Lot Nr. 3


Antonio de Carro


Antonio de Carro - Alte Meister

(tätig in Piacenza 1387–1421)
Heiliger Augustus,
Tempera auf Holz, Goldgrund, 58,5 x 41,2 cm, ungerahmt

Provenienz:
Sammlung Donath, Prag;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
F. Todini, Una ‘Madonna dell'Umiltà’ di Niccolò di Pietro, in: Arte all'incanto. Mercato e prezzi dell'arte e dell'antiquariato alle Aste Finarte 1985/86, Mailand 1986, S. 13-14 (als Nicolò di Pietro);
A. De Marchi, Per un riesame della pittura tardogotica a Venezia. Nicolò di Pietro e il suo contesto adriatico, in: Bollettino d’arte, 6. Ser. 72.1987, 44/45, S. 25–66 [S. 57];
A. De Marchi, Gentile da Fabriano. Un viaggio nella pittura italiana alla fine del gotico, Mailand, 1992, S. 44, Nr. 94;
Laura Gorni, Antonius de Carro pinxit. Documenti e proposte per la pittura tardogotica piacentina, in: Arte cristiana, N.S. 83.1995, S. 415–430, Abb. 5
L. Bellingeri, Cremona e il gotico perduto, Il caso di Sant’Agostino, in: Prospettiva, Nr. 83–84, 1996, S. 151, Abb. 12;
P. C. Lavagetto und A. Gigli (Hrsg.), Il Gotico a Piacenza, Maestri e botteghe tra Emila e Lombardia, Mailand 1998, S. 109

Das vorliegende Bild zeigt einen vor einem Goldgrund thronenden bärtigen Mann, bei dem es sich aufgrund der Bischofsmitra und des weiß gefütterten schwarzen Eremitenhabits um den heiligen Augustinus handeln dürfte. Das aufgeschlagene Buch am unteren Bildrand zeigt allerdings eine Textpassage, die sich nicht in den Schriften des Augustus nachweisen lässt. Auf die Quelle der Passage dürfte die unterste Zeile verweisen, die jedoch nicht zur Gänze lesbar ist.

Laura Gorni schrieb das Bild mit Befürwortung von Miklós Boskovits dem aus Piacenza stammenden Maler Antonio de Carro zu. De Carro trat aus der Anonymität, als Linckelmann-Piérès im Jahr 1977 ausgehend von einem signierten und 1398 datierten Polyptychon aus dem Kloster Santa Franca in Piacenza (heute in Paris, Musée des Arts décoratifs) erstmals sein Oeuvre zusammenstellte (Françoise Linckelmann-Piérès, Un peintre du Trecento identifié. Le retable d’Antonio de Carro, in: Revue du Louvre, 27.1977, S. 131–136).

Mauro Lucco hat die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an de Carro bestätigt und die Nähe der Punzierung des Goldgrunds und der Farbigkeit und Musterung des von den beiden Engeln hinter dem Heiligen hochgehaltenen Ehrentuchs zu dem Pariser Polyptychon hervorgehoben. Auch stilistisch stimmen die beiden Werke überein, wie ein Vergleich der Gesichter des rechten Engels der Augustus-Tafel und des Christuskindes im Mittelbild in Paris verdeutlicht. Das vorliegende Gemälde zeugt auch von der für das Schaffen des Malers typischen Vorliebe für helle, transparente Farben und die Kombination von Zinnoberrot und Blau. Bei dem Bild handelt es sich damit um ein bedeutendes Werk innerhalb des De-Carro-Oeuvres.

19.04.2016 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 68.750,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Antonio de Carro


(tätig in Piacenza 1387–1421)
Heiliger Augustus,
Tempera auf Holz, Goldgrund, 58,5 x 41,2 cm, ungerahmt

Provenienz:
Sammlung Donath, Prag;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
F. Todini, Una ‘Madonna dell'Umiltà’ di Niccolò di Pietro, in: Arte all'incanto. Mercato e prezzi dell'arte e dell'antiquariato alle Aste Finarte 1985/86, Mailand 1986, S. 13-14 (als Nicolò di Pietro);
A. De Marchi, Per un riesame della pittura tardogotica a Venezia. Nicolò di Pietro e il suo contesto adriatico, in: Bollettino d’arte, 6. Ser. 72.1987, 44/45, S. 25–66 [S. 57];
A. De Marchi, Gentile da Fabriano. Un viaggio nella pittura italiana alla fine del gotico, Mailand, 1992, S. 44, Nr. 94;
Laura Gorni, Antonius de Carro pinxit. Documenti e proposte per la pittura tardogotica piacentina, in: Arte cristiana, N.S. 83.1995, S. 415–430, Abb. 5
L. Bellingeri, Cremona e il gotico perduto, Il caso di Sant’Agostino, in: Prospettiva, Nr. 83–84, 1996, S. 151, Abb. 12;
P. C. Lavagetto und A. Gigli (Hrsg.), Il Gotico a Piacenza, Maestri e botteghe tra Emila e Lombardia, Mailand 1998, S. 109

Das vorliegende Bild zeigt einen vor einem Goldgrund thronenden bärtigen Mann, bei dem es sich aufgrund der Bischofsmitra und des weiß gefütterten schwarzen Eremitenhabits um den heiligen Augustinus handeln dürfte. Das aufgeschlagene Buch am unteren Bildrand zeigt allerdings eine Textpassage, die sich nicht in den Schriften des Augustus nachweisen lässt. Auf die Quelle der Passage dürfte die unterste Zeile verweisen, die jedoch nicht zur Gänze lesbar ist.

Laura Gorni schrieb das Bild mit Befürwortung von Miklós Boskovits dem aus Piacenza stammenden Maler Antonio de Carro zu. De Carro trat aus der Anonymität, als Linckelmann-Piérès im Jahr 1977 ausgehend von einem signierten und 1398 datierten Polyptychon aus dem Kloster Santa Franca in Piacenza (heute in Paris, Musée des Arts décoratifs) erstmals sein Oeuvre zusammenstellte (Françoise Linckelmann-Piérès, Un peintre du Trecento identifié. Le retable d’Antonio de Carro, in: Revue du Louvre, 27.1977, S. 131–136).

Mauro Lucco hat die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an de Carro bestätigt und die Nähe der Punzierung des Goldgrunds und der Farbigkeit und Musterung des von den beiden Engeln hinter dem Heiligen hochgehaltenen Ehrentuchs zu dem Pariser Polyptychon hervorgehoben. Auch stilistisch stimmen die beiden Werke überein, wie ein Vergleich der Gesichter des rechten Engels der Augustus-Tafel und des Christuskindes im Mittelbild in Paris verdeutlicht. Das vorliegende Gemälde zeugt auch von der für das Schaffen des Malers typischen Vorliebe für helle, transparente Farben und die Kombination von Zinnoberrot und Blau. Bei dem Bild handelt es sich damit um ein bedeutendes Werk innerhalb des De-Carro-Oeuvres.


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+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 19.04.2016 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 09.04. - 19.04.2016


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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