Lot Nr. 285


Venezianische Schule, 18. Jahrhundert


Venezianische Schule, 18. Jahrhundert - Alte Meister

Der Markusplatz in Venedig nach Osten,
Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde wurde von leichter Hand ausgeführt, die vor allem in den fein wiedergegebenen Architekturen und Figuren stilistisch dem Schaffen von Francesco Guardi sehr nahesteht. Der Himmel ist voller großer, weicher Wolken, die durch die rötlich grundierte Leinwand zum Strahlen gebracht werden.

Das Gemälde lässt sich mit einer Ansicht des Campo San Giovanni e Paolo in Venedig mit dem Reiterdenkmal Colleonis (68,2 x 98,5 cm) vergleichen, das bei Christie’s, New York, am 25. Mai 2005 (Los 226) als Nicolò Guardi versteigert wurde. In ihm treten dieselben stilistischen und technischen Merkmale zutage, die allesamt auf Francesco Guardi zurückgehen: die dunkelrote Grundierung der Leinwand, der Himmel mit den weichen Wolken, die einfühlsam gestaltete Atmosphäre sowie die deutlich umrissenen Figuren, die sich zuweilen wiederholen, da sie vermutlich auf denselben Vorzeichnungen beruhen. Zum Beispiel kehrt die Mittelgruppe mit den beiden Damen und mehreren Herren, von denen einer ein Schwert trägt, in der Ansicht des Canal Grande mit der Einfahrt nach Canareggio wieder (abgebildet in: D. Succi, Marieschi tra Canaletto e Guardi, Ausst.Kat. Castello Gorizia, Turin 1989, Abb. 295).

Nicolò Guardi (1715–1786) war der Jüngste der drei Guardi-Brüder und ist in mehreren Quellen ab 1745 als Maler nachgewiesen, obgleich sich keine Angaben darüber finden, in welchem Genre er tätig war. Ein Notariatsakt belegt, dass er bis 12. Januar 1761 ein enger Mitarbeiter in der Familienwerkstatt war; mit diesem Zeitpunkt löste er seine Tätigkeit von jener Francescos; Antonio, der älteste Bruder, war bereits verstorben (siehe L. Moretti, in: Francesco Guardi 1712–1793, Ausst..Kat., hrsg. von A. Craievich und F. Pedrocco, Mailand 2012, S.18). Die wenigen vorhandenen Archivdokumente weisen ihn als den erfolgreichsten der Guardi-Brüder aus, was auf eine einträgliche Geschäftstätigkeit schließen lässt (F. Montecuccoli degli Erri, in: F. Pedrocco/F. Montecuccoli degli Erri, Antonio Guardi, Mailand 1992, S. 59–60). Sein Malstil wurde jedoch noch nicht ausreichend festgemacht, sodass nur hypothetische Zuschreibungen möglich sind.

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wir danken Boźena Anna Kowalczyk für die von ihr vorgeschlagene Zuschreibung.

Das vorliegende Gemälde wurde von leichter Hand ausgeführt, die vor allem in den fein wiedergegebenen Architekturen und Figuren stilistisch dem Schaffen von Francesco Guardi sehr nahesteht. Der Himmel ist voller großer, weicher Wolken, die durch die rötlich grundierte Leinwand zum Strahlen gebracht werden.

Das Gemälde lässt sich mit einer Ansicht des Campo San Giovanni e Paolo in Venedig mit dem Reiterdenkmal Colleonis (68,2 x 98,5 cm) vergleichen, das bei Christie’s, New York, am 25. Mai 2005 (Los 226) als Nicolò Guardi versteigert wurde. In ihm treten dieselben stilistischen und technischen Merkmale zutage, die allesamt auf Francesco Guardi zurückgehen: die dunkelrote Grundierung der Leinwand, der Himmel mit den weichen Wolken, die einfühlsam gestaltete Atmosphäre sowie die deutlich umrissenen Figuren, die sich zuweilen wiederholen, da sie vermutlich auf denselben Vorzeichnungen beruhen. Zum Beispiel kehrt die Mittelgruppe mit den beiden Damen und mehreren Herren, von denen einer ein Schwert trägt, in der Ansicht des Canal Grande mit der Einfahrt nach Canareggio wieder (abgebildet in: D. Succi, Marieschi tra Canaletto e Guardi, Ausst.Kat. Castello Gorizia, Turin 1989, Abb. 295).

Nicolò Guardi (1715–1786) war der Jüngste der drei Guardi-Brüder und ist in mehreren Quellen ab 1745 als Maler nachgewiesen, obgleich sich keine Angaben darüber finden, in welchem Genre er tätig war. Ein Notariatsakt belegt, dass er bis 12. Januar 1761 ein enger Mitarbeiter in der Familienwerkstatt war; mit diesem Zeitpunkt löste er seine Tätigkeit von jener Francescos; Antonio, der älteste Bruder, war bereits verstorben (siehe L. Moretti, in: Francesco Guardi 1712–1793, Ausst..Kat., hrsg. von A. Craievich und F. Pedrocco, Mailand 2012, S.18). Die wenigen vorhandenen Archivdokumente weisen ihn als den erfolgreichsten der Guardi-Brüder aus, was auf eine einträgliche Geschäftstätigkeit schließen lässt (F. Montecuccoli degli Erri, in: F. Pedrocco/F. Montecuccoli degli Erri, Antonio Guardi, Mailand 1992, S. 59–60). Sein Malstil wurde jedoch noch nicht ausreichend festgemacht, sodass nur hypothetische Zuschreibungen möglich sind.

