Lot Nr. 308


Markus Prachensky *


(Innsbruck 1932–2011 Wien)
„Puglia Marina-Murge-10-1979“, signiert und datiert Prachensky 79, auf der Rückseite signiert, datiert und betitelt Markus Prachensky - 1979 „Puglia Marina-Murge-10-1979“, Acryl auf Leinwand, 120 x 150 cm, auf Keilrahmen

Provenienz:
Hauswedell & Nolte, Auktion 342, 11. Juni 199, Los 1167
Privatsammlung, Niederösterreich

Ist ungegenständlich abstrakt?

Es gibt keinen Maler, der nicht – im vollen Bewußtsein oder unwillentlich – sein imaginäres Museum mit sich herumschleppt.
Markus Prachensky 1976

…Dies betrifft besonders für Prachensky selbst zu: jedes gelungene Bild verändert in einem gewissen Sinn die Landschaft, von der es ausgegangen ist. Deshalb konnte er während jener ganzen Reise gar nicht anders, als aus den Bildern, die der jahrelangen Beschäftigung mit Apulien entstammen, ständig in die Landschaft zurückzuassoziieren. Daraus entstend die Serie Puglia marina Murge.
Es sind ungemein kräftige, bewegte Bilder mit starken Schichtungen im oberen Bildteil, wobei die aufrechten Balken manchmal fast zu einer Kreuzform führen; aber es ist dieser Abschluß der Apulien-Serien am wenigsten auf umgesetzte Landschafts-Perspektiven zu beziehen; eher handelt es sich um eine verabschiedende Zusammenfassung. Markus erwähnte einmal – mit der üblichen Ermahnung zur Vorsicht im Umgang mit solchen Metaphern - , daß ihm unsere gemeinsame Reise während der Arbeit manchmal wie ein Film vor dem inneren Auge abgelaufen sei.
Mich brachte dieser Vergleich auf den Gedanken, einen Aspekt der Bewegtheit seiner Bilder – das Spritzen, das Fließen der Farben über den Bildrand hinaus, kurzum: die Spuren der schnellen Malbewegungen – als sichtbaren Ablauf von zeit zu bezeichnen und damit als Dimension, für die es in der Malerei sonst kaum Ausdrucksmittel gibt. Sein nachdenkliches Brummen war gar nicht aufmunternd; ebensowenig wie sein einziger Kommentar: „Naja…naja…wenn du willst!“.
„Zuletzt sieht man so, wie man malt. Die Bilder sind stärker, sie schlucken fast die Landschaft.“ …

Wolfgang Fleischer – aus: Markus Prachensky, Löcker Verlag, 1990

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

29.11.2023 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 41.600,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 50.000,-

Markus Prachensky *


(Innsbruck 1932–2011 Wien)
„Puglia Marina-Murge-10-1979“, signiert und datiert Prachensky 79, auf der Rückseite signiert, datiert und betitelt Markus Prachensky - 1979 „Puglia Marina-Murge-10-1979“, Acryl auf Leinwand, 120 x 150 cm, auf Keilrahmen

Provenienz:
Hauswedell & Nolte, Auktion 342, 11. Juni 199, Los 1167
Privatsammlung, Niederösterreich

Ist ungegenständlich abstrakt?

Es gibt keinen Maler, der nicht – im vollen Bewußtsein oder unwillentlich – sein imaginäres Museum mit sich herumschleppt.
Markus Prachensky 1976

…Dies betrifft besonders für Prachensky selbst zu: jedes gelungene Bild verändert in einem gewissen Sinn die Landschaft, von der es ausgegangen ist. Deshalb konnte er während jener ganzen Reise gar nicht anders, als aus den Bildern, die der jahrelangen Beschäftigung mit Apulien entstammen, ständig in die Landschaft zurückzuassoziieren. Daraus entstend die Serie Puglia marina Murge.
Es sind ungemein kräftige, bewegte Bilder mit starken Schichtungen im oberen Bildteil, wobei die aufrechten Balken manchmal fast zu einer Kreuzform führen; aber es ist dieser Abschluß der Apulien-Serien am wenigsten auf umgesetzte Landschafts-Perspektiven zu beziehen; eher handelt es sich um eine verabschiedende Zusammenfassung. Markus erwähnte einmal – mit der üblichen Ermahnung zur Vorsicht im Umgang mit solchen Metaphern - , daß ihm unsere gemeinsame Reise während der Arbeit manchmal wie ein Film vor dem inneren Auge abgelaufen sei.
Mich brachte dieser Vergleich auf den Gedanken, einen Aspekt der Bewegtheit seiner Bilder – das Spritzen, das Fließen der Farben über den Bildrand hinaus, kurzum: die Spuren der schnellen Malbewegungen – als sichtbaren Ablauf von zeit zu bezeichnen und damit als Dimension, für die es in der Malerei sonst kaum Ausdrucksmittel gibt. Sein nachdenkliches Brummen war gar nicht aufmunternd; ebensowenig wie sein einziger Kommentar: „Naja…naja…wenn du willst!“.
„Zuletzt sieht man so, wie man malt. Die Bilder sind stärker, sie schlucken fast die Landschaft.“ …

Wolfgang Fleischer – aus: Markus Prachensky, Löcker Verlag, 1990

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 29.11.2023 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.11. - 29.11.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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