(Verona 1578–1649 Rom)
Das Urteil des Paris,
Öl auf Kupfer, 51,5 x 71,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich

Literatur:
D. Scaglietti Kelescian, Alessandro Turchi detto l’Orbetto. 1578–1649, Verona 2019, S. 170 f., Erwähnung unter Nr. 95

Die vorliegende Komposition beruht auf Alessandro Turchis Urteil des Paris in der Gemäldegalerie Alte Meister in Kassel (Inv.-Nr. GK 542).

Mina Gregori hielt das vorliegende Gemälde nach Prüfung des Originals für eine vollständig eigenhändige Version Turchis (schriftliche Mitteilung in Kopie vom 12. März 2003), es wurde jedoch auch erwogen, dass es bei dem vorliegenden Gemälde auch eine gewisse Beteiligung von Turchis Werkstatt geben könnte. Nichtsdestotrotz sind vollständig eigenhändige Repliken Turchis bekannt, darunter das Bild Die Kommunion der heiligen Maria Magdalena, das in diesen Räumen versteigert wurde (Lot 100, 18. Oktober 2016), sowie eine weitere Fassung, die bei Sotheby’s London verkauft wurde (Lot 18, 11. Dezember 2005).

Alessandro Turchi wurde 1578 in Verona geboren und ließ sich 1614 in Rom nieder. In seinen frühen Werken finden sich Anklänge an die Traditionen des Veroneser und des lombardischen Manierismus, während sein reifer Stil den Einfluss der Bologneser Schule verrät. Er wurde 1637 zum ‚Principe‘ der Accademia di San Luca in Rom gewählt und 1638 in die Congregazione dei Virtuosi del Pantheon aufgenommen, was auf seine herausragende Stellung in römischen Künstlerkreisen hinweist. Er hatte mehrere bedeutende Kunden wie Kardinal Mazarin, Kardinal Richelieu und den Herzog von Bayern, Maximilian I.