südtiroler Krippenschnitzer, 1835 – 1977. Kriegserinnerungen 1914 – 1918, kalligraphierte Handschrift auf Papier, beendet am 24. 12. 1921, ca. 350 S., rote und schwarze Tinte, zahlreiche einmontierte Photographien auf starkem Karton, tw. fleckig, Lederbd. d. Zt., Eisenkorpus, Holzdeckel, Metallapplikationen (Edelweiß, Schild mit Initialen, Eckverstärkungen), Bandschließe und Schloss am Rücken, leicht berieben, fol. (39,5 x 29 x 11 cm), einliegend in Schutzkassette, Krokodillederimitat (gepr. Bezugspapier) über Karton, betitelt „Meine Kriegserlebnisse 1914 – 1918“, mit grünem Samt ausgeschlagen, beschabt und bestoßen, fol.

Der in Meran geborene Pöttmesser (auch Battmesser), der beruflich in der Eisen- und Metallwarenbranche tätig war, rückte 1915 in Brixen ein und diente im Kaiserschützenregiment II bis 1918 an der Südfront. Bereits seit seiner Jugend autodidakt als Maler und Bildschnitzer tätig, erstellte Pöttmesser in den 1930er Jahren seine erste große Krippe, die seit 1952 in der Gnadenkapelle in Einsiedeln beheimatet ist. Überregional bekannt ist Pöttmessers Weihnachtskrippe in Christkindl bei Steyr in Oberösterreich, eine der größten Weihnachtskrippe der Welt. Über Pöttmessers Tätigkeit als Krippenschnitzer siehe die folgende Kat.-Nr. Die hier vorliegenden Kriegserinnerungen betreffen u. a. folgende Punkte: Musterung in Linz, Beeidigung in Bozen, Abmarsch ins Feld, Stellung in Tonale, Rückkehr vom Felde, Pergine, Folgaria 1915 auf der Coe Stellung, Weihnachten im Felde am Coe Sattel bei Folgaria, Offensive 1916, Malteserzug, Zugna Torta, Offensive 1917, Belluno, Festung Primolano, Reservespital „Liebeswerk“, Zusammenbruch der Südarmee, Gruppierung der gesammelten Kriegserinnerungen. Die schöne und aufwändig geglättete Handschrift wird durch umfangreiches Photomaterial hervorragend ergänzt.