Porzellan, glasiert, zylindrische Wandung én grisaille bemalt mit einem von Wolken umgebenen Vollmond, rückseitig in einen Sternenhimmel übergehend, Lippe und Henkel versilbert, die Untertasse mit Sonnenmotiv und begrenzenden Wolken in Grautönen auf hellgelbem Fond, der Rand vergoldet, Höhe ca. 6 cm (Tasse), Dm. ca. 13,5 cm (UT), eingepresste Jahreszahl (1)807 (UT), Weißdrehernr. 39 (Tasse) bzw. 60 (UT), unterglasurblauer Bindenschild, beriebene Stellen (SLS) Ruf 1.600

Jahr 1805 konnte in Wien eine Sonnenfinsternis beobachtet werden, auch die Umsetzung dieses symbolträchtigen Naturschauspiels ist in diesem Motiv denkbar.

Provenienz: Aus einer österreichischen Privatsammlung. Literatur: Vergleichbare Tasse in den Sammlungen der Fürsten von Liechtenstein, Wien/Vaduz, abgebildet in: J. Kräftner/Lichtenstein Museum Wien (Hg.): Der Fürst als Sammler, Wien 2010, S. 300, Inv.-Nr. PO 2188, in den Beständen des Umeleckoprumyslove Museum Prag, Inv.-Nr. 29.712 a, b, abgebildet in: E. Sturm-Bednarczyk (Hg.)/C. Jobst: Wiener Porzellan des Kassizismus, Wien 2000, S. 34. Ein Modell in Glockenform in der Sammlung Marton, Zagreb, abgebildet in: J. Kräftner (Hg.)/C. LehnerJobst, Prachtware. Porzellane des Klassizismus aus dem Marton Museum Zagreb, Wien, 2010, S. 148, Abb. 13.5. Die Mährische Galerie beherbergt eine kleine Kratertasse mit demselben Dekor, Inv. Nr. U 227446/ab, abgebildet in: Ch. Thun-Hohenstein/R. Franz (Hg.), 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur, Wien, 2018, S. 191. Der Dekor wurde auch vom Glas- und Porzellanmaler Anton Kothgasser (1769-1851) auf gläsernen Ranftbechern umgesetzt, so etwa auf einem Exemplar in der Glassammlung Christian Kuhn, abgebildet in: J. Kräftner/Liechtenstein Museum Wien (Hg.), Glanz und Farbe. Die Glassammlung Christian Kuhn, Wien, 2009, S. 51, Abb. 4.36. Das Motiv steht in Bezug zur Lichtsymbolik der Aufklärung: Sonne & Mond, Tag & Nacht, Licht & Schatten. Die Untertasse könnte eine Sonne darstellen, die Nacht und Wolken vertreibend. Im...