2017 bei. De Maere bestätigt die Zuschreibung und datiert das Gemälde in die Zeit um 1730.
Das vorliegende Werk zeigt eine Gruppe modisch gekleideter Adeliger, die im Vordergrund auf ihren galoppierenden und tänzelnden Pferden sitzen, während über ihnen Falken kreisen oder hinabstoßen, um ihrer Beute habhaft zu werden. Besonders die Pferde sind wunderschön in einer fließenden Bewegung gemalt, die gekonnt die Geschwindigkeit und den Lärm der in vollem Gang befindlichen Jagd vermittelt. Die farbenfrohen Kostüme der Jäger sind aufwendig und kostspielig und lenken den Blick des Betrachters auf die sich auftuende Szene. Zwei weiße Pferde führen die Jagd an: Auf dem einen reitet ein Mann in rotem Mantel mit reich geschmücktem Hut, das andere trägt eine Jägerin in einem eleganten gelben Kleid mit roter Schleife, die im Damensattel reitet. Mitte des 17. Jahrhunderts war die Jagd in Holland das Vorrecht der Aristokratie; selbst ein neureicher Bürger, der Land gekauft hatte, musste bestimmte Kriterien erfüllen, bevor er die Erlaubnis zur Jagd erhielt.
Jan Frans van Bredael war der Sohn des Künstlers Alexander van Bredael, bei dem er in Antwerpen ausgebildet wurde. Laut Jan de Maere ist ein unterzeichneter Vertrag aus dem Jahr 1705 bekannt, aus dem hervorgeht, dass der Künstler zusammen mit seinem Bruder Josef van Bredael vier Jahre lang für den Händler Jacob de Witte arbeitete, um Kopien und Nachahmungen von Werken berühmter Künstler wie Philips Wouwerman und Jan Brueghel I. anzufertigen. Einige Dekaden danach begleitete der Künstler den Bildhauer Michiel Rysbrack nach England, wo beide sehr viel Erfolg hatten und zahlreiche Aufträge von der englischen Aristokratie erhielten. Van Bredael kehrte auf den Kontinent zurück und hielt sich kurze Zeit in Paris auf, bevor er sich in Antwerpen niederließ, wo Ludwig XIV. laut De Maere vier seiner Werke kaufte, darunter zwei, die heute in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aufbewahrt werden: Aufbruch zur Jagd (Inv.-Nr. 1131) und Der Hufschmied (Inv.-Nr. 1130).
Experte: Damian Brenninkmeyer
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 25.10.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.10. - 25.10.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.