Wir danken Boźena Anna Kowalczyk für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 37.500,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Venezianische Schule, 18. Jahrhundert


Der Markusplatz in Venedig nach Osten,
Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde wurde von leichter Hand ausgeführt, die vor allem in den fein wiedergegebenen Architekturen und Figuren stilistisch dem Schaffen von Francesco Guardi sehr nahesteht. Der Himmel ist voller großer, weicher Wolken, die durch die rötlich grundierte Leinwand zum Strahlen gebracht werden.

Das Gemälde lässt sich mit einer Ansicht des Campo San Giovanni e Paolo in Venedig mit dem Reiterdenkmal Colleonis (68,2 x 98,5 cm) vergleichen, das bei Christie’s, New York, am 25. Mai 2005 (Los 226) als Nicolò Guardi versteigert wurde. In ihm treten dieselben stilistischen und technischen Merkmale zutage, die allesamt auf Francesco Guardi zurückgehen: die dunkelrote Grundierung der Leinwand, der Himmel mit den weichen Wolken, die einfühlsam gestaltete Atmosphäre sowie die deutlich umrissenen Figuren, die sich zuweilen wiederholen, da sie vermutlich auf denselben Vorzeichnungen beruhen. Zum Beispiel kehrt die Mittelgruppe mit den beiden Damen und mehreren Herren, von denen einer ein Schwert trägt, in der Ansicht des Canal Grande mit der Einfahrt nach Canareggio wieder (abgebildet in: D. Succi, Marieschi tra Canaletto e Guardi, Ausst.Kat. Castello Gorizia, Turin 1989, Abb. 295).

Nicolò Guardi (1715–1786) war der Jüngste der drei Guardi-Brüder und ist in mehreren Quellen ab 1745 als Maler nachgewiesen, obgleich sich keine Angaben darüber finden, in welchem Genre er tätig war. Ein Notariatsakt belegt, dass er bis 12. Januar 1761 ein enger Mitarbeiter in der Familienwerkstatt war; mit diesem Zeitpunkt löste er seine Tätigkeit von jener Francescos; Antonio, der älteste Bruder, war bereits verstorben (siehe L. Moretti, in: Francesco Guardi 1712–1793, Ausst..Kat., hrsg. von A. Craievich und F. Pedrocco, Mailand 2012, S.18). Die wenigen vorhandenen Archivdokumente weisen ihn als den erfolgreichsten der Guardi-Brüder aus, was auf eine einträgliche Geschäftstätigkeit schließen lässt (F. Montecuccoli degli Erri, in: F. Pedrocco/F. Montecuccoli degli Erri, Antonio Guardi, Mailand 1992, S. 59–60). Sein Malstil wurde jedoch noch nicht ausreichend festgemacht, sodass nur hypothetische Zuschreibungen möglich sind.

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wir danken Boźena Anna Kowalczyk für die von ihr vorgeschlagene Zuschreibung.

Das vorliegende Gemälde wurde von leichter Hand ausgeführt, die vor allem in den fein wiedergegebenen Architekturen und Figuren stilistisch dem Schaffen von Francesco Guardi sehr nahesteht. Der Himmel ist voller großer, weicher Wolken, die durch die rötlich grundierte Leinwand zum Strahlen gebracht werden.

Das Gemälde lässt sich mit einer Ansicht des Campo San Giovanni e Paolo in Venedig mit dem Reiterdenkmal Colleonis (68,2 x 98,5 cm) vergleichen, das bei Christie’s, New York, am 25. Mai 2005 (Los 226) als Nicolò Guardi versteigert wurde. In ihm treten dieselben stilistischen und technischen Merkmale zutage, die allesamt auf Francesco Guardi zurückgehen: die dunkelrote Grundierung der Leinwand, der Himmel mit den weichen Wolken, die einfühlsam gestaltete Atmosphäre sowie die deutlich umrissenen Figuren, die sich zuweilen wiederholen, da sie vermutlich auf denselben Vorzeichnungen beruhen. Zum Beispiel kehrt die Mittelgruppe mit den beiden Damen und mehreren Herren, von denen einer ein Schwert trägt, in der Ansicht des Canal Grande mit der Einfahrt nach Canareggio wieder (abgebildet in: D. Succi, Marieschi tra Canaletto e Guardi, Ausst.Kat. Castello Gorizia, Turin 1989, Abb. 295).

Nicolò Guardi (1715–1786) war der Jüngste der drei Guardi-Brüder und ist in mehreren Quellen ab 1745 als Maler nachgewiesen, obgleich sich keine Angaben darüber finden, in welchem Genre er tätig war. Ein Notariatsakt belegt, dass er bis 12. Januar 1761 ein enger Mitarbeiter in der Familienwerkstatt war; mit diesem Zeitpunkt löste er seine Tätigkeit von jener Francescos; Antonio, der älteste Bruder, war bereits verstorben (siehe L. Moretti, in: Francesco Guardi 1712–1793, Ausst..Kat., hrsg. von A. Craievich und F. Pedrocco, Mailand 2012, S.18). Die wenigen vorhandenen Archivdokumente weisen ihn als den erfolgreichsten der Guardi-Brüder aus, was auf eine einträgliche Geschäftstätigkeit schließen lässt (F. Montecuccoli degli Erri, in: F. Pedrocco/F. Montecuccoli degli Erri, Antonio Guardi, Mailand 1992, S. 59–60). Sein Malstil wurde jedoch noch nicht ausreichend festgemacht, sodass nur hypothetische Zuschreibungen möglich sind.

Wir danken Boźena Anna Kowalczyk für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.