Lotto No. 80


Neobarocker Tisch aus dem Potsdamer Stadtschloss,


Berlin ca. 1855/60, geschweiftes Hart- bzw. Weichholzgestell auf geschweiften Beinen mit Messingrollen, Zarge und Beine ornamental floral, sowie rocaillen­förmig beschnitzt, weiß gefasst und goldstaffiert, Platte Nuss massiv, sowie strahlen- und bandwerkförmig auf Nuss marketiert, Inventarkleber auf Platten-Unterseite “Schloß Oels” in Breslau und “Schloß Potsdam, Zimmer Nr. 320, 26, 28, Lfde Nr. 12” ca. 78 x 136 85 cm, gepflegter Zustand. (DOC)

1855 gab es für Gustav Böhne (Tischler gest. um 1891) in Zusammenarbeit mit J. G. Freudemann, sowie weiteren Potsdamer Tischlern einen großen Einrichtungsauftrag des Hofes für das Potsdamer Stadtschloß. Es ging um die aufwendige Einrichtung der Wohnung (10 repräsentative Kammern) für den Prinzen Friedrich Karl von Preußen (1828–1885) im 2. Stock des Schlosses; die Begründung für diesen Aufwand lag in Friedrich Karl’s 2. Rang in der Thronfolge und seiner hohen militärischen Stellung. Hiesiger Speisetisch gehörte sehr wahrscheinlich zu dieser Einrichtung der Wohnung des Prinzen - dafür spricht neben der Zimmer Nr. 320 auch die Gestaltung der damals entworfenen Möbel: barockisierend, weiss vergoldet und mit vergoldeten Schnitzereien. Neben den Inventarzetteln von Schloss Potsdam gibt es auf der Unterseite der Tischplatte noch einen Inventaraufkleber von Schloss Oels/Breslau in Schlesien. Oels war die Land- und Sommerresidenz des Kronprinzen Wilhelm (1882–1951) und seiner Frau Cecilie. Ob der Tisch nach deren Hochzeit 1905 oder erst nach dem 1. Weltkrieg 1923 nach Oels kam, ist unbekannt. Einen Entwurf (Zeichnung) Böhne’s zu einem vergleichbaren Speisetisch gibt es für Schloss Sanssouci in Potsdam ca. 1853. Ein weiterer sehr ähnlicher Tisch steht heute im “Weissen Salon” des Schlosses Cecilienhof in Potsdam.

Lit.: Jörg Meiner, Möbel des Spätbiedermeier und Historismus, S. 166–169, Akademie Verlag, Berlin 2007

Esperto: Vincent Pillinger Vincent Pillinger
+43-1-515 60-314

vincent.pillinger@dorotheum.at

18.12.2023 - 15:40

Prezzo di partenza:
EUR 6.000,-

Neobarocker Tisch aus dem Potsdamer Stadtschloss,


Berlin ca. 1855/60, geschweiftes Hart- bzw. Weichholzgestell auf geschweiften Beinen mit Messingrollen, Zarge und Beine ornamental floral, sowie rocaillen­förmig beschnitzt, weiß gefasst und goldstaffiert, Platte Nuss massiv, sowie strahlen- und bandwerkförmig auf Nuss marketiert, Inventarkleber auf Platten-Unterseite “Schloß Oels” in Breslau und “Schloß Potsdam, Zimmer Nr. 320, 26, 28, Lfde Nr. 12” ca. 78 x 136 85 cm, gepflegter Zustand. (DOC)

1855 gab es für Gustav Böhne (Tischler gest. um 1891) in Zusammenarbeit mit J. G. Freudemann, sowie weiteren Potsdamer Tischlern einen großen Einrichtungsauftrag des Hofes für das Potsdamer Stadtschloß. Es ging um die aufwendige Einrichtung der Wohnung (10 repräsentative Kammern) für den Prinzen Friedrich Karl von Preußen (1828–1885) im 2. Stock des Schlosses; die Begründung für diesen Aufwand lag in Friedrich Karl’s 2. Rang in der Thronfolge und seiner hohen militärischen Stellung. Hiesiger Speisetisch gehörte sehr wahrscheinlich zu dieser Einrichtung der Wohnung des Prinzen - dafür spricht neben der Zimmer Nr. 320 auch die Gestaltung der damals entworfenen Möbel: barockisierend, weiss vergoldet und mit vergoldeten Schnitzereien. Neben den Inventarzetteln von Schloss Potsdam gibt es auf der Unterseite der Tischplatte noch einen Inventaraufkleber von Schloss Oels/Breslau in Schlesien. Oels war die Land- und Sommerresidenz des Kronprinzen Wilhelm (1882–1951) und seiner Frau Cecilie. Ob der Tisch nach deren Hochzeit 1905 oder erst nach dem 1. Weltkrieg 1923 nach Oels kam, ist unbekannt. Einen Entwurf (Zeichnung) Böhne’s zu einem vergleichbaren Speisetisch gibt es für Schloss Sanssouci in Potsdam ca. 1853. Ein weiterer sehr ähnlicher Tisch steht heute im “Weissen Salon” des Schlosses Cecilienhof in Potsdam.

Lit.: Jörg Meiner, Möbel des Spätbiedermeier und Historismus, S. 166–169, Akademie Verlag, Berlin 2007

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Asta: La Collezione di Otto von Mitzlaff
Tipo d'asta: Asta online
Data: 18.12.2023 - 15:40
Luogo dell'asta: Wien | Palais Dorotheum
Esposizione: 07.12 - 14.12.2023

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