Lot Nr. 261


Martin Knoller


Martin Knoller - Alte Meister

(Steinach am Brenner 1725–1804 Mailand)
Landschaft mit Wasserlauf, Ruinen und Figuren,
unten links signiert und datiert: M. Knoller. p. 1782,
Öl auf Leinwand, 136 x 173 cm, gerahmt

Provenienz:
Galleria Ardea, Mailand;
Sammlung Plateo, Mailand, um 1951;
europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Como, Villa Comunale dell’Olmo, L’età neoclassica in Lombardia, Juli – Oktober 1959;
Mailand, Palazzo Reale, Settecento lombardo, Februar – April 1991;

Literatur:
A. Ottino della Chiesa, L’Età neoclassica in Lombardia, Ausst.-Kat., Como 1959, S. 91, Nr. 196;
R. Bossaglia/V. Terraroli (Hrsg.), Settecento Lombardo, Ausst.-Kat., Mailand 1991, S. 236, Nr. I. 225;
E. Baumgartl, Martin Knoller 1725–1804, Berlin 2004, S. 276, Nr. L3, Abb. S. 114

Das Hauptaugenmerk der vorliegenden Komposition einer südlichen Ideallandschaft liegt auf der Natur, die der Künstler in seiner typisch klaren Malweise und durch eine gekonnte Handhabung der Perspektive wiedergegeben hat. In der Lichtführung und den Ruinen links klingt bereits die Frühromantik an. Der Vordergrund wird durch einen Wasserlauf geteilt, wobei die Szenen seitlich von Baumgruppen, Felsen und Architektur eingefasst werden. In der Ferne finden sich Burgen, Städte und einzelne Gebäude unter einem wolkigen Abendhimmel. Ländliche Genrefiguren mischen sich mit Figuren vom Typus des Gelehrten, die offenbar Interesse an den antiken Überresten an den Tag legen, zumal sie auf ein in eine Wand eingelassenes Relief weisen.

Knollers in der Tradition Claude Lorrains und Nicolas Poussins stehende Landschaftsmalerei orientiert sich stärker am Klassizismus als seine Fresken, in denen überwiegend Stilelemente des Barock und Rokoko vorherrschen. Mit dem vorliegenden Gemälde vergleichbar sind fünf Landschaften, die sich in der Villa Reale in Monza befinden (als Leihgabe der Sopraintendenza per i Beni Architettonici e per il Paesaggio di Milano), sowie zwei Landschaften mit dem Gang nach Emmaus und der Heilung des Aussätzigen aus Privatbesitz (vgl. E. Baumgartl, op. cit., 2004, S. 276–277, Nr. L2a–L2b und L4a–L4e).

Knoller erhielt zuerst Unterricht bei seinem Vater Franz Knoller und ging später bei dem Innsbrucker Maler Ignaz Pögl in die Lehre. Anschließend studierte er an der Wiener Akademie unter Paul Troger und Michael Angelo Unterberger. Deren Einfluss ist in seinem ersten Fresko, das er 1754 für die Pfarrkirche Anras in Osttirol schuf, erkennbar. 1755 reiste der Künstler nach Rom und Neapel und kam in Kontakt mit Karl Joseph Graf Firmian, der als Gouverneur der Lombardei in Mailand residierte und Knoller mit der Dekoration des Palazzo Firmian-Vigoni in Mailand beauftragte (heute zerstört). Zwischen 1760 und 1765 reiste Knoller wieder nach Rom, wo die Werke von Pompeo Batoni, Anton Raphael Mengs und Anton von Maron großen Eindruck auf ihn machten. Der Künstler führte Aufträge in Tirol, Bayern und Wien aus. Knoller heiratete eine Mailänder Kaufmannstochter und wurde später Professor an der dortigen Akademie. Er starb 1804 in Mailand.

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 32.500,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 30.000,-

Martin Knoller


(Steinach am Brenner 1725–1804 Mailand)
Landschaft mit Wasserlauf, Ruinen und Figuren,
unten links signiert und datiert: M. Knoller. p. 1782,
Öl auf Leinwand, 136 x 173 cm, gerahmt

Provenienz:
Galleria Ardea, Mailand;
Sammlung Plateo, Mailand, um 1951;
europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Como, Villa Comunale dell’Olmo, L’età neoclassica in Lombardia, Juli – Oktober 1959;
Mailand, Palazzo Reale, Settecento lombardo, Februar – April 1991;

Literatur:
A. Ottino della Chiesa, L’Età neoclassica in Lombardia, Ausst.-Kat., Como 1959, S. 91, Nr. 196;
R. Bossaglia/V. Terraroli (Hrsg.), Settecento Lombardo, Ausst.-Kat., Mailand 1991, S. 236, Nr. I. 225;
E. Baumgartl, Martin Knoller 1725–1804, Berlin 2004, S. 276, Nr. L3, Abb. S. 114

Das Hauptaugenmerk der vorliegenden Komposition einer südlichen Ideallandschaft liegt auf der Natur, die der Künstler in seiner typisch klaren Malweise und durch eine gekonnte Handhabung der Perspektive wiedergegeben hat. In der Lichtführung und den Ruinen links klingt bereits die Frühromantik an. Der Vordergrund wird durch einen Wasserlauf geteilt, wobei die Szenen seitlich von Baumgruppen, Felsen und Architektur eingefasst werden. In der Ferne finden sich Burgen, Städte und einzelne Gebäude unter einem wolkigen Abendhimmel. Ländliche Genrefiguren mischen sich mit Figuren vom Typus des Gelehrten, die offenbar Interesse an den antiken Überresten an den Tag legen, zumal sie auf ein in eine Wand eingelassenes Relief weisen.

Knollers in der Tradition Claude Lorrains und Nicolas Poussins stehende Landschaftsmalerei orientiert sich stärker am Klassizismus als seine Fresken, in denen überwiegend Stilelemente des Barock und Rokoko vorherrschen. Mit dem vorliegenden Gemälde vergleichbar sind fünf Landschaften, die sich in der Villa Reale in Monza befinden (als Leihgabe der Sopraintendenza per i Beni Architettonici e per il Paesaggio di Milano), sowie zwei Landschaften mit dem Gang nach Emmaus und der Heilung des Aussätzigen aus Privatbesitz (vgl. E. Baumgartl, op. cit., 2004, S. 276–277, Nr. L2a–L2b und L4a–L4e).

Knoller erhielt zuerst Unterricht bei seinem Vater Franz Knoller und ging später bei dem Innsbrucker Maler Ignaz Pögl in die Lehre. Anschließend studierte er an der Wiener Akademie unter Paul Troger und Michael Angelo Unterberger. Deren Einfluss ist in seinem ersten Fresko, das er 1754 für die Pfarrkirche Anras in Osttirol schuf, erkennbar. 1755 reiste der Künstler nach Rom und Neapel und kam in Kontakt mit Karl Joseph Graf Firmian, der als Gouverneur der Lombardei in Mailand residierte und Knoller mit der Dekoration des Palazzo Firmian-Vigoni in Mailand beauftragte (heute zerstört). Zwischen 1760 und 1765 reiste Knoller wieder nach Rom, wo die Werke von Pompeo Batoni, Anton Raphael Mengs und Anton von Maron großen Eindruck auf ihn machten. Der Künstler führte Aufträge in Tirol, Bayern und Wien aus. Knoller heiratete eine Mailänder Kaufmannstochter und wurde später Professor an der dortigen Akademie. Er starb 1804 in Mailand.


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+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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