Lot Nr. 11 #


Jan Brueghel II


Jan Brueghel II - Alte Meister

(Antwerpen 1601–1678)
Eine Allegorie des Geruchssinnes,
Öl auf Leinwand, 85,5 x 116 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand des Originals. Ein schriftliches Gutachten liegt vor.

Auf diesem Gemälde präsentiert Jan Brueghel d. J. die ganze Pracht und Lebensfreude der flämischen Malerei mit ihrem charakteristischen leuchtenden Kolorit, der beeindruckenden Präzision der Wiedergabe einzelner Elemente und ihrer beinahe genreartigen, detailreichen Komposition. Vor einem eleganten Gebäude liegt auf einer Terrasse Flora, die Personifikation des Frühlings und des Geruchssinns, umgeben von einer Vielzahl allegorisch zu verstehender Gegenstände, Tiere und Blumen.

Ertz schreibt: „Von links kommt ein nur mit einem Schultertuch bekleideter Putto, der Flora einen Blumenstrauß reicht. Links neben dem Putto ein schwarz-weiß gefleckter Jagdhund, der nach links zu einem weiteren nackten Putto schaut, der aus dem Beet Blumen pflückt. Mit seiner Rechten bricht er gerade eine Kaiserkrone. Zu Füßen der handelnden Personen sind als Anspielung auf den Geruchssinn von links nach rechts die folgenden Motive auf dem Terrassenboden verstreut: ein Korb gefüllt mit Blumen, vor allem Rosen, ein Orangenbäumchen in einem kostbar reliefierten Topf, ein schwarz-weiß geflecktes Stinktier mit seinen Geruchsdrüsen als Anspielung auf schlechten Geruch neben ebenfalls nicht gut riechenden Nelkenblüten. Schließlich vorn rechts in der Bildecke Salben, Flacons, Karaffen und andere zur Geruchs-Destillerie zu zählende Dinge, die im Einzelnen noch nicht entschlüsselt sind. Zum rechten Bildrand hin findet die Komposition in ganzer Höhe ihren Abschluss in der baulichen Darstellung einer frühen phantastischen Parfüm-Destillerieanlage. In mehreren Etagen aufgebaut sind die Produkte dieser frühen alchimistischen Anlage auf Brettern in der Höhe gelagert“.

Ertz datiert das vorliegende Gemälde in die 1640er Jahre. Als Figurenmaler identifizierte er den Rubensschüler Frans Wouters. Zur Bestätigung seiner Datierung zieht er folgende Gemälde Jan Brueghels d. J. zum Vergleich heran:

1. Der trunkene Herkules zwischen Nymphen und Satyrn (Privatsammlung);
2. Allegorie des Geruchs (Amerikanischer Privatbesitz);
3. Allegorie des Gehörs (Auktion Charpentier, Paris, 2. Dezember 1955, Lot 1);
4. Triumphzug des Silen (Kunsthistorisches Museum, Wien)

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

20.10.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 171.976,-
Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Jan Brueghel II


(Antwerpen 1601–1678)
Eine Allegorie des Geruchssinnes,
Öl auf Leinwand, 85,5 x 116 cm, gerahmt

Wir danken Klaus Ertz für die Bestätigung der Eigenhändigkeit anhand des Originals. Ein schriftliches Gutachten liegt vor.

Auf diesem Gemälde präsentiert Jan Brueghel d. J. die ganze Pracht und Lebensfreude der flämischen Malerei mit ihrem charakteristischen leuchtenden Kolorit, der beeindruckenden Präzision der Wiedergabe einzelner Elemente und ihrer beinahe genreartigen, detailreichen Komposition. Vor einem eleganten Gebäude liegt auf einer Terrasse Flora, die Personifikation des Frühlings und des Geruchssinns, umgeben von einer Vielzahl allegorisch zu verstehender Gegenstände, Tiere und Blumen.

Ertz schreibt: „Von links kommt ein nur mit einem Schultertuch bekleideter Putto, der Flora einen Blumenstrauß reicht. Links neben dem Putto ein schwarz-weiß gefleckter Jagdhund, der nach links zu einem weiteren nackten Putto schaut, der aus dem Beet Blumen pflückt. Mit seiner Rechten bricht er gerade eine Kaiserkrone. Zu Füßen der handelnden Personen sind als Anspielung auf den Geruchssinn von links nach rechts die folgenden Motive auf dem Terrassenboden verstreut: ein Korb gefüllt mit Blumen, vor allem Rosen, ein Orangenbäumchen in einem kostbar reliefierten Topf, ein schwarz-weiß geflecktes Stinktier mit seinen Geruchsdrüsen als Anspielung auf schlechten Geruch neben ebenfalls nicht gut riechenden Nelkenblüten. Schließlich vorn rechts in der Bildecke Salben, Flacons, Karaffen und andere zur Geruchs-Destillerie zu zählende Dinge, die im Einzelnen noch nicht entschlüsselt sind. Zum rechten Bildrand hin findet die Komposition in ganzer Höhe ihren Abschluss in der baulichen Darstellung einer frühen phantastischen Parfüm-Destillerieanlage. In mehreren Etagen aufgebaut sind die Produkte dieser frühen alchimistischen Anlage auf Brettern in der Höhe gelagert“.

Ertz datiert das vorliegende Gemälde in die 1640er Jahre. Als Figurenmaler identifizierte er den Rubensschüler Frans Wouters. Zur Bestätigung seiner Datierung zieht er folgende Gemälde Jan Brueghels d. J. zum Vergleich heran:

1. Der trunkene Herkules zwischen Nymphen und Satyrn (Privatsammlung);
2. Allegorie des Geruchs (Amerikanischer Privatbesitz);
3. Allegorie des Gehörs (Auktion Charpentier, Paris, 2. Dezember 1955, Lot 1);
4. Triumphzug des Silen (Kunsthistorisches Museum, Wien)

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.10.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.10. - 20.10.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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