Michele Marieschi
(Venedig 1710–1743)
Der Markusplatz in Venedig vom Torre dell’Orologio,
Öl auf Leinwand, 58 x 85 cm, gerahmt
Provenienz:
Galleria Salamon, Mailand;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Literatur:
R. Toledano (Hg.), Michele Marieschi. Catalogo ragionato. Seconda edizione riveduta e corretta, Mailand 1995, S. 46, Nr. 2c (als Michele Marieschi);
D. Succi (Hg.), La Serenissima nello specchio di rame. Splendore di una civiltà figurativa del Settecento. L’opera completa dei grandi maestri veneti, Castelfranco Veneto 2013, Bd. I, S. 249, Erwähnung unter Nr. 20 (als Michele Marieschi);
D. Succi (Hg.), Michele Marieschi. Opera completa, Pordenone 2016, S. 177 f., Nr. 15, Abb. S. 174 (als Michele Marieschi)
Das Gemälde stellt den ikonischen Markusplatz in Venedig vom Uhrturm aus gesehen dar. Das weite Panorama zeigt den Platz in seiner Gesamtheit: von der Markusbasilika links bis zur Kirche San Gimignano rechts. Der von Marieschi in der vorliegenden Komposition gewählte räumliche Rahmen wurde zum „Weitwinkel“ vergrößert: eine Lösung, die es dem Künstler ermöglichte, sich die perspektivischen Verzerrungen und die Dynamik der die Szene belebenden Figuren zunutze zu machen.
Stilmerkmale und Malweise dieses Gemäldes legen eine Datierung um 1736 nahe, in die Nähe von Werken Marieschis wie Der Hof des Dogenpalastes (siehe Succi 2016, S. 187 f., Nr. 25). Das vorliegende Werk ist vermutlich der Prototyp (Succi 2016, S. 177), von dem zahlreiche Varianten abgeleitet wurden, darunter der 1741 im Stichwerk Magnificentiores Selectioresque Urbis Venetiarum Prospectus veröffentlichte, von Marieschi umgesetzte Stich.
Michele Marieschi war neben Canaletto (1697–1768), Bernardo Bellotto (1721–1780) und Francesco Guardi (1712–1793) einer der Protagonisten der venezianischen Vedutenmalerei. Über Marieschis künstlerische Ausbildung ist wenig bekannt, und es gibt kaum Details über seine frühen Jahre. Er war der Sohn eines Kupferstechers, der starb, als Michele erst zehn Jahre alt war. Quellen aus dem 18. Jahrhundert erwähnen eine Lehre in Deutschland, was jedoch nicht bestätigt werden kann. Sicherlich wurde er vom Schaffen Gaspare Dizianis (1689–1767) beeinflusst, der auch Trauzeuge bei seiner Hochzeit war. Auch das Werk seines Großvaters mütterlicherseits, Antonio Meneghini, spielte eine wichtige Rolle in Marieschis Ausbildung: Meneghini war ein Maler, der sich auf die Gestaltung von Theaterkulissen spezialisiert hatte und mit dem venezianischen Entrepreneur Francesco Tasso an ephemeren Dekorationen für Stadtfeste und Feierlichkeiten zusammenarbeitete.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
24.04.2024 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 300.000,- bis EUR 400.000,-
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Michele Marieschi
(Venedig 1710–1743)
Der Markusplatz in Venedig vom Torre dell’Orologio,
Öl auf Leinwand, 58 x 85 cm, gerahmt
Provenienz:
Galleria Salamon, Mailand;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer
Literatur:
R. Toledano (Hg.), Michele Marieschi. Catalogo ragionato. Seconda edizione riveduta e corretta, Mailand 1995, S. 46, Nr. 2c (als Michele Marieschi);
D. Succi (Hg.), La Serenissima nello specchio di rame. Splendore di una civiltà figurativa del Settecento. L’opera completa dei grandi maestri veneti, Castelfranco Veneto 2013, Bd. I, S. 249, Erwähnung unter Nr. 20 (als Michele Marieschi);
D. Succi (Hg.), Michele Marieschi. Opera completa, Pordenone 2016, S. 177 f., Nr. 15, Abb. S. 174 (als Michele Marieschi)
Das Gemälde stellt den ikonischen Markusplatz in Venedig vom Uhrturm aus gesehen dar. Das weite Panorama zeigt den Platz in seiner Gesamtheit: von der Markusbasilika links bis zur Kirche San Gimignano rechts. Der von Marieschi in der vorliegenden Komposition gewählte räumliche Rahmen wurde zum „Weitwinkel“ vergrößert: eine Lösung, die es dem Künstler ermöglichte, sich die perspektivischen Verzerrungen und die Dynamik der die Szene belebenden Figuren zunutze zu machen.
Stilmerkmale und Malweise dieses Gemäldes legen eine Datierung um 1736 nahe, in die Nähe von Werken Marieschis wie Der Hof des Dogenpalastes (siehe Succi 2016, S. 187 f., Nr. 25). Das vorliegende Werk ist vermutlich der Prototyp (Succi 2016, S. 177), von dem zahlreiche Varianten abgeleitet wurden, darunter der 1741 im Stichwerk Magnificentiores Selectioresque Urbis Venetiarum Prospectus veröffentlichte, von Marieschi umgesetzte Stich.
Michele Marieschi war neben Canaletto (1697–1768), Bernardo Bellotto (1721–1780) und Francesco Guardi (1712–1793) einer der Protagonisten der venezianischen Vedutenmalerei. Über Marieschis künstlerische Ausbildung ist wenig bekannt, und es gibt kaum Details über seine frühen Jahre. Er war der Sohn eines Kupferstechers, der starb, als Michele erst zehn Jahre alt war. Quellen aus dem 18. Jahrhundert erwähnen eine Lehre in Deutschland, was jedoch nicht bestätigt werden kann. Sicherlich wurde er vom Schaffen Gaspare Dizianis (1689–1767) beeinflusst, der auch Trauzeuge bei seiner Hochzeit war. Auch das Werk seines Großvaters mütterlicherseits, Antonio Meneghini, spielte eine wichtige Rolle in Marieschis Ausbildung: Meneghini war ein Maler, der sich auf die Gestaltung von Theaterkulissen spezialisiert hatte und mit dem venezianischen Entrepreneur Francesco Tasso an ephemeren Dekorationen für Stadtfeste und Feierlichkeiten zusammenarbeitete.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 24.04.2024 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 13.04. - 24.04.2024 |