Jacopo Negretti, gen. Palma il Giovane
(Venedig um 1548–1628)
Dreiviertelfiguriges Porträt eines Edelmanns mit Schwert,
Öl auf Leinwand, 85 x 68,5 cm, gerahmt
Literatur:
G. E. Sperone et al., Portraits/Self-Portraits from the 16th to the 21st Century, Ausstellungskatalog, New York 2012, o. S. (als Jacopo Negretti, gen. Palma il Giovane)
Jacopo Negretti, bekannt als Jacopo Palma il Giovane, wurde in eine venezianische Künstlerfamilie hineingeboren. Vermutlich lernte er in der Werkstatt seines Vaters Antonio und ging später in Rom in die Lehre, wo er bis etwa 1573 blieb. Nach seiner Rückkehr nach Venedig spiegelt Palmas Werk zunehmend seine Wertschätzung für die venezianischen Meister, insbesondere für Tizian und Jacopo Tintoretto, wider. Nach dem Tod des Letzteren wurde er zum wichtigsten in der Stadt tätigen Maler.
Das vorliegende Bildnis ist typisch für Palmas Porträtmalerei zwischen dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert. Durch die Vereinfachung des Raumes unterscheidet er sich von Tintoretto: Durch das Weglassen architektonischer Elemente und einen neutralen Hintergrund konnte man sich ganz auf den Dargestellten konzentrieren, wie dies auch bei der vorliegenden Komposition der Fall ist.
Es wurde vermutet, dass dieses Gemälde nach dem Selbstporträt in der Pinacoteca di Brera und dem Porträt eines vornehmen Herrn im Art Institute of Chicago entstanden sein muss und aus der Mitte der 1580er-Jahre datiert, also etwa aus der gleichen Zeit wie die Gemälde, die Palma für die Kirche San Giacomo dell’Orto und für das Oratorium dell’Ospedaletto dei Crociferi in Venedig schuf.
Der Dargestellte auf dem vorliegenden Gemälde blickt den Betrachter unverwandt an; seine Gesten sind gemessen und sorgfältig einstudiert: Die Haltung der Arme war typisch für den Adel und die affektierte Pose üblich für Porträts dieser Zeit. Das von rechts oben einfallende Licht, das sich vor allem im oberen Bereich der Stirn des Porträtierten spiegelt, ist ein subtiler und wirkungsvoller Kunstgriff. Die Kleidung des Mannes mit der nur teilweise auszunehmenden schwarzen Tunika mit leicht gepolsterten Schultern und spitz zulaufenden Ärmeln, unter der ein am Hals geöffneter flacher, weißer Kragen hervorschaut, bestätigt die Datierung des Werks. Das Schwert weist auf den adeligen Rang dieses unbekannten Herrn.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
25.10.2023 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 42.375,-
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-
Jacopo Negretti, gen. Palma il Giovane
(Venedig um 1548–1628)
Dreiviertelfiguriges Porträt eines Edelmanns mit Schwert,
Öl auf Leinwand, 85 x 68,5 cm, gerahmt
Literatur:
G. E. Sperone et al., Portraits/Self-Portraits from the 16th to the 21st Century, Ausstellungskatalog, New York 2012, o. S. (als Jacopo Negretti, gen. Palma il Giovane)
Jacopo Negretti, bekannt als Jacopo Palma il Giovane, wurde in eine venezianische Künstlerfamilie hineingeboren. Vermutlich lernte er in der Werkstatt seines Vaters Antonio und ging später in Rom in die Lehre, wo er bis etwa 1573 blieb. Nach seiner Rückkehr nach Venedig spiegelt Palmas Werk zunehmend seine Wertschätzung für die venezianischen Meister, insbesondere für Tizian und Jacopo Tintoretto, wider. Nach dem Tod des Letzteren wurde er zum wichtigsten in der Stadt tätigen Maler.
Das vorliegende Bildnis ist typisch für Palmas Porträtmalerei zwischen dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert. Durch die Vereinfachung des Raumes unterscheidet er sich von Tintoretto: Durch das Weglassen architektonischer Elemente und einen neutralen Hintergrund konnte man sich ganz auf den Dargestellten konzentrieren, wie dies auch bei der vorliegenden Komposition der Fall ist.
Es wurde vermutet, dass dieses Gemälde nach dem Selbstporträt in der Pinacoteca di Brera und dem Porträt eines vornehmen Herrn im Art Institute of Chicago entstanden sein muss und aus der Mitte der 1580er-Jahre datiert, also etwa aus der gleichen Zeit wie die Gemälde, die Palma für die Kirche San Giacomo dell’Orto und für das Oratorium dell’Ospedaletto dei Crociferi in Venedig schuf.
Der Dargestellte auf dem vorliegenden Gemälde blickt den Betrachter unverwandt an; seine Gesten sind gemessen und sorgfältig einstudiert: Die Haltung der Arme war typisch für den Adel und die affektierte Pose üblich für Porträts dieser Zeit. Das von rechts oben einfallende Licht, das sich vor allem im oberen Bereich der Stirn des Porträtierten spiegelt, ist ein subtiler und wirkungsvoller Kunstgriff. Die Kleidung des Mannes mit der nur teilweise auszunehmenden schwarzen Tunika mit leicht gepolsterten Schultern und spitz zulaufenden Ärmeln, unter der ein am Hals geöffneter flacher, weißer Kragen hervorschaut, bestätigt die Datierung des Werks. Das Schwert weist auf den adeligen Rang dieses unbekannten Herrn.
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 25.10.2023 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.10. - 25.10.2023 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.