(Antwerpen 1590–1652)
Seeschlacht,Reste eines Monogramms unten Mitte (auf dem Treibholz): AE,
Öl auf Leinwand, 141 x 207 cm, gerahmt

Andries van Eertvelt war einer der bedeutendsten flämischen Marinemaler der ersten Generation. Zu seiner Zeit war van Eertvelt ein angesehener Mann, dessen Seestücke im Ausland geschätzt wurden; manche wurden sogar bis nach Sevilla und Lissabon exportiert. Die Werke des in Antwerpen geborenen Künstlers wurden ob ihrer lebhaften, farbenfrohen und dramatischen Malweise von Zeitgenossen sehr geschätzt und fanden in der Republik Holland begeisterte Abnehmer. Die künstlerischen Qualitäten van Eertvelts wurden von seinem späteren Biografen Cornelis de Bie (1627–1715) in dessen Gulden Cabinet von 1661 gepriesen. Dieser vermutete, dass der Künstler als junger Mann zur See gefahren sein musste. Van Eertvelt spezialisierte sich auf das neue Sujet der Seegefechte, der Zwischenfälle auf See und Schiffbrüche. Dabei verband er die von Pieter Brueghel dem Älteren im vorangegangenen Jahrhundert etablierte Tradition des Marinebildes mit der des bahnbrechenden niederländischen Meisters in Haarlem, Hendrick Cornelisz. Vroom (um 1562–1640). Vor allem der Einfluss Vrooms wirkte sich auf die Kunst van Eertvelts aus, dessen bekanntes Frühwerk hauptsächlich aus kleinen Seestücken in der Art des Meisters bestand. Erst später, nach mehreren Aufenthalten in Genua zwischen 1628 und 1630, wo er mit den Werken seines Landsmanns Cornelis de Wael in Berührung kam, beschloss er, in einem größeren und ehrgeizigeren Maßstab zu malen. Das vorliegende Werk kann daher mit ziemlicher Sicherheit in die spätere Zeit seiner Laufbahn datiert werden.

Ein vergleichbares Werk mit dem Titel Hafen mit Kriegsschiffen befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien (Inv.-Nr. 595); ein weiteres wurde am 30. März 1998 bei Bernaerts, Antwerpen, als Lot 6 versteigert.