Flämische Schule, um 1630
Waldstraße mit Reisenden und Hirten mit ihrem Vieh,
Öl auf Kupfer, 23 x 33 cm, gerahmt
Der verstorbene Klaus Ertz hat eine Zuschreibung an Jan Brueghel den Jüngeren vorgeschlagen. Sein schriftliches Gutachten vom Juli 2023 liegt dem vorliegenden Gemälde bei.
Der anhaltende Erfolg der Brueghel-Werkstatt nach 1625 war auf Jans Fähigkeiten als Maler zurückzuführen, die mit denen seines Vaters in einen Wettstreit traten. In enger Anlehnung an das, was Jan im väterlichen Atelier gelernt hatte, eiferte er dem sehr detaillierten Stil seines Vaters nach und bediente so die Nachfrage nach dieser Art Kunst. Wie Ertz bemerkt, wurde das vorliegende Werk in den späten 1620er-Jahren ausgeführt und bezieht sich auf ein von Jan Brueghel dem Älteren signiertes und mit 1611 datiertes Bild (siehe K. Ertz/C. Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere, Kritischer Katalog der Gemälde, Freren 2008, Bd. I, Kat.-Nr. 71, S. 186-87). Als Vorlage für beide Gemälde diente eine Zeichnung Jan Brueghels des Älteren im Nationalmuseum in Stockholm (Inv.-Nr. NMH 1942/1863). Von einem leicht erhöhten Standpunkt aus öffnet sich die Komposition zu einer Landstraße, die von einem dichten Wald gesäumt wird. Der Fluchtpunkt in der Ferne wird durch einen Kirchturm und andere Gebäude in der Umgebung markiert. Der Betrachter erhält Einblick in den Alltag des Dorflebens: Reisende ziehen in Fuhrwerken, zu Pferd oder zu Fuß durch die Szene, wobei die Kleidung der Personen im Vordergrund in Violett-, Blau- und kräftigen Rottönen gehalten ist, im Gegensatz zu den transparent gehaltenen Figuren im Mittelgrund. Links unten passiert ein Wagen einen Bach, wobei das Wasser, das von den Hufen der Pferde spritzt, sehr getreu wiedergegeben ist. Während die 1611 gemalte Version eine Herbstszene darstellt, zeigt das hier angebotene Gemälde den Wald im Spätsommer. Der Jahreszeit entsprechend ist das Blattwerk zumeist grün, und das sich im Wasser brechende Licht lässt es türkis erscheinen.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
25.10.2023 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 38.647,-
- Schätzwert:
-
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
Flämische Schule, um 1630
Waldstraße mit Reisenden und Hirten mit ihrem Vieh,
Öl auf Kupfer, 23 x 33 cm, gerahmt
Der verstorbene Klaus Ertz hat eine Zuschreibung an Jan Brueghel den Jüngeren vorgeschlagen. Sein schriftliches Gutachten vom Juli 2023 liegt dem vorliegenden Gemälde bei.
Der anhaltende Erfolg der Brueghel-Werkstatt nach 1625 war auf Jans Fähigkeiten als Maler zurückzuführen, die mit denen seines Vaters in einen Wettstreit traten. In enger Anlehnung an das, was Jan im väterlichen Atelier gelernt hatte, eiferte er dem sehr detaillierten Stil seines Vaters nach und bediente so die Nachfrage nach dieser Art Kunst. Wie Ertz bemerkt, wurde das vorliegende Werk in den späten 1620er-Jahren ausgeführt und bezieht sich auf ein von Jan Brueghel dem Älteren signiertes und mit 1611 datiertes Bild (siehe K. Ertz/C. Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere, Kritischer Katalog der Gemälde, Freren 2008, Bd. I, Kat.-Nr. 71, S. 186-87). Als Vorlage für beide Gemälde diente eine Zeichnung Jan Brueghels des Älteren im Nationalmuseum in Stockholm (Inv.-Nr. NMH 1942/1863). Von einem leicht erhöhten Standpunkt aus öffnet sich die Komposition zu einer Landstraße, die von einem dichten Wald gesäumt wird. Der Fluchtpunkt in der Ferne wird durch einen Kirchturm und andere Gebäude in der Umgebung markiert. Der Betrachter erhält Einblick in den Alltag des Dorflebens: Reisende ziehen in Fuhrwerken, zu Pferd oder zu Fuß durch die Szene, wobei die Kleidung der Personen im Vordergrund in Violett-, Blau- und kräftigen Rottönen gehalten ist, im Gegensatz zu den transparent gehaltenen Figuren im Mittelgrund. Links unten passiert ein Wagen einen Bach, wobei das Wasser, das von den Hufen der Pferde spritzt, sehr getreu wiedergegeben ist. Während die 1611 gemalte Version eine Herbstszene darstellt, zeigt das hier angebotene Gemälde den Wald im Spätsommer. Der Jahreszeit entsprechend ist das Blattwerk zumeist grün, und das sich im Wasser brechende Licht lässt es türkis erscheinen.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 25.10.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.10. - 25.10.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.