(Lugo 1711–1775)
Allegorie der Künste,
Öl auf Leinwand, 123 x 160 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel, Frankreich;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Massimo Pulini, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie vorgeschlagen hat.

Das Gemälde zeigt das Innere eines Künstlerateliers, in dem eine junge Frau, wahrscheinlich eine Allegorie der Malerei, damit beschäftigt ist, eine kleine, klassisch inspirierte Skulptur zu zeichnen. Ein junger Schüler rechts hält ihr die Zeichnung eines männlichen Porträts hin, möglicherweise ein Selbstporträt der Künstlerin, während ein Mann hinter ihr auf ein großes noch unfertiges Gemälde deutet, auf dem Daphne zu erkennen ist. Im Hintergrund scheint eine junge Frau mit einem Stich beschäftigt.

Benedetto Dal Buono, der hauptsächlich in der Emilia Romagna tätig war und sich durch einen komponierten Klassizismus auszeichnete, interessierte sich für akademische und literarische, aber auch für religiöse Themen. Zunächst in Forlì ausgebildet, zog Benedetto nach Bologna, wo er in die Werkstatt von Girolamo Donnini eintrat. Dort blieb er bis zum Tod seines Meisters und lehnte sogar eine Einladung des savoyischen Hofes ab, nach Turin zu gehen, um an der Ausstattung des Königspalastes mitzuarbeiten. Zu den frühen Werken des Künstlers gehören das Altarbild mit dem heiligen Josef zwischen der heiligen Theresa und der heiligen Maria Magdalena de’ Pazzi, das für die Karmeliterkirche von Imola geschaffen wurde, sowie die Madonna mit Kind und Heiligen in der Chiesa del Pio Suffragio in Lugo. Der Künstler besuchte die Akademie in Bologna und arbeitete dann in der Stadt, bevor er in seinem letzten Lebensabschnitt nach Lugo zurückkehrte.