Lot Nr. 79


Abraham Willemsens


(Antwerpen 1614–1672)
Anbetung der Hirten,
Öl auf Kupfer, 69,5 x 88 cm, gerahmt

Wir danken Bert Schepers vom Centrum Rubenianum, Antwerpen, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Abraham Willemsens auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.

Diese reizvolle Szene ist eng mit einem Stich von Lucas Vorsterman I (1595–1675) aus dem Jahr 1620 nach der Anbetung der Hirten von Peter Paul Rubens (1577–1640) verbunden, die im Musée des Beaux-Arts de Rouen aufbewahrt wird (Inv.-Nr. 1803.6). Willemsens hat die Komposition auf der rechten Seite um den Hund aus einem anderen Stich Vostermans nach einer Anbetung der Hirten erweitert, die sich im Musée des Beaux-Arts de Marseille befindet (Inv.-Nr. BA 102).

Kopien von Rubens’ Ölskizzen und Gemälden wurden von seinen Zeitgenossen immer wieder nachgefragt und tauchen in den Bestandsverzeichnissen einer Reihe prominenter Kunsthändler des 17. Jahrhunderts auf, darunter die angesehenen Händler Guillam Forchondt und Matthijs Musson. Willemsens, Victor Wolfvoet II., Willem van Herp und andere produzierten die meisten dieser Kopien für diesen lukrativen Zweig des Antwerpener Kunsthandels und trugen zur internationalen Verbreitung des flämischen Barockstils bei. Tatsächlich werden die individuellen Handschriften von Willemsens und Van Herp oft miteinander verwechselt – ein Problem, das durch die gelegentliche Zusammenarbeit der beiden Künstler noch verkompliziert wird: Willemsens fügte den Gemälden van Herps bisweilen Figuren hinzu und umgekehrt.

Abraham Willemsen wurde 1614 in Antwerpen geboren. 1627/28 wurde er Schüler von Guilliam Anthoni (Antonissens). Er ist in der Antwerpener Lukasgilde verzeichnet und wurde 1645 zu deren Dekan gewählt. Im selben Jahr ist er in Paris dokumentiert. Es wird angenommen, dass er eine eigene große Werkstatt betrieb, um den Exportmarkt zu beliefern, vor allem Spanien, wo viele seiner Gemälde noch heute zu finden sind. Später geriet der Maler in Vergessenheit und war bis zur Entdeckung eines vollständig signierten Gemäldes Anfang der 1990er-Jahre praktisch unbekannt. Seitdem wird sein Werk nach und nach rekonstruiert.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

25.10.2023 - 18:00

Schätzwert:
EUR 12.000,- bis EUR 15.000,-

Abraham Willemsens


(Antwerpen 1614–1672)
Anbetung der Hirten,
Öl auf Kupfer, 69,5 x 88 cm, gerahmt

Wir danken Bert Schepers vom Centrum Rubenianum, Antwerpen, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Abraham Willemsens auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Lots.

Diese reizvolle Szene ist eng mit einem Stich von Lucas Vorsterman I (1595–1675) aus dem Jahr 1620 nach der Anbetung der Hirten von Peter Paul Rubens (1577–1640) verbunden, die im Musée des Beaux-Arts de Rouen aufbewahrt wird (Inv.-Nr. 1803.6). Willemsens hat die Komposition auf der rechten Seite um den Hund aus einem anderen Stich Vostermans nach einer Anbetung der Hirten erweitert, die sich im Musée des Beaux-Arts de Marseille befindet (Inv.-Nr. BA 102).

Kopien von Rubens’ Ölskizzen und Gemälden wurden von seinen Zeitgenossen immer wieder nachgefragt und tauchen in den Bestandsverzeichnissen einer Reihe prominenter Kunsthändler des 17. Jahrhunderts auf, darunter die angesehenen Händler Guillam Forchondt und Matthijs Musson. Willemsens, Victor Wolfvoet II., Willem van Herp und andere produzierten die meisten dieser Kopien für diesen lukrativen Zweig des Antwerpener Kunsthandels und trugen zur internationalen Verbreitung des flämischen Barockstils bei. Tatsächlich werden die individuellen Handschriften von Willemsens und Van Herp oft miteinander verwechselt – ein Problem, das durch die gelegentliche Zusammenarbeit der beiden Künstler noch verkompliziert wird: Willemsens fügte den Gemälden van Herps bisweilen Figuren hinzu und umgekehrt.

Abraham Willemsen wurde 1614 in Antwerpen geboren. 1627/28 wurde er Schüler von Guilliam Anthoni (Antonissens). Er ist in der Antwerpener Lukasgilde verzeichnet und wurde 1645 zu deren Dekan gewählt. Im selben Jahr ist er in Paris dokumentiert. Es wird angenommen, dass er eine eigene große Werkstatt betrieb, um den Exportmarkt zu beliefern, vor allem Spanien, wo viele seiner Gemälde noch heute zu finden sind. Später geriet der Maler in Vergessenheit und war bis zur Entdeckung eines vollständig signierten Gemäldes Anfang der 1990er-Jahre praktisch unbekannt. Seitdem wird sein Werk nach und nach rekonstruiert.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 25.10.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 14.10. - 25.10.2023

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