Heinrich von Zügel
(Murrhardt 1850–1941 München)
Auslauf der Schafe, signiert, datiert H. Zügel (1)911,
Öl auf Leinwand, 35 x 46 cm, gerahmt, (Rei
Vergleiche:
Eugen Diem, Heinrich von Zügel. Leben, Schaffen, Werk, Recklinghausen 1975, Nr. 794, 986 (Sammlung Schäfer, Schweinfurt), 988 und 1096
Heinrich von Zügel, ausgebildet an der Münchner und Stuttgarter Akademie, entdeckte bereits in jungen Jahren seine Passion für die Darstellung von Weidetieren. Bedingt durch den familiären Hintergrund – sein Vater besaß eine Schafherde – war die Verbundenheit zur Natur und diesen Tieren schon früh ausgeprägt. Die detailgetreue Wiedergabe seiner Protagonisten, deren Vermietung an den Maler für die Bauern eine lukrative Einnahmequelle darstellte, beherrschen zunächst sein Werk.
Zügels Malerei ist immer direkt und unmittelbar. Er distanziert sich von allzu lieblichen Darstellungen. Seine künstlerische Bedeutung lässt sich in einer Reihe mit seinen Zeitgenossen wie Fritz von Uhde (1848–1911), Max Liebermann (1847–1935) oder Wilhelm Leibl (1844–1900) stellen, wenn auch künstlerische Unterschiede bestehen. Die anfängliche Detailgenauigkeit weicht einer, von Licht und Schatten modulierten Malerei, die seinen Sujets noch mehr Ausdruckskraft verleiht. Sein sehr umfassendes Oeuvre zeigt beispielhaft die Wandlung seiner Malweise. Das hier vorliegende Gemälde distanziert sich von den üblichen Darstellungen von Schafherden, die idyllisch auf der Weide grasen. Seine Interpretation nähert sich dem Thema fernab von süßlich-kitschiger Darstellungsweise, sondern hält einen, ohne jeglichen Pathos wiedergegeben Moment – die Schafe verlassen ihren Stall – mit einer Dynamik und Intensität fest, wie es kaum ein anderer Künstler dieser Zeit bei dem Thema vermag. Durch die von ihm gewählte Nahsicht begibt sich der Betrachter fast auf Augenhöhe mit den Tieren. Hier ist schon ein Zügel ersichtlich, der als plein-air Maler die Freiluftatmospähre einzufangen im Stande ist.
Expertin: Mag. Dimitra Reimüller
Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355
19c.paintings@dorotheum.at
20.10.2016 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 13.750,-
- Schätzwert:
-
EUR 5.000,- bis EUR 7.000,-
Heinrich von Zügel
(Murrhardt 1850–1941 München)
Auslauf der Schafe, signiert, datiert H. Zügel (1)911,
Öl auf Leinwand, 35 x 46 cm, gerahmt, (Rei
Vergleiche:
Eugen Diem, Heinrich von Zügel. Leben, Schaffen, Werk, Recklinghausen 1975, Nr. 794, 986 (Sammlung Schäfer, Schweinfurt), 988 und 1096
Heinrich von Zügel, ausgebildet an der Münchner und Stuttgarter Akademie, entdeckte bereits in jungen Jahren seine Passion für die Darstellung von Weidetieren. Bedingt durch den familiären Hintergrund – sein Vater besaß eine Schafherde – war die Verbundenheit zur Natur und diesen Tieren schon früh ausgeprägt. Die detailgetreue Wiedergabe seiner Protagonisten, deren Vermietung an den Maler für die Bauern eine lukrative Einnahmequelle darstellte, beherrschen zunächst sein Werk.
Zügels Malerei ist immer direkt und unmittelbar. Er distanziert sich von allzu lieblichen Darstellungen. Seine künstlerische Bedeutung lässt sich in einer Reihe mit seinen Zeitgenossen wie Fritz von Uhde (1848–1911), Max Liebermann (1847–1935) oder Wilhelm Leibl (1844–1900) stellen, wenn auch künstlerische Unterschiede bestehen. Die anfängliche Detailgenauigkeit weicht einer, von Licht und Schatten modulierten Malerei, die seinen Sujets noch mehr Ausdruckskraft verleiht. Sein sehr umfassendes Oeuvre zeigt beispielhaft die Wandlung seiner Malweise. Das hier vorliegende Gemälde distanziert sich von den üblichen Darstellungen von Schafherden, die idyllisch auf der Weide grasen. Seine Interpretation nähert sich dem Thema fernab von süßlich-kitschiger Darstellungsweise, sondern hält einen, ohne jeglichen Pathos wiedergegeben Moment – die Schafe verlassen ihren Stall – mit einer Dynamik und Intensität fest, wie es kaum ein anderer Künstler dieser Zeit bei dem Thema vermag. Durch die von ihm gewählte Nahsicht begibt sich der Betrachter fast auf Augenhöhe mit den Tieren. Hier ist schon ein Zügel ersichtlich, der als plein-air Maler die Freiluftatmospähre einzufangen im Stande ist.
Expertin: Mag. Dimitra Reimüller
Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355
19c.paintings@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Gemälde des 19. Jahrhunderts |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 20.10.2016 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 08.10. - 20.10.2016 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.