Lot Nr. 310 #


Laurens Craen


Laurens Craen - Alte Meister

(tätig 1655-1664)
Stillleben mit Früchten in einem Korb,
bezeichnet Mitte links: J. D. De Heem f,
Öl auf Holz, 56 x 67,8 cm, gerahmt

Provenienz:
Galerie Hörhammer, Helsinki (laut rückseitigem Klebezettel);
Privatsammlung;
Auktion Christie’s, New York, 29. Januar 1999, Los 128 (mit einer Bestätigung der Zuschreibung durch Sam Segal);
dort erworben von den Eltern des jetzigen Besitzers

Wir danken Fred Meijer für die Bestätigung der Zuschreibung.

Von dem Oeuvre Craens sind nur wenige gesicherte Werke bekannt. Segal listete 1984 etwa 20 Gemälde, von denen die meisten signiert, aber nur wenige datiert sind. Nach Segal stammt das früheste Gemälde des Malers von 1643, das bislang späteste sei mit 1661 oder 1666 datiert. Im Lexikon der Holländischen Stilllebenmaler im 17. Jahrhundert von E. Gemar-Koeltzsch (Lingen 1995, S. 271) heißt es über Craen: „Craens tonale Tischstücke zeigen in der Regel eine linke oder rechte Tischecke, von einem Tuch halb bedeckt, auf dem ein Zinnteller mit Granatapfel oder Fischen und Krustentieren steht. Begleitet wird dieses Hauptmotiv von einer geschälten Zitrone und stets von Weintrauben, deren Weinlaub in Craens Bildern an jene Weinranken in den Bildern Balthasar van der Asts erinnert, so wird doch gerade an diesem Motiv der Unterschied zwischen Anreger und Nachfolger am deutlichsten sichtbar. Laurens Craen wählt seine Weinblätter größer und bindet sie in die übergreifende Diagonalkomposition der Bilder ein. Er zeigt die Blätter als räumlich zwischen Licht und Schatten rankend, d. h. als Mittler zwischen Vorder- und Hintergrund. Balthasar van der Ast stellt seine Weinblätter gleichsam als Silhouetten gegen den Grund. Bei ihm, dem Vorbild, trennt das Weinlaub den Tisch vom Hintergrund, den er selten näher bestimmt. Bei Laurens Craen dagegen wird der tiefdunkle Grund von einem beleuchteten und vertikal akzentuierten Mauervorsprung oder einer entsprechenden Raumecke gegenständlich bestimmt.“

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

20.10.2015 - 18:00

Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Laurens Craen


(tätig 1655-1664)
Stillleben mit Früchten in einem Korb,
bezeichnet Mitte links: J. D. De Heem f,
Öl auf Holz, 56 x 67,8 cm, gerahmt

Provenienz:
Galerie Hörhammer, Helsinki (laut rückseitigem Klebezettel);
Privatsammlung;
Auktion Christie’s, New York, 29. Januar 1999, Los 128 (mit einer Bestätigung der Zuschreibung durch Sam Segal);
dort erworben von den Eltern des jetzigen Besitzers

Wir danken Fred Meijer für die Bestätigung der Zuschreibung.

Von dem Oeuvre Craens sind nur wenige gesicherte Werke bekannt. Segal listete 1984 etwa 20 Gemälde, von denen die meisten signiert, aber nur wenige datiert sind. Nach Segal stammt das früheste Gemälde des Malers von 1643, das bislang späteste sei mit 1661 oder 1666 datiert. Im Lexikon der Holländischen Stilllebenmaler im 17. Jahrhundert von E. Gemar-Koeltzsch (Lingen 1995, S. 271) heißt es über Craen: „Craens tonale Tischstücke zeigen in der Regel eine linke oder rechte Tischecke, von einem Tuch halb bedeckt, auf dem ein Zinnteller mit Granatapfel oder Fischen und Krustentieren steht. Begleitet wird dieses Hauptmotiv von einer geschälten Zitrone und stets von Weintrauben, deren Weinlaub in Craens Bildern an jene Weinranken in den Bildern Balthasar van der Asts erinnert, so wird doch gerade an diesem Motiv der Unterschied zwischen Anreger und Nachfolger am deutlichsten sichtbar. Laurens Craen wählt seine Weinblätter größer und bindet sie in die übergreifende Diagonalkomposition der Bilder ein. Er zeigt die Blätter als räumlich zwischen Licht und Schatten rankend, d. h. als Mittler zwischen Vorder- und Hintergrund. Balthasar van der Ast stellt seine Weinblätter gleichsam als Silhouetten gegen den Grund. Bei ihm, dem Vorbild, trennt das Weinlaub den Tisch vom Hintergrund, den er selten näher bestimmt. Bei Laurens Craen dagegen wird der tiefdunkle Grund von einem beleuchteten und vertikal akzentuierten Mauervorsprung oder einer entsprechenden Raumecke gegenständlich bestimmt.“

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.10.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.10. - 20.10.2015